Liebe Community,
seit einigen Wochen spiele ich mit dem Gedanken, die Ausbildung zum UL-Fluglehrer zu machen und entsprechend tätig zu werden.
Region Köln, Bonn, West NRW, bis hin zum nördlichen Ruhrgebiet.
- Ist es einschätzbar, wie der momentane oder mittelfristige Bedarf in den kommerziellen Flugschulen ist?
- Oder auch in den Vereinen?
Da ich auch PPL-A SEP Inhaber bin:
Alternativ ist die Ausbildung zum FI(A) auch denkbar, allerdings sind die Kosten um ein Vielfaches höher. Ist vielleicht eine suboptimale Frage für dieses UL Forum, aber vielleicht hat ja jemand trotzdem eine Einschätzung.
Hintergrundgedanke: mir macht das unterrichten Spaß, ob es nun auf einem UL oder C172 ist ist mir zweitrangig :-)
Danke !!!
Aufgrund der Möglichkeiten, eine PPL mit mit UL-Stunden aufrecht zu erhalten ist sicherlich die Kombination von Flugschülerseite aus interessant, dann gibt es PPL, Umschulung auf SPL, die jeweiligen Fluglehrerflüge und Charter alles aus einer Hand. Auf E-Klasse hättest Du dann ggf. mehr Flugunterricht, auf UL mehr Charter.
Die Frage ist doch eher, wie sieht die lokale Konkurrenz sowohl mit SPL als auch PPL Flugschulen aus? Bei uns in der Stadt (aber nicht Ruhrgebiet) würdest Du mit einer PPL-Schule in offene Arme laufen, die nächste Flugschule ist >1h mit dem Auto entfernt, SPL-Schulen gibt es zwei am lokalen Platz. Alle mit denen ich über das Thema gesprochen hatte sagen, PPL oder LAPL ist zig mal praktischer, wenn die Fahrerei nicht wäre.
Und die Frage ist, wie sich der Markt politisch und wirtschaftlich entwickeln wird. Höhere Zinsen bedeutet das Geld wird knapper (gerade in der oberen Mittelschicht, die ein Haus finanziert und bei Selbständigen mit Kredit und weniger Aufträgen), teurerer Sprit, weniger sozialverträgliches Hobby.
s.unterste schrieb:Moin!
- Oder auch in den Vereinen?
Wir sind ein Verein in Borkenberge.
Fluglehrer sind gerne willkommen, das Problem ist im Verein eher die Gewinnerzielungsabsicht, die natürlich verständlich ist.
Aber der Verein lebt nun mal vom Gemeinwesen und ermöglicht auch "einfachen" nicht teslafahrenden Familienvätern die Fliegerei. Das bedeutet, die Ausbildung erfolgt in erster Linie ehrenamtlich.
Viele Grüße
Tom
Aus kommerzieller Sicht ist der UL-Fluglehrer nichts, womit man ein einträgliches Auskommen erzielen könnte. Die Fluglehrerstunde wird gerne für ca. 50,- EUR verkauft. Davon bleiben dann, ordnungsgemäß versteuert und sozialversichert, 25,- EUR in der Tasche (während der Assistenzzeit, die je nach Ambition zwischen 3-36 Monate dauert, auch gerne nur die Hälfte).
Der Rest ist Mathematik. An wieviel Tagen im Jahr ist für die Schulung geeignetes Wetter? Wie schnell möchten die Schüler zum Ziel kommen? Wie viele Schüler stehen parallel zur Verfügung?
Dem gegenüber stehen die Ausbildungskosten (je nach Variante inkl. Unterbringungs-, Fahrt- und Prüfungsbegleitkosten rund 4.000,- EUR), die Fahrtkosten zum Flugplatz sowie unbezahlte "Erklärzeit" für den Flugschüler.
Fazit: Man (mich eingeschlossen) macht das aus Freude am Fliegen und Lehren, nicht des Geldes wegen.
Der Bedarf ist grundsätzlich vorhanden.
flytrike schrieb:Was auch die Preisunterschiede bei den Flugschulen zumindest teilweise erklärt. Da liegt ein Faktor 2 zwischen einer großen bekannten Schule die sich primär auf ATPL konzentriert und PPL als Nebengeschäft macht ("LAPL hat bei uns noch niemand gemacht") in einem der teureren Teile der Republik und einer kleinen Schule in einem der günstigsten Teile des Landes, die ausschließlich PPL/LAPL und SPL anbietet.
Die Fluglehrerstunde wird gerne für ca. 50,- EUR verkauft. Davon bleiben dann, ordnungsgemäß versteuert und sozialversichert, 25,- EUR in der Tasche
Am Ende wird man aber mit keiner "manuellen", personalintensiven Dienstleistung die man selbst durchführt reich. Man landet immer in der Größenordnung von 1 Euro pro Minute abrechenbare Arbeitszeit, Brutto, was am Ende dem Einkommen der meisten Ausbildungsberufe entspricht. Man kann es aber auch als vergütetes Hobby oder selbständige Nebentätigkeit (die dann evtl. steuerlich wieder etwas günstiger wird) sehen, wenn die Flexibilität da ist.
schon mal vielen Dank für eure Einschätzungen
@MtCenis, ich nehme an du meinst eine Kombi aus UL Fluglehrer únd FI(A) wäre interessant?
Wobei das dann irgendwann wirklich eine Kostenfrage wird: der FI(A) Lehrgang liegt bei knappe 11.000,- ( 125 Stunden Theorieunterricht, 30 Stunden Praxis) . In dem Fall muss man schon eine bezahlte Tätigkeit anstreben, damit sich das irgendwann nach x Jahren wenigstens amortisiert. Der UL FLuglehrerlehrgang kostet nur 1/3 davon (wie von euch erwähnt- ca 4000,- ).
Und ja, wenn man einmal den Flight Instructor (A) hat, ist die Umschulung zum UL FLuglehrerlehrgang auch schneller und preiswerter; es bleiben aber die anfänglichen 11.000,- ;-) Wenn Bedarf vorhanden ist, würde ich gerne unterrichten. Gerne PPL-A, aber die Anfangshürde ( zeitliche und finanzielle) ist doch recht hoch...
Ich fange gerade erst mit der UL Fliegerei an, deshalb kenne ich mich in der Szene noch nicht aus. Deshalb frage ich mich eben, ob es nicht einfacher wäre "nur" den UL-Fluglehrer (statt FI(A) zu machen. Wenn sich die Ausbildungskosten von ca.3000-4000 dann nícht amortisieren sollten ist das zu Hause noch vertretbar....
Aber es scheint ja so zu sein dass UL-Fluglehrer gesucht werden. Richtig?
...das ist tatsächlich die Frage- in welchen Umfang ich einsteigen kann. Ich muss da den Kosten-Nutzen Umfang als Richtlinie nehmen, wobei sich das dann einfach übersetzen lässt in "Bedarf" : wenn Bedarf in NRW ist an UL Fluglehrer, dann ist das ein gute Option. Auch ehrenamtlich ( bei 4000,- Ausbildungskosten verkraftbar). Weitere Tipps bezüglich Bedarf in NRW sind also willkommen :-)
Zu LAPL: wenn nur wenig Bedarf an FI(A) ist, dann wäre es fast schön blöd 11.000 zu investieren... und danach nicht mal ehrenamtlich wieder wenigstens eine Aufwandsentschädigung reinzuspielen.
Letztendlich falls du Geld an einer gewerblichen Schule bekommen möchtest brauchst du um der FI für PPL zu machen die CPL Theorie. Das macht das ganze teuer und zeitlich aufwendig.(sonst bist die LAPL beschränkt und das ist wenig sexy für die Schule)
Just for fun kann da sicher der CRI spannend sein, aber eher als persönliche Fortbildung.
UL Fluglehrer ist da schon realistischer, würde aber zuerst klären wer Bedarf hat und dann die Erwartungen klären bevor du beginnst
danke euch allen für die Anregungen. Und obwohl ich bereits einen CRI (A) habe, bleibt der weitere zeitliche und finanzielle Aufwand zum FI(A) gross: 100 St Theorie & 30 St Praxis = 11.000,- (auch wenn sie steuerlich absetzbar ist...)
Die Summe einzusetzen, wissend dass kaum etwas dabei eingespielt wird, ist doch ein recht happiger Betrag für n Hobby ;-)
Ich konzentriere mich mal auf UL Fluglehrer. Wer bedarf hat, kann sich gerne melden!
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