Comco-Ikarus C52 auf der AERO???

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  • Steohan2:"Es geht darum Flieger zu bauen die von den meistmöglichen gekauft werden können. Einfach um auch als Normalverdiener in den Genuss kommen zu können die Welt von oben zu sehen"
    Es gibt keine mir bekannte Staatsverfassung, in der das Recht auf einen eigenen Flieger verankert ist. Marx hätte, wenn es damals UL's gegeben hätte, so etwas vielleicht fordern können. Engels übrigens brauchte das nicht, der hatte als Fabrikant genug Kohle um jeden Flieger zu kaufen.

    So ist es heute noch: Kein Mensch wird ein Unternehmen gründen, um aus Nächstenliebe jeden Normalverdiener in die Luft zubekommen, sondern um eine Produkt mit Gewinnbestreben zu verkaufen. Jeder verfolgt dabei einen anderen Weg, der in den Erfolg oder die Insolvenz führt. Ich bin sicher, dass ein großer Teil der weltweit käuflichen Güter ausserhalb der Finanzierungsmöglichkeiten einen Normalverdieners liegt, was jeder, wenn auch sehnsüchtig, akzeptiert. Nur UL's soll's für jeden geben? 
  • Ja mein lieber Cumulus, genau das war mal einer der Grundgedanken. Leider in letzter Zeit etwas vergessen...
    Truxxon, Du verstehst mich. Bei dem Ding krieg ich tatsächlich wackelige Beine... :-)
    Gruss Stephan
  • Stephan2 schrieb:
    Ja mein lieber Cumulus, genau das war mal einer der Grundgedanken. Leider in letzter Zeit etwas

    "Damals" gab es auch die Idee einen Wagens für das Volk. Die Industrie hatte keinen Bock solch ein Projekt zu subventionieren. Deshalb wurde eine eigenen Firma gegründet, die dann tatsächlich den KdF auslieferte, mit einem Verlust für den Hersteller........... Finde mal heute einen Unternehmer, der mit einem solchen Businessplan Erfolg bei seiner Bank hat. Vielleicht auf Deiner Insel? Mit Dir als CEO? 
  • rlippok schrieb:

     Wenn man es mal von der anderen Seite betrachtet, dann fallen spontan Entwicklungskosten (+Zulassungen usw.), Materialkosten, Arbeitskosten (Personalkosten), Gebäudekosten, Maschinenkosten, Werbekosten usw. ein. Geht mal auf http://www.breezeraircraft.de/index.php?article_id=21&clang=0 da ist ein nettes Bild des "Breezer-Teams", und dann überlegt wovon all die Leute leben sollen, wenn sie im Jahr eine Hand voll Flieger bauen und verkaufen damit wir was zum spielen haben. Ich glaube wirklich reich ist davon noch keiner geworden.

    Kosten sind aber bis zu einem gewissen Grad veränderlich. Die Produktionsmenge an sich wirkt sich schon auf die Kosten aus: Grundsätzlich verteilen sich bei zunehmender Menge die Fixkosten besser, durch Lernkurveneffekte sinken die Produktionskosten, bei Rohstoffen und Vorprodukten lassen sich eventuell Mengenrabatte nutzen und vielleicht lohnt sich eine andere Fertigungsart bei größerer Menge. Bei irgendeiner Produktionsmenge erreichbar man dann die optimalen Stückkosten.

    Es stellt sich also die Frage: Wie groß ist die Nachfrage zu welchen Preisen und zu welcher Produktionsmenge unterhalb bzw. gleich der jeweiligen Nachfragemenge mache ich den meisten Gewinn. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass auch noch andere Anbieter den Markt bedienen und die Nachfrage auch inhomogen und zudem bis zu einem gewissen Grade beeinflussbar ist. Und so wurde schließlich die BWL geboren.

    Will heißen: Wie viel Gewinn man macht, hat zunächst nur sekundär etwas mit dem Verkaufspreis eines Gutes zu tun (siehe Maybach). Momentan tummeln sich auf dem Markt primär Anbieter im oberen Preissegment herum, die sich die dort vorhandene Nachfrage teilen. Es gibt aber genug Nachfrage und wenig Konkurrenz im unteren Preissegment, die man bedienen könnte, sofern man dort ein Produkt anbieten kann. 
  • cumulus schrieb:
    Stephan2 schrieb:
    Ja mein lieber Cumulus, genau das war mal einer der Grundgedanken. Leider in letzter Zeit etwas

    "Damals" gab es auch die Idee einen Wagens für das Volk. Die Industrie hatte keinen Bock solch ein Projekt zu subventionieren. Deshalb wurde eine eigenen Firma gegründet, die dann tatsächlich den KdF auslieferte, mit einem Verlust für den Hersteller........... Finde mal heute einen Unternehmer, der mit einem solchen Businessplan Erfolg bei seiner Bank hat. Vielleicht auf Deiner Insel? Mit Dir als CEO? 
    Später wurde daraus der Käfer den ich nun nicht gerade als kommerziellen Misserfolg bezeichnen würde. Aber mir ist schon klar dass Du alles daran setzt dass die Ul-Fliegerei sich auch in Zukunft zu einem elitären Sport weiterentwickelt um - vielleicht - eine gewisse imaginäre Aura um den Piloten und sein Goldstreifenhemd wieder herzustellen?!Darauf darf freilich der einfache Arbeiter aus dem Volke keinen Anspruch haben, nicht wahr?
    Ich möchte nicht missverstanden werden, wenn Comco mit diesem neuen Modell Erfolg hat gönne ich es ihnen selbstverständlich. Nur finde ich die Allgemeinentwicklung im Ul-Bereich etwas krank. Zumindest in Deutschland. Im Rest der Welt gibt es zum Glück noch genügend Anbieter für alle. 
    Übrigens bin ich ebenfalls überzeugt dass das System des deutschen Musterbetreuers hier sehr viel Mitschuld hat. Dies ist eine wahre Bremse zusammen mit den überteuerten Zulassungsverfahren wenn es um Modellvielfalt geht.Aber das ist wieder ein anderes Thema, ich weiss.
    Und, lieber Cumulus, wenn ich bei Dir Businessplan und CEO lese fühle ich mich gleich mal wieder so furchtbar alt und Ewiggestriger mit meinen 48 Jahren. Vielleicht liegt es auch daran dass ich die letzten 25 Jahre Entwicklung der deutschen Sprache verpasst habe und tatsächlich nicht mehr mitreden kann, wer weiss? :-))
    Gruss Stephan
    Oups, da klappte wohl was nicht ganz...
  • Bananenbieger schrieb:

    Kosten sind aber bis zu einem gewissen Grad veränderlich. Die Produktionsmenge an sich wirkt sich schon auf die Kosten aus
    ...

    Es gibt aber genug Nachfrage und wenig Konkurrenz im unteren Preissegment, die man bedienen könnte, sofern man dort ein Produkt anbieten kann. 
    Hallo Bananenbieger,

    genug Nachfrage und wenig Konkurrenz sollten doch dazu führen, daß es geschwind Anbieter von entsprechenden Produkten (die es ja ganz offensichtlich woanders in der Welt durchaus geben soll) auf dem Markt erscheinen. Ist aber nicht so. Selbst die Neuauflagen bewährter Einfach-ULs (Sunny-Light, NewAirBike, Skywalker ...) verkaufen sich wenig bis gar nicht. Trotz vorhandener Zulassung und etablierter Fertigung.

    Vielleicht ist die Nachfrage doch nicht so groß? Zumindest die Nachfrage, die am Ende auch mit einem Kaufwillen unterfüttert ist, und nicht nur in Internetforen und an Fliegerstammtischen geäußert wird?

    Und: Bei den (einstelligen?) Zulassungszahlen von denen wir reden, ist der Spielraum zum Kostensenken überschaubar. Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz.


    Tobias
  • Hallo nani,
    die Nachfrage ist veränderliches. Ich habe bspw. noch nicht mal gewusst, dass es Flugzeuge wie Remos, CT, Tecnam oder Breezer gibt als ich das erste Mal das Steuerhorn einer C172 in der Hand hatte - Und das, obwohl ich bereits seit meiner Kindheit mich mit der Fliegerei beschäftige.


    Und hier kommt dann der Teil des Marketings ins Spiel, der in den Augen der meisten Leute "das Marketing" ist: Kommunikation. Dadurch lassen sich Interessenten in Nachfrager wandeln. Und wenn ich mir von Frühjahr bis Herbst mal ansehe, wie viele Leute einfach bei uns am Flugplatzzaun oder auf den Besucherterrassen von EDDL/EDDG stehen und sich die startenden und landenden Flugzeuge ansehen, dann gehe ich mal davon aus, das entsprechendes Grundinteresse bei vielen Leuten da ist.

    Bei kleinen Produktionsmengen wirkt sich die Fixkostendegression pro Stück übrigens deutlich stärker aus als bei Massenprodukten. Mengenrabatte wirst Du natürlich eher nicht bei den kleinen Stückzahlen bekommen, da hast Du schon recht.
  • Ach truxxon, das habe ich in den letzten Jahren in vielen Bereichen so ähnlich gehört. 

    Wie lange hat es nochmal gedauert, bis sich praktisch jeder ein Auto leisten konnte? Wie lange hat es gedauert, bis der Run auf Touchscreen-Smartphones, Tablet-Computer und mobiles Internet startete?
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