Ul für große Leute

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  • Hallo zusammen,
    habe mich gestern bei einer Flugschule umgeschaut und werde dort wohl mich nächste Woche für die Ausbildung anmelden.. Probeflug habe ich nicht gemacht, bin allerdings 2x bei einem bekannten in der Cessna mitgeflogen:)

    Hab dazu noch ein paar Fragen:

    1. Die Ul's sehen recht klein von der Kabinengröße aus. Pass ich überhaupt in ein Ul bei einer Größe von 1.97m und 95kg?
    Möchte später geschlossen fliegen, sprich kein Trike sondern ein 2-Sitzer wie die Z-602 von Roland Aircraft.
    Habt ihr Erfahrungen welche Ul's für ü1.90m Leute besonders geeignet sind?

    2. In wie weit hindert mich eine rot grün Schwäche beim medical? Im Internet liest man viel widersprüchliches:-(
    Ist dies eine subjektive Einschätzung vom Arzt? Kann ich Fall der Fälle einfach zu einem anderen Arzt gehen der die Sache nicht so eng sieht? (Ul ist ja eh auf sicht, wenn Nacht und Instrumtenflug verboren wird kann das mir ja ziemlich egal sein)

    btw. Muss man das fliegerärztliche Tauglichkeitszeugnis selber bezahlen oder übernimmt das (teilweiße) die Versicherung?

    Vielen Dank,
    Gruß Marko
  • nuggen schrieb:
    2. In wie weit hindert mich eine rot grün Schwäche beim medical? Im Internet liest man viel widersprüchliches:-(
    Ist dies eine subjektive Einschätzung vom Arzt? Kann ich Fall der Fälle einfach zu einem anderen Arzt gehen der die Sache nicht so eng sieht? (Ul ist ja eh auf sicht, wenn Nacht und Instrumtenflug verboren wird kann das mir ja ziemlich egal sein)

    Im Prinzip keine Chance. Manifester Daltonismus (Ishihara-Test) ist ein Kriterium der Untauglichkeit:


    JAR-FCL 3.225
    Farberkennung
    (a) Normale Farberkennung ist definiert als die Fähigkeit, den Test nach Ishihara- oder am Anomaloskop (nach Nagel oder Äquivalent) als normaler Trichromat zu bestehen (siehe Anhang 14 (1) und (2) zu den Abschnitten B und C).
    (b) Bewerber müssen über eine normale Farberkennung verfügen um farbensicher zu sein. Bei der Erstuntersuchung müssen Bewerber den Test nach Ishihara bestehen. Bewerber, die den Test nach Ishihara nicht bestehen, sind als farbensicher einzustufen, wenn sie erweiterte Tests bestehen (Anomaloskop oder einer Signallaterne - siehe Anhang 14 (2) zu den Abschnitten B und C). Bei Verlängerungs- oder Erneuerungsuntersuchungen muss die Farberkennung nur getestet werden, wenn eine Indikation besteht.
    (c) Bewerber, die die vorgeschriebenen Prüfmethoden der Farberkennung nicht bestehen, müssen als nicht farbensicher und als untauglich beurteilt werden.


    nuggen schrieb:
    btw. Muss man das fliegerärztliche Tauglichkeitszeugnis selber bezahlen oder übernimmt das (teilweiße) die Versicherung?



    Für die Tauglichkeitsuntersuchung bekommst Du immer eine Privatliquidation. Als GKV-Mitglied kannst Du diese Rechnung zwar einreichen, sie ist aber nicht erstattungsfähig.
    Gleiches gilt für PKV-Versicherte, es sei denn der Doc schreibt etwas anderes auf die Rechnung, z.B. Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung mit EKG etc. pp.. Für den Augenarzt gilt das gleiche.


    Michael


    PS: Ich kenne aber einige Piloten, die mit nachgewiesener Rot-Grün-Blindheit die Erstuntersuchúng geschafft haben. Einer davon war mein Onkel, der aber mittlerweile 85-jährig nicht mehr fliegt.

  • FlyingDentist schrieb:

    ... es sei denn der Doc schreibt etwas anderes auf die Rechnung, z.B. Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung mit EKG etc. pp.. Für den Augenarzt gilt das gleiche.

    ...das wäre allerdings Versicherungsbetrug und führt bei Entdeckung mindestens zu einem Rausschmiss.

    Mein Tip:  Nicht empfehlenswert.

    Meine Meinung: Wer eine Pilotenausbildung finanzieren kann, der kann sich auch das Medical leisten.

  • Das war ja eine Frage am Rande..

    Die anderen angesprochenen Dinge haben eine viel höhrere Präsenz.
  • GX schrieb:
    ...das wäre allerdings Versicherungsbetrug und führt bei Entdeckung mindestens zu einem Rausschmiss.  

    Natürlich hast Du völlig recht.
    Ich wollte hier auch auf keinen Fall zum Versicherungsbetrug aufrufen, sondern nur andeuten, dass ich so etwas schon mal gehört habe. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, so war das weder beabsichtigt, noch möchte ich das gutheißen.
    Im Gegensatz zum "tiefen Überflug" bliebe das aber das Geheimnis von Arzt und Medical-Aspirant. Die Gefahr der Entdeckung wäre falls überhaupt greifbar, doch verschwindend gering.
    Jedenfalls um vieles geringer, als für das widerrechtliche Unterschreiten der gesetzlichen Mindestflughöhen ein Ordnungswidrigkeitenverfahren nach § 43 Abs. 11 LuftVO zu kassieren!


    Michael

  • Hallo zusammen,

    mein erster Beitrag : ) Bisher habe ich nur mitgelesen, aber zum Thema Farbunsicherheit kann ich evtl. noch was beitragen.

    Ich selber bin farbunsicher und habe mich deshalb im Internet  intensiv mit dem Thema rot-grün-Schwäche und Medical beschäftigt. Leider mit unterschiedlichen Meinungen und Ergebnissen.

    Also habe ich im März einen Termin beim Augenarzt vereinbart mit folgendem Ergebnis:

    Ishihara: nicht bestanden ( glaub nur die Kontrolltafel richtig erkannt)

    Anomaloskop : nicht bestanden ( Werte lagen zwischen 0,5 und 0,7)

    Ergebins: nicht Farbsicher

    Mit diesem Ergebnis also zum Fliegerarzt und das restliche Medical durchgezogen, alles bestens. Nur das Farbsehen stellte sich mir in den Weg.

    Mein Fliegerarzt meinte das es noch eine Möglichkeit gibt, nämlich Frau Dr. Stern im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt als letzte Instanz.
    Bei ihr wollte er einen Termin für mich vereinbaren und ich sollte den Lanternentest in Köln machen. Soweit kam es dann aber nicht, da einige Tage später der Anruf kam, das ich nicht nach Köln muss und das Medical mit der Einschränkung VCL (Gültig nur für Flüge nach Sichtflugregeln und bei Tag) bestanden hätte.

    Seit dem habe ich jetzt 5 Flugstunden genommen und hoffe nächstes Jahr fertig zu werden.

    Also nicht entmutigen lassen und viel Glück !

    Gruß

    Markus
  • Schön zu lesen, dass sich manche Großkopferten dann doch über die übertriebenen Medical-Vorschriften nach JAR-FCL hinweg setzten.
    Als Erstbewerber muss man nach JAR-FCL 3.225 b den Ishihara-Test bestehen, sonst ist man als untauglich einzustufen. Die weitere Diagnostik ist eigentlich nicht für Erstbewerber vorgesehen.


    Vielleicht könnt Ihr Euch via PN einmal bekannt machen und nuggen kann sich bei Schwierigkeiten evtl. auf Deinen Fall berufen.


    Michael

  • Ich denke der Punkt (d) unter JAR-VCL 3.345 ist da ausschlaggebend. Dieser besagt:

    Ein nicht farbensicherer Bewerber kann als tauglich für Flüge nur am Tag beurteilt werden.




    Sicher bin ich mir da allerdings nicht.

    Ich habe gelesen, das die Tests früher mal vom Tower aus im beisein eines Fliegerarztes gemacht werden konnten (reale Bedingungen). Das finde ich auf jeden Fall sinnvoller als irgendwelche bunten Farbklekse anzustarren....
  • jetzt mal zum Punkt 1:
    ich bin 1,88 und auch kein Leichtgewicht - sitze mehr als bequem in der RANS S6. Schulung hatte ich in der Remos G3 - kein Problem, auch die C42 war ok. Am besten in der Tat die RANS. 
    Tiefdecker haben imho alle ein wenig weniger "Raumgefühl". Pioneers waren immer mein Traum - bis ich versucht habe die Haube zu schliessen. Über die 602 kann ich nichts sagen. 
    Ansonsten weitere Klassiker: Wild Thing - wer da nicht reinpasst....
    Wie immer gilt - fahr zu einem Platz und frage mal nach Probesitzten - Piloten freuen sich meist einen Keks (ich auf jeden Fall) ihren Flieger vorzuführen und Dir eine Sitzprobe zu gewähren. 
    Viel SpassMarkus
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