Sinn oder Unsinn von Gefahren-Übungen

Forum - Unfallprävention
  • @ QDM

    Sich bewusst in gefährliche Situationen rein manövrieren, das ist unnötiger Leichtsinn, da hast du recht. Auch ich hatte nie Lust auf Risiken, die über meinen Level hinausgehen. Ich finde es nach wie vor viel mutiger, wenn jemand wegen des Wetters mal umkehrt, als zu beweisen, dass man das auch noch meistert.

    Versteht mich bitte nicht falsch - ich möchte niemanden dazu verleiten, sein fliegerisches Risiko zu erhöhen. Mir geht es immer vor allem darum, das Unvorhergesehene auch beherrschen zu lernen. Damit verwandelt man ein "Restrisiko" in ein fliegerisch beherrschbares Vorkommnis. Dies gilt für alle Piloten, für die super erfahrenen genauso wie für die Beginner.

    Auch wenn jemand tausende Flugstunden auf dem Buckel hat, heißt das noch lange nicht, dass er auch so gut in Übung ist, um unvorhergesehene Grenzsituationen immer meistern zu können - im Gegenteil. Überroutiniert heißt manchmal, dass man meint, sich auf diesem Level ausruhen zu können. Das erklärt so manche unerklärliche Unfälle, welche von routinierten Piloten verursacht wurden. Eine gesunde, selbstkritische Haltung in Bescheidenheit ist die beste Einstellung zum Thema, man darf sich nie "zu gut" sein, um noch etwas dazu zu lernen, bzw. um immer wieder mal Übungen zur Beherrschung grenzwertiger Situationen anzusetzen.

    Ich bin überhaupt der Meinung, dass man sich nicht mit einer hohen Anzahl an Flugstunden brüsten sollte - zählen tut die Anzahl an Landungen bzw. Starts. Verkehrspiloten auf Langstrecke sammeln viele tausende Flugstunden, in denen sie sich die Langeweile vom Leib halten müssen, bzw. mit dem Schlaf kämpfen. Der Autopilot fliegt ja, da ist man kaum mehr als ein Passagier mit wenigen Sprechfunkeinsätzen und Computerüberwachung.

  • Wasnichalles schrieb:
    Verkehrspiloten auf Langstrecke sammeln viele tausende Flugstunden, in denen sie sich die Langeweile vom Leib halten müssen, bzw. mit dem Schlaf kämpfen.
    Ein A380 fliegender Vereinskollege beschrieb augenzwinkernd seinen Job mit "...Stunden gähnender Langeweile durchsetzt von Sekunden grenzenlosen Entsetzens..." *grins*
    Wasnichalles schrieb:
    Eine gesunde, selbstkritische Haltung in Bescheidenheit ist die beste Einstellung zum Thema, man darf sich nie "zu gut" sein, um noch etwas dazu zu lernen, bzw. um immer wieder mal Übungen zur Beherrschung grenzwertiger Situationen anzusetzen.
    Was mangelnde Übung bewirkt, habe ich letzten Montag am eigene Leib erfahren dürfen. Im letzten Jahr Stunden knüppelt, bis ich mich freigeflogen hab und dann erstmal darauf ausgeruht, um mich auf die Theorie zu stürzen. Anfang November mal ′ne Stunde geflogen und Anfang März. Dann jetzt nach der Theorieprüfung und der langen Pause mit Lehrer auf Strecke. Beim Einparken war mir unklar, welches Rasenstück nun ′ne Parklücke sein sollte und hab vorm Bremsen dann - immer noch ganz Autofahrer - erstmal die Kupplung getreten... *hüstel* (nee, nix passiert)

    Ich stelle mir jetzt vor, dass ich einige Übungen, die in sicherer Höhe auch völlig harmlos sind, nicht ab und zu mal übe. Was dann bei zu geringer Höhe daraus resultieren kann, will ich mir lieber nicht vorstellen. (NEIN, ich meine nicht das "Kupplungtreten"...) :-)

    Gruß Lucky
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