Bei den fein-juristischen Betrachtungen wird übersehen, was Luftraumstruktur und Abstände eigentlich bedeuten. Für den Null-Acht-Standard-ULer wird es offenbar als Restriktion wahrgenommen. Fakt ist, dass ab Echo eine ganze Reihe komplizierter Bodentechnik, Personal und Avionik im Spiel ist, die nur dann funktionieren kann, wenn Dinge so passieren, wie man es erwartet. Der IFR Flieger und der ihn führende Lotse "erwarten" einfach, dass die Restriktionen der Lufträume von den ungeführten Verkehsteilnehmern eingehalten werden. Im Übergang IFR zu VFR und am Rande der Wirksamkeit der Primär-Radar Systeme ist ein UL ohne Transponder und eventuell noch in GFK Bauweise ein Geist. In diesem Bereich findet IFR Verkehr statt und selbst in Echo ist der IFR Pilot darauf angewiesen, den nicht gestaffelten und teilweise nicht elektronisch erkennbaren VFR Verkehr zu sehen. Wenn also in 500 Fuss vor unterschreiten der MVA der Learjet mit 250 kts fliegt - völlig legal - ist ein plötzlich aus der Wolke taumelnder UL-IFR-Schnuppperflieger nicht zu erwarten.
Es ist auch völlig egal, mit welchen Tricks man sich den UL-Piloten-IFR-Schnupperkurs ergattern will. Man kriegt vielleicht vieles hin, muss aber nicht zwangsweise über alles öffentlich schreiben. Viel wichtiger wäre es, wenn die betreffenden Piloten einfach lernen, Grenzen zu respektieren, ohne in den Backofen zu fassen. Sollte dennoch "plötzlich" unfliegbares Wetter auftreten, ist die Alternative zum illegalen Pseudo-IFR Flug die legale Sicherheitslandung. Die kostet vielleicht einen Radschuh oder ein Bugrad, schont aber das eigene Leben und vermindert das Lebensrisiko der Verkehrsteilnehmer, die es können und dürfen und derer, die zur Rettung eilen müssen. Das Thema heißt nicht "Wie kriege ich ein Gefühl für Blindflug?". Es sollte heißen: "Wie lerne ich, rechtzeitig umzukehren und Entscheidungen zu treffen." Einfach nur blind weiter fliegen und hoffen, dass es klappt, ist keine Entscheidung.
B.
Beitrag Nummer 100
Danke für die aus meiner Sicht auch zutreffenden Worte.
Grüße Patrick
Hundert Beiträge und doch so wenige die nach einer Problemlösung suchen.
Der Traum vom Ultraleichtfliegen...das waren Typen, die Ideen hatten, Träume und Visionen.
Durch deren Mut und Kraft und Treue für die sie für Ihre Sache eingetreten sind, haben wir heute die Möglichkeiten UL′s in der ursprünglichen oder futuristischen Version zu fliegen.
Leider ist der Mut und die Kraft dem Konsum, der Eitelkeit und dem Egoismus gewichen.
Wer sich heute engagiert wird belächelt. Wenn man dabei noch fragt ob wer mitmachen möchte erntet man Spott. Ideen werden mit "das geht nicht" abgebügelt.
Ich hätte dazu Weihnachtswünsche. Viele sind so gut im vorbeten von Vorschriften und von dem was man tunlichst nicht darf.
Mein erster Wunsch... haltet Euch an die Vorschriften.
Mein zweiter Wunsch, tja, ich würde mir wünschen in diesen unsäglichen Diskussionen nicht ständig "das geht nicht" und "das darfst Du nicht" lesen zu müssen... sondern Ideen wie man etwas erreichen vielleicht sogar ändern kann.
Aber aufpassen! Vom Sofa aus können wir nichts ändern, so wir es den wollen.
Martin
Wer sich heute engagiert wird belächelt. Wenn man dabei noch fragt ob wer mitmachen möchte erntet man Spott. Ideen werden mit "das geht nicht" abgebügelt.
Der wird nicht belächelt, sondern mit allen Mitteln, von allen Seiten, vor allem aus den eigenen Reihen und "Kameraden" !! bekämpft.
Flugtaxi:
Mein erster Wunsch... haltet Euch an die Vorschriften.
Vorschriften, die Widersprüchlich sind, die interpretierbar sind, wider die Vernunft, wider die Praxis und im Zweifel gegen Dich ausgelegt werden?
Flugtaxi:
Mein zweiter Wunsch, tja, ich würde mir wünschen in diesen unsäglichen Diskussionen nicht ständig "das geht nicht" und "das darfst Du nicht" lesen zu müssen... sondern Ideen wie man etwas erreichen vielleicht sogar ändern kann.
Glaube mir eines: Wenn Du mit der deutschen Luftfahrtverwaltung, also Verkehrsministerium, LBA, DAeC und dem Verbänden zu tun hast, dazu noch mit der deutschen Justiz, dann vergeht es Dir, noch irgendwelche Ambitionen auf Veränderungen und Verbesserungen bewirken zu wollen.
Die einzig mir bekannte Ausnahme: Jo Konrad, vom DULV, der sich unbeirrt für UL-Freiheiten und praktikabele Lösungen einsetzt.
Möge er uns allen noch lange in diesem Irrenhaus, genannt Luftfahrtverwaltung, dienen können.
DAL4 schrieb:Ich würde es frei nach Churchill durchaus anders formulieren:
Die einzig mir bekannte Ausnahme: Jo Konrad
Jo Konrad ist der schlechteste aller Vertreter der deutschen Luftfahrtverwaltung, ausgenommen alle anderen.
Michael
DAL4, so frustvoll würde ich es nicht sehen. Verbrannte Finger gehöhren zu jeder lehrreichen Erfahrung. Das Einzige was mir die auf-die-Finger-hauer, Zeigefingererheber, herablassende ahnungslose Spiesser und Co. beigebracht haben: wenn dir etwas wichtig ist, so wähle den Moment mit bedacht wann du dich der Öffentlichkeit aussetzt.
Du muss einstecken können, aber auch austeilen und in die Schranken weisen. Man muss sich mental schon äußerst Recoursenreich auslegen, um wenn es darauf ankommt nicht klein beizugeben und dem Gegenwind und Unwetter standhalten zu können. Man darf keine Angst vor der Kritik haben, die Kritiker denunzieren sich selbst, wenn die blödsinn reden, und so dumm ist die Masse auch nicht, um es nicht zu erkennen. Und wenn sie angebracht ist, dann läugne es nicht, gehe darauf ein.
Aber sobald es öffentlich wird, wird es eben auch politisch. Gewisse Diplomatiefähigkeiten sollte man bis dahin ausgebildet haben. So oder so allein schon technisch ist das Meiste ein Kompromiss. Da soll es in den Verhaldungen nicht als unnatürlich empfunden werden.
Somit finde ich den Themenstarter mutig, dass er die Geschichte veröfentlicht hat, andereseits nur begrenzt, weil eben Anonym. Nichtdestotrotz ist es richtig, weil einen Eigenschutz bei der zur Schau-stellung sollte man doch auch betreiben können. Falsch war es nicht. Über 100-Beiträge dadruch sind iniziiert worden. Äussert effektiv, wenn man Menschen auf ein Thema aufmerksam machen möchte.
DAL4 schrieb:1. Jeder ist ja freiwillig in diesem "Irrenhaus". Die Tür steht jedem offen hineinzugehen, oder auch dieses Haus auf eigenen Wunsch wieder zu verlassen.
Möge er uns allen noch lange in diesem Irrenhaus, genannt Luftfahrtverwaltung, dienen können.
2. Der Könner/Kenner schweigt und genießt. Wer sich nicht selbst mit einem Regelverstoß outet, wird deswegen auch nicht niedergemacht, verhaftet oder sonstwie belangt.
3. Vielfältigkeit ist sehr schön, da kann sich jeder nach seinem Gusto was aussuchen. Allerdings je vielfältiger das Angebot, desto unterschiedlicher und größer wird die Masse der Aussucher.
Ich wünsche euch allen hier, den Netten wie den Nörglern, den Aufpassern und den Gesetzesgrenzgängern, den Luftcowboys, Piraten und den Luftwanderern, sogar den Stinkstiefeln, Besserwissern und Oberlehrern ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest.
Einer meiner obersten Wünsche auf dem Zettel für dieses Jahr an das Christkind: Laß es ein wenig mehr Freundlichkeit vom Himmel herabregnen und möglichst viele treffen!
Tom
aviatrix schrieb:Du meinst das Verfahren hier?
Wer erleben möchte, wie es sich anfühlt, ohne Sicht zu fliegen, kann dies auch mit einem PPL FI "unter der Haube" ausprobieren. Das wird bei der EASA PPL-A-Schulung oder dem alten CVFR auf entsprechend ausgerüsteten Flugzeugen für die Umkehrkurve trainiert und war in den USA schon immer Bestandteil der Ausbildung und des check ride.
Das scheitert schon da dran das viele einen Turn Bank Indikatior oder einen künstlichen Horizont gar nicht im UL Flieger haben.
Durch die Elektronik gibt es jetzt halbwegs kostengünstige Produkte die auch wenig Gewicht haben. Die sind natürlich nicht zertifiziert . Mit ein bisschen Übung können Sie vielleicht Leben retten.
Ich sehe auch eher das Problem das durch ansteigendes Gelände z B in unseren BRD Mittelgebirgen der VFR Pilot so weit "runtergedrückt" wird das er dann in IMC leider mit einem Hindernis kollidiert.
Bei dem Stress in der Suppe auch noch um Hindernisse zu fliegen das ist dann noch mal eine ganz andere Qualität .
Eine 180 Grad - Kurve hilft auch nicht immer, es kann auch schnell hinter einem zu sein, zumal dann, wenn man zu lange versucht hat, durch zu kommen. In so einem Fall nix wie runter, so lange man noch Bodensicht hat.
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