Vielleicht habe ich ja zuviel vorausgesetzt? Jedenfalls bin ich völlig missverstanden worden.
Z.Zt. haben wir doch ein gutes Beispiel. Der "Fall" Sarazin. Da äußert jemand seine Meinung, auf deren Inhalt ich jetzt natürlich nicht eingehen werde, aber statt sich mit dieser zugegeben problematischen Sichtweise argumentativ auseinanderzusetzen, wird Sarazin beschimpft, diffamiert, aus dem Amt entfernt - er ist freiwillig gegangen worden - und man versucht ihn nachhaltig mundtot zu machen. Der völlig falsche Weg und eines freiheitlich demokratischen Landes total unwürdig!!
Anderes Beispiel. Als die NPD und/oder REPs in ostdeutsche Landtage einzogen, malte man das Szenario vom Niedergang der deutschen Demokratie und forderte lauthals in allen anderen Parteien nach Verboten dieser, aus Sicht der freiheitlich demokratischen Grundordnung völlig legalen Parteien. Darauf sagte ein amerikanischer Journalist in einer Diskussionrunde sinngemäß: Ist es nicht ein großes Armutszeugnis aller anderen demokratischen Parteien, wenn sie sich nicht in der Lage sehen, solche politische Gegner argumentativ niederzuringen und stattdessen lieber nach dem Verbot des politisch Andersdenkenden schreien. Erachtet man das eigene Programm womöglich als so wenig überzeugend, dass man befürchten muss, in der öffentlichen Meinung nicht ausreichend durchzudringen? Und sind nicht gerade solche Verbote ein entscheidendes Merkmal totalitärer Regime??
"Wenn es zulässig wäre von der Art im Forum zu schreiben auf die fliegerische Qualifikation und Eignung Rückschlüsse ziehen und sich "Sorgen" zu machen daß der Betroffene bald abstürzen werde ist das ziemlich daneben..."
Es ist also nicht zulässig, verboten oder moralisch verwerflich, mehr aber offensichtlich auch nicht, denn ein Argument, warum dies so sein sollte, bleibt völlig aus. Nur der erhoben Zeigefinger: "so etwas macht man nicht!" Und weil man eigentlich weiter gar nichts Sinnvolles beizutragen hat, macht man das, ja genau, was dann alle machen, man zieht den anderen ins Lächerliche oder viel besser noch, man beleidigt:
"Eine andere Meinung mit Agumenten zu "überwinden"... Ja, das bringt uns sicher weiter und läßt uns den Zeigefinger erheben, bis zur Stirn womöglich."
Ich versuche eigentlich immer mich argumentativ mit meinen Mitmenschen auseinanderzusetzen, nur sehr selten platzt mir mal der Kragen, wie erst kürzlich, wofür ich mich aber persönlich beim Betreffenden entschuldigt habe.
Eigentlich sollte man sich zurückziehen, doch das hieße das Feld gerade diesen fragwürdigen Individuen zu überlassen!
Michael
Um sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen sollte man zunächst schon mal aufmerksam lesen. In der Pisa-Studie erscheint das als Lesekompetenz.
Ich glaube ich habe weder den Eindruck erweckt noch mich auch nur wage in der Richtung geäußert, dass ich ein Superpilot wäre. Deine "Schlussfolgerung", die demnach per se keine sein kann, ist also nicht mehr als eine weitere Desavouierung meiner Person.
Weiterhin habe ich nicht geschrieben, dass ich jemanden, dem meine Art der Auseinandersetzung nicht gefällt, für ein fragwürdiges Individuum halte. Vielmehr halte ich die Fingerheber, Mundtotmacher, Besserwisser, Beleidiger, Oberlehrer, zigtausend-Stunden-Piloten, Vorverurteiler, Pietätsanmahner, Tatsachenverdreher, usw. usf. für die fragwürdigen Zeitgenossen, denen man das Feld nicht so ohne weiteres überlassen sollte.
Michael
PS: Und genau solchen Zeitgenossen ist der Unglückspilot von Lillinghof nun mehr oder weniger schutzlos ausgesetzt. Ich bedaure das sehr und schäme mich, dass nicht einmal seine Vereinskameraden auch nur annähernd zu ihm stehen!! Abgesehen von der bisherigen vorverurteilenden Berichterstattung der "seriösen" Medien ist das hier zur Zeit der traurige Höhepunkt. Vielleicht könnte man ja darüber mal weiterdiskutieren?!
Hypnos schrieb:
Abgesehen davon, lieber Michael, halte ich es - persönlich - für ziemlichen Unfug, von Äusserungen im Forum (also der schönen?, virtuellen Welt) auf die Eigenschaften eines Piloten rückschließen zu wollen. Aber es mag sein, daß Dir dazu die entsprechende tiefenpsychologische Ausbildung vergönnt war...
und dazu, lieber Hypnos, besteht nicht
einmal Notwendigkeit, meiner bescheidenen Meinung nach. Es dürfte
unbestritten sein, dass gerade die Anonymität im Internet dazu
verleitet, persönliche Eigenschaften und Vorlieben... na sagen wir
mal, mit etwas mehr Nachdruck auszuleben, als man das vielleicht in
unmittelbarer Nachbarschaft tut. Schaut mal nach, welche Themen bei
google und co als häufigste Suchanfragen auftauchen... da werden
einige Sehnsüchte und Wünsche "stimuliert".., die man
wohl so nie auszuleben wagen würde :-)
Und nein, das hat nix
Direktes und Unmittelbares mit Raptor und FD zu tun. Dennoch
widerspreche ich der Meinung, dass Verhaltensweisen im Internet
nichts mit dem persönlichen Verhalten in der "realen Welt"
zu tun haben. Mehr noch bin ich der Meinung, dass bestimmte
Verhaltensmuster im Internet eher noch verstärkt zur Geltung kommen;
und ja, das trifft auch auf mich persönlich zu, keine Frage.
Nun geb' ich's langsam auf. Wird mir jetzt auch noch unterstellt, ich wolle hier tatsächlich einen Bildzeitungsartikel der übelsten Form diskutieren. Wohlgemerkt, ich kenne und schätze den Unglückspiloten seit über 30 Jahren! Was soll denn das??
Und natürlich lassen sich Rückschlüsse auf die fliegerische Qualifikation und Reife eines Posters ziehen, wenn hier jemand wortreich und seitenlang den größten aerodynamischen Unsinn als "Nachhilfeunterricht" verbreitet und auch noch schreibt, dass er seine "Erkenntnisse" selbst erflogen hätte!! Diese Befürchtungen haben dann sehr wenig mit Psychologie zu tun, schon eher mit gesundem Menschenverstand. Das Argument, der bertreffende wäre ja dabei vom Belzebub der Internet-Anonymität geritten worden, lasse ich hier nicht gelten, denn F22 Raptor ist genauso wenig anonym wie ich selbst. Er heißt, wie es in seinem Video zu hören war. Klicktel.de liefert den Rest!
Michael
PS: Achja, P24 findet man überall, wenn man nur intensiv genug hinschaut. Wahrscheinlich sogar im Spiegel!!
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