Maja, ganz oben auf der Seite:
Drachen-Pilot bei Absturz getötetUnd deine Familie steht keine Ängste aus weil du fliegen gehst. Normale Familien freuen sich für dich (oder für sich selbst, weil sie etwas Ruhe vor dir haben). Sie erstarren auch nicht an den kumulierten Risiken die Treppe runter fallen, sich mit dem Schal erwürgen, die Fahrt mit dem Auto, stolpern beim Aussteigen, Passiv Rauchen, Über- oder Untergewicht, Satelliten-Abstürze, gekidnappte Verkehrsflieger, explodierende Atomkraftwerke, angreifende Eichhörnchen, Killer-Spechte, marodierende Einbruchsbanden ....

Und ich sag euch eines: Unterschätzt die Eichhörnchen nicht. Da werden wir uns noch alle wundern!

Truxxon

truxxon schrieb:
Und ich sag euch eines: Unterschätzt die Eichhörnchen nicht.

 Wahrscheinlich weißt Du gar nicht, wie recht Du hast ... KLICK!!

...Fliegen ist geil...und Trux hat recht.

...was tun die vielen Motorradfahrer ihren Familien an, die sich jedes Wochenende den Hals abfahren...

Hallo Maja,

Maja schrieb:

Da kommen einem Gedanken, wie: "Was tue ich meiner Familie bloss damit an, dass ich fliege?
Die müssen ja immer Angst ausstehen, wenn ich unterwegs bin. Das hätte auch ich sein können."

Gedanken mach ich mir auch. Nicht nur, aber auch wenn wieder einmal Unfälle gemeldet werden. Ja, Fliegen ist gefährlich. "Saugefährlich" wie B.Gantenbrink in seinem lesenswerten Text geschrieben hat. Und ich mache es freiwillig. Nicht um der Gefahr willen, sondern wegen der unbeschreiblichen Erfahrungen und Erlebnisse.

Deshalb lese ich regelmäßig die Unfallberichte der BfU oder daraus abgeleitete Berichte z.B. die "Unfallakte" in Aerokurier und Fliegermagazin. Und die relativ neue Rubrik:"Daraus habe ich gelernt" des FM, die es in dieser Form z.B. in englischsprachigen Publikationen schon seit Jahrzehnten gibt. Diese Artikel sind nicht selten genauso traurig wie die Absturzmeldungen in der Tagespresse, enthalten aber noch die Informationen, die es mir ermöglichen, daraus zu lernen.

Das Risiko, was dann immer noch bleibt, wie zum Beispiel ein versagendes Rettungsgerät (wenn es denn so gewesen ist) habe ich nicht in meiner Macht. Mit diesem Rest muß ich leben, oder ich muß auf das Fliegen verzichten.

Ob da jemand zu tief gewesen ist, weiß ich nicht. Die Erkenntnis, daß es ganz vernünftig ist, eine Mindestflughöhe einzuhalten, ist nicht wirklich neu. Das muß ich nicht aus einer Pressemeldung lernen. Das "Lernen aus Pressemeldungen" führt nicht selten zu einer fatalen Selbstsicherheit ("Wie doof war der denn, das kann mir nieeee passieren", die die Sicht auf "Menschliches Leistungsvermögen" oder "Verhalten in besonderen Fällen" blockiert.

Fazit: Was passiert ist und warum wissen wir nicht (nur ein einsames abgestürztes Blog weiß alles schon genau). Gedanken machen ist richtig und wichtig. Das Fliegen davon verderben lasse ich mir aber nicht.

Tobias

Nanu?
So kennt man Euch ja gar nicht! Da stürzt ein Fliegerkollege ab und Ihr diskutiert über Eichhörnchen? Nicht das Rettungsgerät hat offensichtlich versagt, sondern die Zelle! Motor und Pilot Kilometer weit weg heruntergekommen - Zelle mit Fallschirm "sicher gelandet" ?! Unglaublich!
G.

Gyronimus schrieb: Unglaublich!
G.

Unglaublich, indeed. Und weil das so ist, nützt keine Empörung was und keine hysterischen Panik-Anfälle - zu dem Thema gibt es neuerdings was unter "Grenzen des menschlichen Leistungsvermögen". Es weiß noch niemand, was passiert ist, aber man macht sich schon mal Gedanken, was man wem antut.

Die Lösung ist doch ganz einfach. Will man die Ängste gerne haben und gefällt man sich in und mit der Angst, sollte man einfach den Lappen verfallen lassen und gut ist. Niemand wird zum Fliegen gezwungen. Der andere Weg wäre eine vernünftige, Gantenbrink′sche Sicherheitskultur, aber ohne "Angst", mit Aufmerksamkeit und Respekt vor der Sache. Wie man halt Autofahren würde, nicht auf dem Drehstuhl die Fensterscheibe im 12 Stock putzt und bei Herbst-Laub die Landstraße eben nicht mit 250 befährt, sondern etwas schonender fährt aus Rücksicht auf Igel.

Wissen, etwas Demut vor der Sache, Sorgfalt und die Fähigkeit, auch mal NEIN zu sagen - so ist Fliegen eine vernünftige Sache. Aber dauernd sich in Foren über Pressemeldungen aufregen bevor man überhaupt weiß, was da gelaufen ist, hat mit Sicherheitskultur nichts zu tun. Davon lebt niemand länger.

Truxxon

dieser truxxon beitrag

 

Dem schließe ich mich an!

Gefällt mir auch und ganz besonders dieser Satz*****

"Gantenbrink′sche Sicherheitskultur, aber ohne "Angst", mit Aufmerksamkeit und Respekt vor der Sache"

Gute Nacht alle zusammen