Quax der Bruchpilot schrieb:Natuerlich nicht. Aber mit Blick auf die unbeteiligte Passagierin von Darwin zu sprechen, halte ich fuer unangebracht.
Also sollen wir uns jetzt hier gegenseitig unsere Betroffenheit vorjammern? Dann ist wieder alles Gut?
Chris
Bei einigen Bemerkungen sollte man auch ein gewisses Taktgefühl an den Tag legen.
Ich weiß, dass einige meiner Bemerkungen hin und wieder taktlos erscheinen, aber die zielen auf lebende Personen, die sich dagegen wehren können. Bei verunglückten Piloten findet das bei mir auch seine Grenzen.
Gruß Lucky
Hallo,
>
> Aber mit Blick auf die unbeteiligte Passagierin von Darwin
> zu sprechen, halte ich fuer unangebracht.
>
Ich denke, Quax meinte _den Piloten_, und nicht die Passagierin.
Diese wurde leider Opfer eines sehr traurigen Unfalls :-(
Der sich selbst überschätzende PKW Fahrer, der dann möglicher-
weise seine Mitfahrer(innen) mit ins Unglück stürzt, ist ja leider
auch keine ganz große Seltenheit, oder?! :-/
BlueSky9
Die Sache mit "unangebracht" kommt aus dem religiös-kulturellen Bereich, um den kleinräumigen Frieden zu bewahren und hat da durchaus seinen Sinn. Modernes Fehler-Management ist damit allerdings nicht möglich, denn dort ist es eben umso wichtiger, dass Fehler erfasst und benannt werden können
BlueSky9 schrieb:Davon gehe ich selbstverstaendlich aus.
Ich denke, Quax meinte _den Piloten_, und nicht die Passagierin.
Chris
BlueSky9 schrieb:Was ist denn angebracht?
> Aber mit Blick auf die unbeteiligte Passagierin von Darwin
> zu sprechen, halte ich fuer unangebracht.
Wir versichern uns alle gegenseitig wie traurig und schlimm manche Unfälle sind? Und dann überlegen wir wie wir es schaffen können manche Menschen vor ihrer eigenen Dummheitzu schützen?
Wenn auf Malle bei 3m hohen Wellen und hochgezogenen roten Fahnen ein Germanski beim Baden ertrinkt, wird in deutschen Zeitungen doch tatsächlich diskutiert ob man die spanischen Strandwächter nicht haftbar machen kann. Die hätten den Schwimmer doch mit Gewalt festhalten müssen! Bitte? Wollen wir dann sicherheitshalber nicht besser bei schlechtem Wetter Zäune am Strand hochklappen? Ist es das, was Ihr von mir hören wollt?
Sollten sich Angehörige von betroffenen Unbeteiligten verletzt fühlen, entschuldige ich mich hier ausdrücklich dafür! Es tut mir wirklich leid und war nicht beabsichtigt.
Alle Anderen frage ich: was wollt Ihr denn hören?
Wir werden nicht alle Zeitgenossen vor ihrer Dummheit schützen können. Ich vertrete nur die Ansicht, dass es eben Leute gibt die es nicht schaffen werden. Langfristig nennt man das eben Evolution. Es mag für manche provokant klingen. Ist auch so gemeint.
Tom
JWagner schrieb:Fehlermanagement ist ein gutes Stichwort: Man analysiert Fehler um sie zukünftig zu vermeiden. Nur, was sind hier in diesem Fall die Learnings? Dass man in 700ft die Maschine nicht absichtlich überzieht weiß eigentlich jeder. Was den Piloten hier geritten hat, es trotzdem zu tun? Keine Ahnung. Ich gehe mal davon aus, dass er sich und seine Begleiterin nicht absichtlich umbringen wollte. Also ging er wohl davon aus, dass er dieses Manöver beherrschen kann. Aber wie kommt er auf diese Idee? Da bleiben doch eigentlich nur noch Mängel in der Ausbildung als Erklärung.
Modernes Fehler-Management ist damit allerdings nicht möglich, denn dort ist es eben umso wichtiger, dass Fehler erfasst und benannt werden können
EDXJ schrieb:Als ich aus heutiger Sicht gefühlt zu Kaisers Zeiten PPL gemacht habe, gab es das Fach Human Performance and Limitations. Dort gab es einen überschaubaren Abschnitt, der aus heutiger Sicht "Imponiergehabe" beschrieb und wie man im sozialen Umfeld des Schülers/Piloten damit umgeht. Fehlermanagement in dem Fall wäre eine Überlegung, ob dieser Punkt der Ausbildung refokussiert werden sollte - wie es auch bei Wetter, Einflug in IMC und anderen Stereotypen der Fall wäre. Eine 601 ist ja nun nicht gerade berüchtigt für aerodynamische Eskapaden, die das Ergebnis beflügelt hätten.
Nur, was sind hier in diesem Fall die Learnings?
Jürgen
JWagner schrieb:Unangebracht war die verdammt zynisch anmutende Bemerkung zum Darwinismus. Und das hat in diesem Fall nix mit Religion sondern eher mit Kultur zu tun (muss ich hier anmerken und nicht plötzlich als Kreationist dazustehen). Für die hat sich Tom aber auch entschuldigt, das ist aus der Welt.
Die Sache mit "unangebracht" kommt aus dem religiös-kulturellen Bereich, um den kleinräumigen Frieden zu bewahren und hat da durchaus seinen Sinn. Modernes Fehler-Management ist damit allerdings nicht möglich, denn dort ist es eben umso wichtiger, dass Fehler erfasst und benannt werden können
Modernes Fehler-Management ist damit sehr wohl möglich, schließlich war es UNANGEBRACHT in der Höhe Stallübungen einzuleiten.
Gruß Lucky
Mr. Lucky schrieb:Kleiner Ausflug: "Man redet nichts Schlechtes über den Toten" stammt tatsächlich aus dem religiös-kulturellen Bereich, um mit dem Ableben des Verstorbenen keine endlose Kette an Unstimmigkeiten im Mikrokosmos stehen zu lassen. Die Abwesenheit solcher Machnismen ist die Grundlage für generationsübergreifende Blutrache, insofern hat das System tatsächlich seine Berechtigung und ist über religiöse Funktionalitäten tief in unserer Kultur verwurzelt.
Und das hat in diesem Fall nix mit Religion sondern eher mit Kultur zu tun (muss ich hier anmerken und nicht plötzlich als Kreationist dazustehen).
Kleiner Ausflug beendet.