Diskussion zur Umfrage: Lasst Ihr Euch bei Überlandflügen von FIS begleiten?

Forum - Umfragen

Ja, immer!
43.7 % - 108 Stimmen
Ja, unregelmäßig!
31.2 % - 77 Stimmen
Ja, aber nur selten!
15 % - 37 Stimmen
Nein, nie!
10.1 % - 25 Stimmen

247 Stimmen - Umfrage geschlossen
  • "Erbitte Verlassen..." Geht mir in der Tat jedes einzelne mal dass ich es höre auf den Keks. 
    Andererseits ist mir das immer noch lieber, als dass derjenige vielleicht erst gar kein FIS benutzt, und dauernd im Blindflug unterwegs ist. 

    Und weil das sehr viele das machen, bekommen einige sicher auch den Eindruck das muss so. 
    Die versuche von FIS mit "ich habe keine Einwände..." zu entgegnen hat sich auch inzwischen eher in ein resigniertes -ich geb′ ihm was er will, ändert sich ja sonst doch nix- geändert. 

  • ...also ich bin lieber im Blindflug unterwegs, ich möchte mich beim fliegen entspannen, damit ich niemanden gefährde habe ich eine Maske dabei ;-)

  • Maske ist doof, dann sehe ich nicht mehr Netflix auf dem EFIS

  • Persönlich fällt mir am Deutschen FIS immer wieder auf, dass es oft viel zu locker zugeht. Sprüche wie:
    flyingchristopher schrieb:
    "DMXXX, schauen Sie mal rechts runter, 3 Uhr Position, 500 Fuß unter Ihnen, etwa 2 Meilen. Da fliegen Ihre hart erarbeiteten Steuergelder. NH90 der Bundeswehr".
    oder
    Marvin_0 schrieb:
    "Ja, da sind grad 186 Seelen auf dem Weg von Hamburg drin. Schon der vierte heute!".
    gehören sich einfach nicht in eine professionelle Umgebung. Sowas hört man in anderen Ländern zurecht vergebens. Entweder weil auch IFR Verkehr auf der Frequenz ist, sowie früher auch mal in Deutschland (noch vor 2000 glaube ich) oder weil die FIS-Kollegen klar ist, dass man nicht im Sandkasten spielt. Und genau das ist FIS für mich in Deutschland viel zu viel: Eine "Sandbox" wo jeder sich ein wenig austoben kann/darf und die FIS-Kollegen auch öfters mal synisch, lustig oder genervt reagieren. Auf die Radar-Frequenzen hat man diesen Unsinn nicht.

    Und genau deshalb erhält man auch die unprofessionalität seitens Piloten am Leben. Warum so ernst nach Vorgabe funken, wenn ein Kaffeeklatschgespräch es auch tut? Viele Piloten lieben es auch mit völlig unnötige Worte zu schweifen wie "erbitte Verkehrsinformationen, sofern möglich" oder "vielen Dank für den Service und gerne bis zum nächsten Mal", auch wenn diese Person nicht einmal eine Traffic-Info o.ä. bekommen hat. Alles gut höflich zu sein und auch zu bedanken wenn es wirklich was zu bedanken gibt, aber das sollte es dann auch sein. Und Verkehrsinformationen bekommt man sowieso schon wenn möglich, das muss man nicht extra beantragen. Sofern ich weiss macht in Europa nur das Vereinigte Köngireich einen Unterschied zwischen "Basic Service" und "Traffic Service". In Deutschland ist Traffic Standard mit dabei.

    Was mich ausserdem am Deutschen FIS nervt: Es gibt nie automatische Freigaben. Man muss alles und sämtliche Durchflüge extra anfragen. Erst dann wird überhaupt koordiniert. In Frankreich bekommt man gleich ab Initial-Call seine Freigabe mit ein "identified, proceed XY" oder ähnliches, und schliesst damit Durchflüge durch Delta-Lufträume bereits mit ein. Falls noch ein aktiven LF-R im Weg liegt, wird gleich gesagt diese bitte zu umfliegen. Oft können diese aber durchflogen werden.

    Aber keine Frage, unseren "Dutch Mil" ist sicher nicht besser als Langen. Vor ein paar Jahren waren sie sogar viel schlechter und kaum zu gebrauchen. Mittlerweile funktioniert es besser, haben aber parallel auch IFR-Verkehr zu managen. Dafür ist Amsterdam und auch Brussels und insbesondere Kopenhagen Erstklassig.

    Maraio schrieb:
    "There ain′t no such thing as a free lunch" sagen die Amis.   Hier schon, oder? Vielleicht sollten wir die für uns kostenlose Leistung dankend entgegennehmen. Auch wenn sie im Einzelfall mal nicht 120%ig, sondern nur 90%ig sein sollte.
    Eine Fluginformationsdienst ist nach ICAO-Vorgabe für jedes Mitgliedsland Plicht. Es wird wohl aus Steuereinnahmen finanziert oder höchstens durch zahlungspflichtige Luftraumteilnehmer quersubventioniert. Nicht jedes Land hat eine separate FIS-Frequenz oder - wenn es diese hat - muss man sich da auch nicht immer anmelden. Zum Beispiel in den USA ruft man "Flight Service" nur an, wenn man z.B. ein Flugplan aufgeben oder eine Wetterberatung einholen will. Alles andere macht die jeweilige Center-Lotse für IFR und VFR Verkehr.
  • @Fliegenden Holländer: wenn Dich die gelegentlich lustigen Lotsen von FIS so stören, dann einfach nicht in Deutschland fliegen. 

  • Moin,

    der Grund, warum du in D keine automatischenFreigaben bekommst liegt in der Zuständigkeit von FIS. Die Lotsen müssen selber erst fragen, ob ein Durchflug durch einen aktiven Luftraum genehmigt wird. Und wenn sie jedesmal schon im vorauseilenden Gehorsam für alle fragen, hilft das auch nicht wirklich. Den VFR-Luftraum aber an die IFR bzw Radarkollegen abtreten möchte auch keiner, das gibt die Personalstärke nicht her. FIS ist ein Serviceangebot mit Grenzen und passt eigentlich ganz gut auf UL und VFR. Selbst auf den IFR-Frequenzen, vor allem in USA und Südamerika wird gesabbelt, was das Zeug hält, wenn die Verkehrsdichte es zulässt. Da gibt es als Vorgeschmack auch diverse Youtube-Videos mit dem Thema. Wer bei voller Frequenz babbelt oder seinen Text nicht kann, hat leichte Defizite in Ausbildung und Umsetzung. Nett sein beim Verlassen der Frequenz hat noch nie geschadet und ist auch in den höheren IFR-Sektoren nicht tabu, wenn es passt. Selbst in China oder Japan gibt es mal ein freundliches „gute Reise“ oder nen Kommentar zur WM oder so. 

    Der wesentliche Punkt ist, das allen Beteiligten klar ist, wann nicht gesabbelt wird. Oder das nicht wie bei einem Duell auf Leben und Tod reingefunkt wird, wenn die Frequenz voll ist und damit Chaos produziert wird, anstelle halt ne Minute oder zwei zu warten. Ist auch bei IFR so, die Lotsen wissen eh, das du kommst, da braucht man keine Brechstange oder nervöse PTT-Finger.

    Fröhliches Funken,

    Raller

  • Postbote schrieb:
    wenn Dich die gelegentlich lustigen Lotsen von FIS so stören, dann einfach nicht in Deutschland fliegen. 
    Oder einfach ohne FIS ein ruhiges Cockpit geniessen. ;-) Wo früher FIS noch recht wichtig wegen allmögliche Luftraumwarnungen und Verkehrsinfos war, kann man das heutzutage Perfekt mit ein Movingmap aufs Tablet oder Glascockpit und Powerflarm/Stratux realisieren. Soll nicht heissen, dass ich FIS nutzlos finde, aber bitte gern professionell. Und das gilt sowohl für uns Piloten als die FIS-Experten.
    raller schrieb:
    Die Lotsen müssen selber erst fragen, ob ein Durchflug durch einen aktiven Luftraum genehmigt wird.
    Richtig. Deshalb sind es auch keine Lotsen, sondern in Deutschland ′nur′ sogenannte FIS-Experten. Der offizielle ICAO-Begriff dazu lautet: FISO (Flight Information Service Officer).
    raller schrieb:
    Und wenn sie jedesmal schon im vorauseilenden Gehorsam für alle fragen, hilft das auch nicht wirklich.
    In andere Länder funktioniert es auch, sogar in Italien. Ich weiss nicht wieso das in Deutschland anno 2023 nicht funktionieren kann. Meine Vermutung: Es ist seitens der DFS nicht gewollt, dass Durchflüge zum Standardprogramm werden.
    raller schrieb:
    Nett sein beim Verlassen der Frequenz hat noch nie geschadet und ist auch in den höheren IFR-Sektoren nicht tabu, wenn es passt.
    Absolut, aber auch da reicht es kurz und prägnant zu sein. Genauso wie es auf den Radar-Frequenzen auch geschieht. Eine nette kurze Begrüssung und Verabschiedung, fertig. Keine lange Lebensgeschichten und Danksagungen, ala FIS.
  • FlyingDutchman schrieb:
    Wo früher FIS noch recht wichtig wegen allmögliche Luftraumwarnungen und Verkehrsinfos war, kann man das heutzutage Perfekt mit ein Movingmap aufs Tablet oder Glascockpit und Powerflarm/Stratux realisieren.
    Kann man, machen aber nicht 100% der Flieger. Gerade bei den ältern Echos ist es eher selten, dass ADS-B oder Flarm ausgestrahlt wird. Da bin ich happy, wenn FIS mich noch zusätzlich warnt.

  • Moin in die Runde


    FIS ist ein interessantes Thema, daher möchte ich mich gerne dran beteiligen.


    Erstmal schließe ich mich allen Vorrednern an, die auf die FIS Controller nichts kommen lassen. Meine Erfahrungen sind auch überwiegend positiv und ich nutze FIS regelmäßig. Am Ende sitzen an beiden Enden des Funks Menschen mit ihren Eigenarten.


    Ich bin aber der Meinung (vielleicht etwas polarisierend und überspitzt) dass das System der FIS heute nicht funktioniert und dem eigentlichen Zweck nicht gerecht wird und zwar ausfolgenden Gründen:
    1.    Je voller der Luftraum und desto nötiger Verkehrsinformation wäre, desto weniger kommen sie durch bis hin zum kompletten Beendigung des Service (Sonntag 30.4.: FIS: Verkehrsinfo nicht möglich, bitte schauen sie gut raus.)
    2.    Die wenigsten wollen wirkliche Flugüberwachung sondern nur Verkehrsinfo. Das An und Abmelden mit POB und Start und Zielflugplatz ist unnötig.
    3.    Für Informationen über Fallschirmsprung oder EDR Status muss man sich dann irgendwie dazwischen drängeln und der arme FISler muss dann alle 4 Minuten den Status der EDR xxx vorlesen.


    Folgendes Verfahren würde vieles besser machen:
    1.    Eine Art AIS Frequenz pro FIS Sektor, die über EDR Stati und Fallschirmsprung informiert. Eine einfache Bandansage. (in den USA gibt es das mit TIS-B sogar per Datenfunk (https://en.wikipedia.org/wiki/Traffic_information_service_%E2%80%93_broadcast))
    2.    Listening Squark für die, die auf der Frequenz sind und angesprochen werden wollen für Verkehrsinfo oder kurz vor Luftraum Delta sind.
    3.    Wer dann wirklich noch Flugüberwachung wünscht, kann das ja explizit anfordern oder soll vorher einen Flugplan aufgeben.


    Mit diesen Maßnahmen wäre es viel ruhiger und entspannter auf den FIS Frequenzen und es wäre mehr Platz für Verkehrsinformation.


    So, dann mal her mit euren Kommentaren :)


    Grüße, der forester

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