fred3456.2 schrieb:Das finde ich einen total strangen Test. Das Verhalten meinem Fluglehrer gegenüber ist doch ein ganz anderes als gegenüber Passagieren. Kann man da tatsächlich irgendwas rauslesen?
Den Schüler bewusst zuquasseln und Fragen wärend der Landevorbereitung/ Landung - da passieren die häufigsten Fehler - eine Dame hat mich mal in der Situation gebeten kurz die Klappe zu halten, sie müsse sich konzentrieren : 1+ mit *
Ich würde meinem Lehrer gegenüber nie im Leben sagen, er soll die Klappe halten. Was, wenn das gar kein Test war, und der Lehrer danach beleidigt ist? Wäre für mich ein absolutes NoGo mich so gegenüber dem Fluglehrer zu verhalten und ob man aus so einem Zuquassel-Test tatsächlich auch nur ansatzweise irgendwas rauslesen kann, also ich weiß ja nicht ...
Uli-Light schrieb:…und genau da liegt der Hund begraben. Ein FI ist nicht allwissend und allmächtig. Wenn sich der Schüler mit irgendwas unwohl fühlt will ich, dass er/sie das kund tut und nicht einfach alles über sich ergehen lässt.
Ich würde meinem Lehrer gegenüber nie im Leben sagen, er soll die Klappe halten. Was, wenn das gar kein Test war, und der Lehrer danach beleidigt ist?
Zweischneidiges Schwert: Wenn ich meinen FI als gleichberechtigte Person ansehe, haue ich gerne ein "Halt die Klappe!" raus. Wird aber vermutlich nicht die Mehrzahl der Flugschüler betreffen. Die meisten betrachten ihren FI als Idol und als Vorbild. In diesem Fall, auch wenn der FI mit seinen Worten einen wahnsinnigen Stress erzeugt, ein "Halt die Klappe!" rauszuhauen, ist meiner Meinung nach nicht jedem gegeben - sei es aus Respekt oder aus Angst. Vielleicht, lieber Fred, reflektierst du deine Vorgehensweise vielleicht dahin, dass es nicht jedem seine Sache ist, einer "Respektsperson" eine solche Anweisung zu geben.
Das sind doch aber verschiedene Dinge.
Entweder gestaltet man einen Flug immer anspruchsvoller, um zu schauen, wie weit der Schüler mittlerweile ist und schaut, wann er zumacht bzw. bleibt als Lehrer optimalerweise immer direkt unter der Schwelle, an der er zumacht.
Oder man brieft vorher, dass man heute versucht Stress aufzubauen und gibt als Ziel vor, damit gut umzugehen, dann ist es auch in Ordnung dem Fluglehrer gegenüber "Anweisungen" zu geben. Stress aufbauen geht genauso mit Ansage und dann weiß der Schüler, dass er die Lehrer-Schüler-Situation nicht mit einem komischen Verhalten herumdreht.
Und ein "halt die Klappe" von einem Schüler, das ja hier "gefeiert" wurde, finde ich von Schüler-Seite völlig daneben. Das geht von ganz bestimmten Ausnahmen abgesehen in meiner Welt gar nicht.
Uli-Light schrieb:nein, nicht wirklich, wenn man von Grund auf den Schülern beigebracht hat, dass sie ausnahmslos jedem sagen dürfen, dass er sie gerade stört.
Das finde ich einen total strangen Test.
Uli-Light schrieb:Dann weisst Du, dass Du Dir einen besseren Lehrer suchen solltest.
Ich würde meinem Lehrer gegenüber nie im Leben sagen, er soll die Klappe halten. Was, wenn das gar kein Test war, und der Lehrer danach beleidigt ist?
Ich bringe allen Leuten dringend bei, dass ausnahmslos JEDER zurechtgewiesen wird, wenn er sich im Ton vergreift, ganz besonders Fluglehrer und erst Recht Controller oder Startleiter. Auch wenn sie 14 sind und ihr Fluglehrer ihr Urgroßvater sein könnte oder einen meter größer ist.
Die haben zu deeskalieren und zu helfen, dazu sind sie letztendlich ausgebildet.
Uli-Light schrieb:
Und ein "halt die Klappe" von einem Schüler, das ja hier "gefeiert" wurde, finde ich von Schüler-Seite völlig daneben.
Vermutlich war es nicht wörtlich "Halt die Klappe". Aber Inhalt ist nun mal, dass man sich gerade auf die Aufgabe konzentrieren möchte. und da reicht ein kurzes "jetzt bitte nicht"
Ich hatte gestern einen Flug der einen etwas schwierigen Sektor mit dem Wetter hatte. Ich war sehr froh zu zweit zu sein mit jemandem der schlicht und einfach sagt wenn ihm was nicht passt und ich damit ein Backup für Entscheidungsfehler habe. Obwohl er 20 Jahre jünger, zwei Köpfe kleiner, kein drittel meiner Flugstunden und meiner sonstigen Erfahrungen hat.
Darin ist enthalten, dass einer zwar vielleicht gerade genervt ist, wenn der andere eine Umkehr wünscht, aber immer klar ist, dass man irgendeinen schwierigen Flug nur immer im Team in gemeinsamer Entscheidung fliegt.
Das gibt auch mir mehr Sicherheit, egal ob der neben mir länger fliegt als ich oder gerade erst ein paar Stunden hat. ich möchte mich darauf verlassen können, dass jede Person an Bord zur Sicherheit beiträgt.
Und das bringen wir Schülern halt auch von der ersten Sekunde bei.
…um die Sache zu entschärfen:
Es war eher ein „kannst du eben ruhig sein, ich muss mich…“
Und natürlich wird vorher im Briefing drüber gesprochen was ich vorhabe - wenn der Schüler damit nicht einverstanden ist lasse ich das eben. Ist ein Angebot, kein muss!
Der Schüler muss lernen selbst Entscheidungen zu treffen und soll/ darf dabei auch Fehler machen - eines sollte aber immer klar sein: Im Zweifel hat der FI als Verantwortlicher die Entscheidungsgewalt - das muss ganz klar kommuniziert sein!
Aber wie gesagt: Man schaut den Leuten nur vor den Kopf und was in dem geschilderten Fall die Ursache war wird man nicht mehr zweifelsfrei feststellen können und somit bleibt jeder erste Alleinflug was besonderes für Schüler und FI gleichermaßen.
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