Xwind-Simulator in EDHF?

Forum - Allgemeines & Aktuelles

  • Hallo!

    > zugunsten eines wackeligen Slips aufzugeben??

    ein Slip ist alles Andere als "wackelig".
    Der Slip ist eine sehr stabile Fluglage mit
    erhöhtem Luftwiderstand und höherem Sinken.

    > Meine Kernfrage lautet also: Was ist so toll daran,
    > die Rumpfachse während des ganzen Anflugs in Pistenrichtung
    > ausgerichtet zu haben,

    Alles  :-)

    Es übt Flugzeuge zu fliegen  ;))

    Fakt ist: der Flieger sollte beim Aufsetzten genau
    in Pistenrichtung Ausgerichtet sein.

    D.h. bei Seitenwind setzt das dem Wind zugewandte
    Hauptrad *zuerst* auf.

    Das geht aber nur mit hängender Fläche.  :))

    Man kann natürlich mit Vorhaltewinkel anfliegen.
    Aber irgendwann muss man vor dem Aufsetzten
    sowieso auf hängende Fläche "umsteuern".

    Das kann ich früher oder Später machen.

    Wenn ich es früher mache, habe ich mehr Zeit
    meinen Anflug zu stabilisieren und mus nicht erst
    2 Sekunden vor dem Aufsetzen noch wild rumrudern.

    (Meine persönliche Erfahrung :)

    BlueSky9

  • Ich habe es so ähnlich gelernt wie BlueSky9 es
    beschreibt.



    Fläche in den Wind und mit dem Seitenruder, unter Berücksichtigung des
    Vorhaltewinkels, Gegensteuern.

    Das ergibt automatisch einen "kleinen" Slip. In Bodennähe hängt die
    Fläche immer noch in Windrichtung und mit dem Seitenruder wird das Flugzeug auf
    die Bahn ausgerichtet und auf einem Rad landen.



    Das was die meisten unter Slip verstehen ist der sogenannte Kalifornischer  Slip -> Querruder Vollausschlag ->
    Seitenruder dagegen und dann über 1000ft höhe abbauen. Macht auch Spaß hat aber
    nur wenig mit dem „Windslip“ zu tun.

    Gruß

    JJ

  • @BlueSky9
    Völlig einverstanden:"Ein Slip ist eine stabile Fluglage mit erhöhtem Luftwiderstand und erhöhtem Sinken".
    Jeder Pilot ist hoffentlich in der Lage, seinen Endanflug bei Null Seitenwindkomponente so zu timen und zu gestalten, dass er vor dem Flare und dem Aufsetzten "ohne wild zu rudern" er diesen Anflug zu einem guten Abschluss bringt. Dieses grundsätzliche fliegerische Gefühl sollte ihm wegen Seitenwind nicht verloren gegangen sein. Deshalb hat er es auch im Hintern, wann der Flieger ausgerichtet über die Centerline zu bringen ist.
    Gerade bei Seitenwindkomponnenten mit erhöhtem (persönlichen) Anforderunsgprofil sollte der Anflugwinkel ein ganz normaler sein, ohne die erforderliche Notwendigkeit zu einem "höheren Sinken". 
    Deshalb ist für mich weiterhin der Anflug mit Vorhaltewinkel plus leicht in den Wind hängende Fläche für UL und Kleinflugzeuge das optimale und sicherste Anflugprocedure. In den USA wird das als "crab&slide" geschult. 
  • Hallo!

    > Gerade bei Seitenwindkomponnenten ... sollte der Anflugwinkel ein ganz
    > normaler sein, ohne die erforderliche Notwendigkeit zu einem "höheren Sinken".

    Klares Jein  :-)

    Aus meiner Erfahrung mit meinem Fliegerchen (FK9):

    Der Vogel schwebt sehr gut und wird aber naturgemäß bei
    niedrigen Geschwindigkeiten durchaus anfälliger für
    böige Luft.

    Wenn wir von schickem Seitenwind reden, dann ist es auch
    meistens nicht ganz "unturbulent"  ;-)

    Ich empfinde es dabei immer als sehr angenehm, durch die im
    Anflug gekreutzten Ruder die Aerodynamik von "FK9"
    quasi  auf "C42" "umzubauen" ... durch den hohen Widerstand
    und die verschlechterte Anströmung kommt deutlich Ruhe in
    den Anflug!  - gerade bei böigem Wind - der Flieger hängt dann
    wie "angenagelt" auf dem Gleitpfad und rutscht wie ein
    Backstein der Schwelle entgegen.

    Fliege ich bei gleichem Wetter "normal" an, dann schaukelts
    deutlich mehr!

    Nebenbei fliege ich auch schon mal gerne in 2000ft im Slip
    5km an einer geraden Bahnlinie entlang ... macht Spass
    und übt :-))

    BlueSky9
     
    P.S.
    Ich bin so froh, dass mein Fliegerchen einen
    kompakten Rumptank hat...

    ...da ist "ungleiche Tankentleerung" (CT) kaum ein Thema
  • Bis vor vier fünf Jahren war ich absoluter Verfechter der hängenden Fläche im gesamten Endanflug.  Die Vorhaltemethode, war für mich ′Seitenwindanflug für Ungeübte′.  
    Bis ich dann mal ein interessantes Erlebnis hatte. Ich bin auf einem fremden Flugplatz bei extremem Seitenwind gelandet. Komplett schön mit hängender fläche angeflogen, wobei ich da schon ordentlich um alle Achsen durchgeschüttelt wurde. Dann mit hängender Fläche ausgeschwebt bis dann kurz vor dem Aufsetzen, vielleicht in 20cm Höhe die ultimative Seitenwindböe kam, dir mich nicht nur zur Seite, sondern auch gleich hart auf den Boden gedrückt hat.  Nur waren mir in dem Moment die genauen Zusammenhänge noch nicht so ganz klar. 
    Die Maschine wurde durch die Aktion nicht beschädigt oder verbogen oder so, aber da ich eigentlich immer extrem perfektionistisch war, hat mir die Sache keine Ruhe gelassen. 
    Beim Nachdenken kam mir dann folgender Gedanke: Wenn man mit hängender Fläche fliegt, und sich der Seitenwind ändert (also z.B. durch eine Böe) so ändert sich auch der Anstellwinkel und damit der Auftrieb. Eine Windböe von der Seite führt also zu einer starken Auftriebsreduzierung. Habe es zwar noch nicht nachgerechnet, aber ich könnte mir vorstellen, dass das im Extremfall mehr als nur ein durchsacken ist, sondern dass man sogar negativ Gs bekommen kann. Kein Pilot der Welt gleicht das in 20cm Höhe noch aus. 
    In der Folgezeit habe ich Versuche angestellt. Abwechselnd mal die alte Methode mit reiner hängenden Fläche und dann wieder  die kombinierte Methode die McRider auf der vorherigen Seite beschrieben hat.  Dabei habe ich festgestellt, dass ein kombinierter Anflug (bei böigem Seitenwind!) viel ruhiger ist. 
    Wenn man das ausrichten kurz vor dem Aufsetzen nicht perfekt schafft, macht das einem gesunden Fahrwerk nichts aus. Nur wenn man gleichzeitig schiebend UND hart aufsetzt, kann das ein gesundes Fahrwerk beschädigen. 
    Nun der Extremfall: Wenn man mit hängender Fläche ausschwebt und die ultimative Böe bekommt, passiert genau der Fall: Durch die harte Böe wird man sowohl abgetrieben (also wird schiebend aufsetzen) und zugleich wird man hart nach unten gedrückt. Es wird also fast zwangsläufig eine ungewöhnlich hohe Belastung auf das  zuerst aufsetzende Rad kommen. 
    Daraus abgeleitet behaupte ich, und ich weiß, dass gleich eine Menge Aufschreie kommen werden: Bei extrem bockigem Seitenwind gar nicht erst versuchen, die Maschine zur Piste auszurichten. Lieber weich schiebend aufsetzen.  
  • Hallo!

    > ...Bei extrem bockigem Seitenwind gar nicht erst versuchen,
    > die Maschine
    zur Piste auszurichten. Lieber weich schiebend aufsetzen. 

    klingt einleuchtend!

    Ich würde mal sagen: Wenn das Wetter extrem "druchdreht", dann gilt
    irgendwann sowieso nur noch: "zügig auf die Schwelle runter - egal wie"!

    Bei allem dazwischen gilt wohl: So fliegen, wie es einem persönlich am
    ehesten zusagt und es dem Flieger am besten bekommt.

     :-)

    BlueSky9
  • Hmmm KAR,

    für mich klingt das trotzdem alles ziemlich verwirrend. Ein Böe schmeißt dich nicht automatisch und unter allen Umständen auf den Boden. Ich hatte z.B mal eine, wo ich mich wahrscheinlkich gefühlt überschlagen hätte, hätte die Fläche nicht gehangen. Ich machs also immer nach den Worten meins Fluglehrers: Gib der Böe so wenig wie möglich Angriffsfläche. Kommt der Wind also von Links ist es doch einigermaßen unwahrscheinlich, dass ne Böe von rechts kommt... .

    Ich denke, gegen die "ultimative Böe" kann man ungefähr nix machen, außer hoffen... .

    Grüße,
    Da Mowa
  • jeder sollte die Methode anwenden, mit der er am besten zurechtkommt. Für
    mich ist



    das die Kombination aus Vorhaltewinkel und hängender Fläche.


    Ich komme damit sehr gut zurecht und bin überzeugt, dass man damit die
    meisten



    Reserven zum reagieren auf heftige Böen hat.



    Bertus

  • Ein Böe schmeißt dich nicht automatisch und unter allen Umständen auf den Boden.

    Stimmt. Kommt immer auf die Stärke und  die Richtung an, von der sie kommt und wie hoch man gerade ist. Kommt sie genau von vorne, gibt′s sogar das Gegenteil: Zunächst bekommt man einen Heber und nach Beendigung der Böe geht′s  wieder runter.  Eine leichte weiche Böe genau von der Seite drückt einen auch nicht schlagartig und stark nach unten sondern es gibt nur einen weichen Sacker, den man aussteuern kann.  

    Zum Anflugverfahren: Es gibt ja wie gesagt zwei Methoden um Seitenwind zu kompensieren. Die hängende Fläche und den Vorhaltewinkel. Aber von einigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Boing 737 oder B52 oder vielleicht auch Superorchideen mit 25m Spannweite) stellen auch die Vorhalteflieger früher oder später auf hängende Fläche um.  Die letzte Phase, evtl nur wenige Sekunden wird also standardmäßig  immer mit hängender Fläche geflogen.
    In dieser Phase kann man 50cm hoch sein oder auch nur 10cm oder noch weniger. In sehr geringen Höhen von nur wenigen Zentimetern kann auch die tollste und härteste Seitenwindböe nicht viel ausrichten. Sie drückt den Flieger bei hängener Fläche an den Boden, aber man erreicht weder eine nennenswerte Sinkrate, noch eine nennenswerte seitliche Abdrift, die irgendwas beschädigen könnte. In ′größerer′ Höhe von sagen wir mal mehr als 50cm kann man die Böe eventuell noch aussteuern. 
    Aber dazwischen gibt es sehr ungünstige Höhen, bei denen eine kräftige harte kurze Seitenwindböe 
    1. Nicht ausgesteuert werden kann, weil alles schneller abläuft, als die Reaktionszeit des Piloten es zulässt.
    2. genügend Zeit hat, um eine ordentliche Sinkrate und auch ordentliche seitliche Abdrift zu erzeugen. Es knallt also ordentlich auf das zuerst aufsetzende Hauptfahrwerksrad. 

    Würde man jetzt  mit Vorhaltewinkel und geraden Flächen aufsetzen, würde man sich zumindest das harte Aufsetzen ersparen. 
    Gib der Böe so wenig wie möglich Angriffsfläche.
     

    Guter Ratschlag. 

    Kommt der Wind also von Links ist es doch einigermaßen unwahrscheinlich, dass ne Böe von rechts kommt... .


    Stimmt sicherlich. Spricht das jetzt gegen oder für hängende Fläche oder Vorhaltewinkel? 


  • Karl-Alfred_Roemer
    Würde man jetzt  mit Vorhaltewinkel und geraden Flächen aufsetzen, würde man sich zumindest das harte Aufsetzen ersparen. 


    Kommt der Wind also von Links ist es doch einigermaßen unwahrscheinlich, dass ne Böe von rechts kommt... .

    Stimmt sicherlich. Spricht das jetzt gegen oder für hängende Fläche oder Vorhaltewinkel? 


    Vielleicht hab ich in deinem vorigen Posting etwas durcheinander gebracht. Das klang so, als würdest du bei Böen die Variante Vorhaltewinkel favourisieren. Der erste hier Zitierte Satz von dir irritiert mich trotzdem. Warum sollte ausgerechnet die Methode mit Vorhaltewinkel das harte Aufsetzen ersparen? Sind die Flächen parallel zur Piste und es kommt ne Böe z.B. von links vorne (komplett von der Seite gibts ja so gut wie nie), dann hebts die linke Fläche an und du klatschst mit dem rechten Rad auf die Piste. Durch die jetzt angehobene Fläche gibst du dem Wind von links jetzt aber die Möglichkeit, unter der linken Fläche "anzugreifen" und dich womöglich komplett zu überschlagen (im schlimmsten Fall).

    Mein von dir zitierter Satz sollte eigentlich für die hängende Fläche sprechen... .

    Aber wie hier schon oft geschriben wurde: Jeder, wie er will. :-)

    Mischen tue ich die beiden Varianten nicht. Bei wenig Wind bin ich gerne mal faul und fliege mit Vorhaltewinkel. Bei etwas mehr Wind immer mit hängender Fläche ohne Vorhaltewinkel.

    Beste Grüße,
    Da Mowa
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