Macht eine UL- Lizenz noch Sinn?

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  • Hallo,

    ich bin neu hier im Forum und habe eine zugegeben etwas reißerische Frage.

    Seit längeren bin ich an der Luftfahrt fasziniert und bin auch schon sehr oft in kleinen Echo und UL- Maschinen mitgeflogen.

    Im Moment befinde ich mich im Ingenieursstudium und könnte ab Sommer nebenbei etwas arbeiten und theoretisch diesen "Überschuss" in eine SPL investieren.

    Die SPL ist ja jetzt nicht super günstig, aber noch "machbar" , so auch das fliegen danach.

    Meine Frage angesichts dieser verrückten CO2 Bepreisung und den zu erwartenden drastisch steigenden Spritpreisen.

    Macht es überhaupt noch Sinn jetzt noch die UL- Ausbildung zu beginnen?

    Meine Sorge ist einfach, dass durch die bekloppte Energiepolitik, selbst UL- Fliegen bis 2030 unbezahlbar wird, wenn man nicht gerade irgendwo in der Chefetage arbeitet.

    Oder gibts da vielleicht Licht am Ende des Tunnels? (UL-Flugzeuge mit Elektrischen Antrieb) und warum schaffen sich Vereine kaum E-Flugzeuge wie die von Pipistrel an, um für die Zukunft aufgestellt zu sein?

  • Ein Luftfahrerschein ist nie rational mit einer Zweckbetrachtung begründbar.

    Man macht ihn, weil man es will und man es mag und liebt. 

    Wenn man es dann irgendwann nicht mehr machen kann, ist das halt so, aber man hat es gemacht.

    Als ich meinen ersten Schein gemacht habe, haben manche Leute das gleiche gefragt. Nun fliege ich seit 37 Jahren, einige von den Fragenden haben nie geflogen…

    Also los ;-)

    nebenbei: Kraftstoff ist einer der kleineren Teile bei den Kosten eines Flugzeuges. 

  • Gut, dass du gleich mit offenen Karten spielst, und deine Frage selbst als reißerisch bezeichnet.

    Die CO2 Bepreisung ist nämlich keineswegs bekloppt, sondern sie ist eines der wirksamsten Mittel, den Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren. Sie gilt im übrigen in der gesamten EU.

    Zur Frage der Sinnhaftigkeit der SPL: Fliegen ist insgesamt kein preisgünstiges Hobby. Und das was du für den Kraftstoff ausgibst, ist nur ein recht kleiner Teil der Gesamtkosten. Und daran wird auch die CO2 Bepreisung nichts ändern. Wenn du also Sorge hast, dass du dir das Fliegen nicht mehr leisten kannst, weil der Spritpreis langfristig um 20-30 Cent steigen könnte, dann ist Fliegen definitiv nicht das richtige Hobby für dich.

  • Sorry, das  habe ich das blöd formuliert:

    Die CO2 Bepreisung in der jetzigen Form ist nicht zielführend, weil es keinen Ausgleich für die normale Bevölkerung gibt.

    Aber das hier ist ja kein Politikforum.

    Wenn das wirklich nur so ein kleiner teil ist, dann würden die Preise ja nur relativ moderat steigen.

    Das wäre dann ja machbar.

    Danke

  • Hallo airtom, ich bin auch erst seit kurzem hier im Forum und in der Luft unterwegs. Die UL- Fliegerei ist das schönste Hobby, das ich im Leben je hatte; hab`es leider erst spät entdeckt. Was nun diese Benzinkosten angeht: Wie die Anderen auch schon geschrieben haben; der verbrannte Sprit macht nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der jährlichen Gesamtausgaben aus, je nachdem was Dein Flieger schluckt und wieviel Gas Du gibst. Bei mir zum Beispiel geht das von "sparsam" mit 12 bis "zügig" mit 17 l/h. Preisdifferenz somit bei gut 100 h/a so etwa 1k im Jahr. Das ist für den Einen halt viel, dem Anderen ist`s egal. Wenn Du noch vor Beginn über Spritpreisunterschiede zwischen 1.80 und 2.20/l nachdenken musst, dann wird das kein unbeschwertes Vergnügen. Das ist nicht grosskotzig gemeint, sondern Lebenserfahrung. Ich komme ein wenig rum in der Gegend und mein Eindruck: Es ist (leider Gottes) meist ein Sport für "alte weisse Männer", die haben halt gelegentlich etwas Kleingeld. Frauen trifft man komischerweise kaum und die jungen Leute wie Du teilen sich meist  Vereinsflugzeuge mit Kollegen; hat Vor- aber auch Nachteile.  Man könnte vielleicht auch erstmal mit Segelflug zu beginnen; das ist zwar wesentlich zeitaufwändiger, aber deutlich preiswerter und man hat auch Spass in der Luft. Später kann man ja via Mose immer noch "aufsteigen"- wenn man das dann noch will. Und falls es irgendwann in 10 Jahren auch mal sinnvolle Elektroflieger geben sollte: Die werden dann sicherlich auch nicht verschenkt, darauf sollte man besser nicht spekulieren.

  • airtom374 schrieb:

    Meine Frage angesichts dieser verrückten CO2 Bepreisung und den zu erwartenden drastisch steigenden Spritpreisen.

    Macht es überhaupt noch Sinn jetzt noch die UL- Ausbildung zu beginnen?

    Meine Sorge ist einfach, dass durch die bekloppte Energiepolitik, selbst UL- Fliegen bis 2030 unbezahlbar wird, wenn man nicht gerade irgendwo in der Chefetage arbeitet.

    Schwierig zu sagen... Die Linksgrünversifften befinden sich global gesehen gerade auf dem Rückzug, insofern gibt es etwas Hoffnung. Wenn der Schwachkopf aber wieder, wie von Merz angekündigt, Wirtschaftsminister wird, dann schaut′s mau aus.

    E-Flieger sind in vielleicht 10-20 Jahren etwas, wenn überhaupt....


    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Die Linksgrünversifften befinden sich global gesehen gerade auf dem Rückzug, insofern gibt es etwas Hoffnung. Wenn der Schwachkopf aber wieder, wie von Merz angekündigt, Wirtschaftsminister wird, dann schaut′s mau aus.
    ... wie zuvor bemerkt wurde, ist das hier kein Politikforum, deshalb kann man gern auf solche Antworten verzichten.
  • Ralle schrieb:
    ist das hier kein Politikforum, deshalb kann man gern auf solche Antworten verzichten.
    wenns denn wenigstens politisch gewesen wäre und nicht nur Pöbelei…

    wobei das schon witzig ist von dem, der schon ‚rechte  Blauwähler‘ als Nazikeule empfindet und sich beschwert.

    Aber so sind sie halt…

  • Um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen, und sachlich zu antworten:

    Elektroflieger sind aktuell noch nicht wirklich praxistauglich um damit auch Strecken zu fliegen. Die Velis electro hat klaube ich 50 min + 15 min Reserve (bei stark gedrosseltem Tempo). Die Elektra Trainer ist angegeben mit 2:30 und 300 km, aber das ist letztlich ein Segelflieger mit Motor und langsamen Tempo. Zudem schwimmen die Vereine nicht im Geld, um sich neue Flieger zu kaufen.

    Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass es in 10 Jahren mehr Modelle geben wird, vielleicht auch (mit aktuell in Entwicklung befindlicher Batterietechnologie) einige mit 500-700 km Reichweite. Das Problem ist, dass die extrem teuer sind, und ein Großteil des Markts gebrauchte Maschinen sind, die einige Jahrzehnte fliegen. Wenn Du dann nicht eine viertel Million auf der hohen Kante hast (oder entsprechende Leasingraten zahlen kannst oder einen Vercharterer oder Verein mit zufällig einem neuen Elektroflieger findest), dann wirst Du auch in 10 Jahren Verbrenner fliegen.

    Zu den Zukunftsfragen: Das ist alles reine Spekulation bzgl. der politischen Entwicklung. Die CO2 Bepreisung wird das geringste Risiko sein. Macht den Spaß halt etwas teurer. Das größere Risiko sehe ich regulatorischer Natur, dass das private Fliegen entweder direkt verboten wird oder indirekt. Ja, natürlich, Motorradfahren, SUV und Wohmobile verbrennen auch Sprit. Aber Fliegen ist halt ein sehr emotionales Thema, und die Leute auf der anderen Seite verstehen nicht, dass das motorentechnisch ein Kleinwagen ist, für die sind das alles "Privatjets" und "Reiche".

    Aber mein Rat aus eigenenr Erfahrung: Machen, nicht rum überlegen. Jedes Jahr was Du mit Grübeln vergeudest ist ein Jahr vergeudete Lebenszeit. Eine mir nahestehende Person "von der anderen Seite" sagt mir seit 15 Jahren, dass es nicht lohnt, sich ein paar neue Ski zu kaufen, weil man ja nicht weiß, wie lange man angesichts des Klimawandels noch skifahren kann. Ich selber hab viel Zeit vergeudet duch nicht machen, ich kenne Andere denen so letztlich komplette Lebensträume entglitten sind.

    Meinst Du Merz wird das Fliegen verbieten? So lange der noch atmet und die CDU an der Regierung beteiligt ist, wird das nicht kommen, auch wenn er nicht mehr Kanzler ist. Sollten, was ich nicht hoffe, in 4 Jahren die Blaunen übernehmen, wird das auch nicht kommen. Was ist das Risiko dass in 4 Jahren RRG kommt oder die Grünen den Kanzelnden stellen? Dann hast Du erst mal 8 Jahre. Rechne 10, weil Regierungen nicht so flink sind. Sprit wird natürlich teurer, einfach weil das ein Nischenprodukt wird, wenn der Straßenverkehr auf Elektro umstellt. Aber aktuell werden noch 80% Verbrenner verkauft. Die werden auch in 10 Jahren noch fahren. So in 15-20 Jahren wird es dann anfangen schwieriger zu werden. 

  • MtCenis schrieb:
    Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass es in 10 Jahren mehr Modelle geben wird, vielleicht auch (mit aktuell in Entwicklung befindlicher Batterietechnologie) einige mit 500-700 km Reichweite. Das Problem ist, dass die extrem teuer sind
    Das allergrösste Problem ist, dass man am Zielplatz sehr wahrscheinlich nicht laden kann. Wieviele Plätze haben Schnellladesäulen?

    Chris

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