G3-Flieger schrieb:Ich habe nun schon einige Plätze hier angeflogen, aber noch nie auch nur im entferntesten negative Erfahrungen gemacht. Die Anflugverfahren sollte man kennen, selbstverständlich. Aber natürlich muss man den irgendwo angebrachten Briefkasten nicht spontan finden und natürlich hilft einem jeder beim ausfüllen der Zettelchen. Habe bisher nur ausgesprochen freundliche und hilfsbereite Kameraden kennengelernt.
Es ist eher die Art und Weise, da einem auf‘s Gemüt schlagen kann.
G3-Flieger schrieb:Aus Deutschland kommend:
Beim Zoll bin ich mir nicht ganz sicher. Ich meine mich zu erinnern, daß man nach dem Ausflug aus CH keinen deutschen Zollplatz mehr ansteuern muß. Prüft das bitte nochmal.
Aus CH kommen:
- Zoll in CH nötig
- Zoll in D nötig
Chris
Chris,
ich schildere ja auch nur meine Erfahrungen. Das kann dann jeder sehen, wie er will - positiv/negativ/isthaltso.
Mir ist es halt etwas auf den Zeiger gegangen. Du hast Dich vermutlich schon lange daran gewöhnt in CH und beschwerst Dich auch nicht, wenn Du wegen 1km/h zu schnell eine Strafe kassierst.
Ehrlich gesagt, um das noch zu ergänzen, bin ich ein Schweiz-Fan. Ich mag ganz viele Sachen in unserem Nachbarland und mache dort gerne hin und wieder Urlaub.
Vielleicht ist man dann um so mehr etwas überrascht, wenn es zum Beispiel so extrem formal zu geht. Es ist aber auch, und das muß man sagen, alles dort extrem gut organisiert.
Unsere Schweizer Nachbarn sind in aller Regel mental etwas spezieller und reagieren auch nicht gut auf die typische deutsche Besserwisserei - die sollte man also auf jeden Fall schon mal zuhause lassen! Wenn man einem Schweizer Respekt zollt, dann ist das schon mal eine tragfähige Basis - auch wenn das dem einen oder anderen schwerfällt.
Aus den schlechten Erfahrungen mit gewissen Ämtern habe ich mir angewöhnt immer über Zollplätze auf beiden Seiten ein- und auszufliegen. Lieber lasse ich mich zweimal anscheissen dass das unnötig sei, als eine dicke Zollrechnung von einem missliebigen Beamten für meinen Flieger zu bekommen.
Allerdings muss man zu Zeiten des Corona-Politik-Weltkriegs noch zusätzlich alle lokalen, regionalen, internationalen Corona-Verordnungen beachten und das ist aktuell der komplizierte Part. Am besten telefoniert man am Vortag mit einem der lokalen Vertreter des Platzes und erkundigt sich nach den aktuellen Verhaltensregeln - dem Förderalismus sei Dank ist der Variantenreichtum von merkwürdigen Vorschriften quasi unbeschränkt.
QuaxC42 schrieb:Hallo PeterAnflug über Sektor Nord 4000 ft ( von dort komme ich wahrscheinlich), dann sinken 2700 ft , einmal innerhalb der Platzrunde um sich selbst drehen in 2500 ft und in den linken Gegenanflug 2000 ft zur 08.
Was ist bei Anflug auf 26 ? Ebenfalls einmal um sich selbst drehen wie in der Graphik angezeigt oder gleich in den rechten Gegenanflug?
Oder bekommt man vom Turm einen Anweisung ?
Vom Sektor Nord 4000 ft sinkst du auf 2500 ft in den Einflugkreis, und achtest darauf, die Pistenachse nicht zu überfliegen, weil du sonst in den Segelflugbereich fliegst. Wenn wenig Verkehr herrscht und du die Übersicht hast, kannst du nach einem halben Kreis entweder links in den Gegenanflug 08 oder nach rechts in den Gegenanflug 26 auf 2000 ft absinken und eindrehen. Wenn du nicht sicher bist, fliegst du besser einen Vollkreis. Und wenn der Einflugkreis schon besetzt ist (das können z.B. wei Flugzeuge sein) dann steigst du 500 ft höher in einen übergeordneten Kreis ein, um dann abzusinken, wenn der untere Kreis frei ist. Position melden ist sehr wichtig und darauf achten, ob noch Verkehr vom Sektor West gleichzeitig einfliegen will.
Im Einflugkreis siehst du den Windsack, der eine ganz andere Windrichtung zeigen kann als die, die du auf 4000 ft hattest. Zwischen Hauptgebäude und Beginn der RWY08 siehst du das Lande-T, welches massgebend ist.
Einen Turm gibt es wie eigentlich auf allen unkontrollierten Schweizer Flugplätzen nicht. Aber wer nett fragt bekommt in der Regel auch eine nette Antwort vom Büro. (Wenn du wieder abfliegst und dein Funkgerät prüfen willst rufst du einfach "Büro von D-M.. Radiocheck please" auf, und du bekommst eine Bestätigung. Auch wenn du gelandet und unsicher wegen Zoll bist fragst du am besten am Funk nach.
Robert
QuaxC42 schrieb:Ich kann nur ausdrücklich Speck-Fehraltorf LSZK empfehlen = das muss man in seinem Fliegerleben unbedingt mindestens einmal gemacht haben. Sie haben sich dort für das Briefing extrem viel Mühe gegeben, aber was dann dabei rauskommt ist schon speziell. Wer diese Anflüge hinter sich hat, der meckert nicht mehr über die deutschen Platzrundenidiotenkartoffeln ... der Hüftschwung für den 30 Endanflug ist schon geil und das anschauen der Anflugvideos auf der Webseite absolute Pflicht
Hi Robert, LSZF BIRRFELD macht einen guten Eindruck, ist nicht zu weit von Zürich entfernt.
;-):
und nicht vergessen vorher auf der Website der Gemeinde zu schauen auf welchem Friedhof gerade beerdigt wird damit man nicht in den falschen Teil der Platzrunde eindreht! Das Anflugbriefing haben die wirklich sehr detailliert und gut gemacht - wenn auch Studium und Verstehen eventuell länger als der Flug dauern ;-).
In der Schweiz ist halt, bedingt durch die Berge, vieles etwas engräumiger und die Lärmdiskussion wird dort sicher nicht auch weniger engagiert geführt, als bei uns in D.
Ich finde diesen Thread für alle sehr hilfreich, die mit dem eigenen Flieger mal in die Schweiz wollen. Es geht hier darum, die lokalen Eigenheiten, die ja jedes Land hat, im Vorhein zu kennen und besser zu verstehen. Das vermeidet dann eventuelle Mißverständnisse vor Ort und garantiert dann hoffentlich unbeschwerte Flugerlebnisse.
Daher begrüße ich es auch sehr, wenn unsere schweizer Fliegerkollegen uns hier auch den einen oder anderen wertvollen Tipp geben. Das kann das gegenseitige Verständnis füreinander nur fördern.
BreezeMike schrieb:Richtig.
Unsere Schweizer Nachbarn sind in aller Regel mental etwas spezieller
Die "typisch" deutsche Mentalität wird als stossend empfunden und in den vergangenen 20 Jahren haben die zahlreich in der Schweiz aufgeschlagenen Deutschen sowas wie verbrannte Erde hinterlassen. Das hat zur Folge, dass viele Schweizer gewisse Vorbehalte haben. Ist halt so...
Das heisst für Besucher hier: Ausgesprochen höflich auftreten! Nur höflich reicht nicht, ausgesprochen(!) ist das mindeste. Ich betone es sosehr, weil die schweizer Höflichkeit eine ganz andere ist als in weiten Teilen Deutschlands. Bitte, danke, gern geschehen usf usw wird vorausgesetzt. Vorher fragen, offen sein, freundlich und zuvorkommend auftreten, nicht "einfach mal machen" (kommt garnicht gut!). Na und so weiter...
Mir gefällt′s :)
Chris
Chris_EDNC schrieb:Beispiel: wenn ein Deutscher (Pilot oder so) an den Tresen des Flugplatzbüros tritt und fordernd sagt "ich bekomme ....", dann kommt das nicht so gut rüber. Vielleicht bekommt er dann erstmal gar nichts. ;-) Fragt er aber: "können Sie / kannst du mir ein .... geben?" dann bekommt er das sofort.
Das heisst für Besucher hier: Ausgesprochen höflich auftreten! Nur höflich reicht nicht, ausgesprochen(!) ist das mindeste. Ich betone es sosehr, weil die schweizer Höflichkeit eine ganz andere ist als in weiten Teilen Deutschlands. Bitte, danke, gern geschehen usf usw wird vorausgesetzt. Vorher fragen, offen sein, freundlich und zuvorkommend auftreten, nicht "einfach mal machen" (kommt garnicht gut!). Na und so w
Und dann gibt es natürlich noch Mitmenschen, bei denen hilft gar nichts. Diese Sorte gibt es aber auf der ganzen Welt.
Robert
Chris_EDNC schrieb:
Das heisst für Besucher hier: Ausgesprochen höflich auftreten! Nur höflich reicht nicht, ausgesprochen(!) ist das mindeste. Ich betone es sosehr, weil die schweizer Höflichkeit eine ganz andere ist als in weiten Teilen Deutschlands. Bitte, danke, gern geschehen usf usw wird vorausgesetzt. Vorher fragen, offen sein, freundlich und zuvorkommend auftreten, nicht "einfach mal machen" (kommt garnicht gut!). Na und so w
Beispiel: wenn ein Deutscher (Pilot oder so) an den Tresen des Flugplatzbüros tritt und fordernd sagt "ich bekomme ....", dann kommt das nicht so gut rüber. Vielleicht bekommt er dann erstmal gar nichts. ;-) Fragt er aber: "können Sie / kannst du mir ein .... geben?" dann bekommt er das sofort.
Und dann gibt es natürlich noch Mitmenschen, bei denen hilft gar nichts. Diese Sorte gibt es aber auf der ganzen Welt.
Robert
Schlimm genug, dass hier darauf extra hingewiesen werden muss. Ich finde diese Art von Höflichkeit sollte international selbstverständlich sein.....
Gruß Dirk
Ich denke, niemand tritt absichtlich unfreundlich auf. Es ist einfach eine Frage, wo man sozialisiert wird.
Mancher denkt vielleicht leichtsinnigerweise, dass die Schweiz +/- wie Deutschland ist. Weit gefehlt, die Unterschiede mögen nicht sofort ins Auge springen (die reden ja schliesslich sowas ähnliches wie deutsch), aber unter der Haube sind die riesig.
Ich würde empfehlen, so höflich zu sein, dass man es als masslos übertrieben empfindet. Das ist dann hier gerade so ausreichend 😂😂
Chris
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