Flugplan ja/ nein

Forum - Fliegen & Reisen
  • Hi liebe Leute,
    habe vor knapp 4 Wochen eine kurze Wochenendtour nach Schweden Siljansnäs unternommen. Ein Fliegerfreund hat mich eingeladen andere Flieger in Schweden zu besuchen. Er ist mit einer SR22 IFR geflogen ich habe schön Karten bemalt und einen Flugplan für meine Tour aufgegeben. Am Abreisetag lag ich gut mit dem beladen der Maschine in der Zeit, alles ganz entspannt, bis ich meinen Papierkram suchte, Sch… der lag zu Hause. OK, es war gegen 10 um 11 wollte ich laut Flugplan starten. Jetzt war nochmal 2 Stunden Autofahren angesagt einmal im Urlaubsverkehr von Usedom runter und wieder rauf. Also Papier geholt. Und kurz nach 12 saß ich im Flieger und ab ging die Post Richtung Norden. Im Zickzack um die Beschränkungsgebiete auf der Ostesee geflogen ca. 70 km über Wasser. Über Schweden ging es dann so weiter, da ich kein Bock auf quatschen hatte bin ich mein Zickzack geflogen und gut.


    Nach gefühlt einer halben Stunde landeinwärts in 5000ft sehe ich, wie tief unter mir zwei Militärflieger genau auf meinem Kurs langfliegen und links unter meinem Bug verschwinden….opps, hier muß man ja aufpassen… die Flieger sahen aus wie Dartpfeile großer Vorflügel dreieckiges Tragwerk. Zeit wurde ab jetzt relativ jedenfalls tauchte recht von mir in ca.30m Abstand eine Viggen auf flog meine 220km/h und inspizierte meine Maschine, die Luft war total ruhig und wir guckten uns an, ab jetzt wusste ich was falsch war, nach gefühlt einer Minute hat er beschleunigt und in ca. 1km Abstand eine Rolle gedreht. Hm, wat nu, weiterfliegen oder ab nach Hause, jetzt blos nicht die Wirbelschleppe ankratzen, da taucht an der linken Seite der zweite Flieger auf, auch hier war angucken angesagt, leider konnte ich nicht winken ich war echt beeindruckt von dem militärischen Empfang. Auch dieser Flieger gab Gas und flog nach Westen ab.
    Nach der Nummer habe ich mich dann bei Schweden Control gemeldet, entschuligt, Positionsangaben und Frequenzwechsel gemacht. Die Controler waren echt entspannt und haben keine Welle gemacht. Auf meinem Zwischenziel Karlskoga hat niemand ausser mein Fliegerfreund auf mich gewartet.
    Ich hoffe die Schweden verbuchen das als Trainingseinheit nach dem Motto “Guckt mal da hoch, da fliegt ein Trottel, zeigt mal wer hier der Boss ist“
    Rückflug dann mit geöffnetem Flugplan und Schweden Control.

    Hier noch ein paar Bilder


    Anflug auf Schweden



    Dans Halle in Karlskoga


    Hier möchte man keine Motorprobleme haben ;-)

    Gruß Peter

  • ... Dass einem das Militär zur Identifizierung geschickt wird, is ja nicht direkt ein "Begrüßungskommando" :o 

    Beim Abflug Flugplan von FIS öffnen lassen, und alles ist gut. 

    Fliegerkollege hatte mir mal erzählt wie Mitflieger im Verband ohne eingeschalteten Transponder ins Ausland sind. Das gab dann direkt Polizei und Miltäreinsatz am Zielflugplatz, der auch gar nicht so glimpflich endete. 
  • Pepino, Du hast ziemlich sicher keine Viggen gesehen (nicht mehr im Dienst) sondern Gripen, und das was Du als "Vorflügel" bezeichnest sind "Entenflügel". 

    Vorflügel hat sie aber auch..

  • maxmobil, Du hast recht, liegt wohl an der Uhrzeit wenn ich schreibe ;-)

    Gruß Peter

  • Pepino mit welchen Flieger wars du in Schweden? Es sieht nach eine schöne Holzkonstruktion aus. 

  • Moin

    also als ehem. Echo-Flieger kenne ich eigentlich, dass man den Flugplan aktivieren muss bei FIS (macht ev. der Tower, die Luftaufsicht für Dich. Hier hast Du u.U. sogar die geplante Abflugzeit um mehr als 30 Minuten verzögert und mußt ggf eine Korrektur einreichen). Transponder weiß ich, ehrlich nicht..., aber zumindest die Grenzüberflüge müssen jeweils ab- bzw angemeldet werden über Funk (bei D ab, bei Schweden an). Spätestens dann gibt es Anweisungen, wie Du weiterfliegen sollst (Frequenzen, Meldungen oder nur Hörbereitschaft, usw.). Wenn Du keinen Transponder hast, dann wird man dich eher an eine kürzere Leine legen als mit. Zumindest F und LUX ging ohne. Spanien nicht und auch nicht ohne Flugplan, auch national.

    Sich mal eben so durchschummeln könnte Stress geben, schon, weil das keine sorgfältige Flugvorbereitung ist. Glück gehabt.

    JEs

  • So ist es.

    Wenn der Flug mehr als 30 Min nach angegebener Off- Block Time nicht angetreten wird, wird der Flugplan normalerweise gelöscht.

    Sofern man keine Delay-Meldung an AIS übermittelt

    1.Einflug nach Schweden nur mit Flugplan.

    2. Und mit Meldung bei FIS Schweden(wobei das nur empfohlen wird)

    Quelle: VFR Guide AIP sweden

    Das könnte es erklären

    Gruss 

  • Hi Freifall,

    ich habe da ein anderes Dokument gefunden:

    https://www.daec.de/fileadmin/user_upload/files/2012/fachbereiche/luftraum/A3-2007VFR_SCHW..pdf

    Das ist von der schwedischen Luftfahrtbehörde und da steht auf Seite 6

    "Do not forget to file a flight plan when you intend to cross territorial borders. " (locker übersetzt: Vergiß den Flugplan nicht wenn du beabsichtigst Landesgrenzen zu überqueren)

    Das Problem ist m.E., dass selbst wenn Deutschland auf einen Flugplan verzichtet, Schweden es scheinbar nicht tut. Da aber beide Seiten berücksichtigt werden müssen (als Land Ausflug und Land Einflug) kommt man um einen Flugplan nicht herum. Zumindest verstehe ich das so.

    Mir wurde mal erklärt, dass so eine Grenze quasi ein Pflichtmeldepunkt ist (hatte den Spaß mal mit LUX. Da habe ich mich nicht abgemeldet beim Ausflug, und angemeldet in Deutschland ... . Da kamen dann die unangenehmen Fragen nach der Landung). Damit muss ich dann beiden Seiten sagen, wo ich bin und was ich will. Es geht ja auch ein Frequenzwechsel einhin, also sollte schon klar sein, wie ich in einem kritischen Fall erreichbar bin.

    Das o.g. Dokument enthält eine Anlaufstelle, bei der ich die Spielregeln erfragen kann, wenn ich unsicher bin.

    Ich kenne die ATCs/FIS etc. als eher nette "Kollegen", die sich eher darüber freuen, wenn man sich unnötigerweise meldet, als wenn man schweigend sein Ding durchzieht. Lieber Freitext einfach drauf los und ohne die Sprechgruppen, als gar nicht. In letztem Fall kann da mal Stress aufkommen und das sollten wir, im Interesse der Zukunft der AL, eher vermeiden.

    JEs

  • Nichts anderes hab ich behauptet?

    Das mit dem empfohlen bezog sich nur auf das FIS. Sorry vielleicht war das Missverständlich. 

    Die Grenzübertrittmeldung mach ich auch immer.

    Aber es kann ja sein, dass er in 500 über Wasser keinen Kontakt bekommt.

    In den Alpen zwischen den Bergen auch fast immer der Fall.

    Aber man darf auch wenn man niemanden erreicht, trotzdem über die im Flugplan angegebene Zeit und Punkte einfliegen.

    Mann MUSS einen Flugplan aufgeben, das meinte ich.

    Und da er so spät gestartet war, war vermutlich kein Flugplan mehr vorhanden.

    Gruss

  • @SkylaneULL, mit der D-MUPI, hier in der offenen Version https://www.fotocommunity.de/photo/mustang-versus-mustang-uwe-quicker/34484261

    Als ich dann in Karlskoga gelandet bin, habe ich bei AIS angerufen und habe gesagt was ich verbockt habe, die meinten wann sind sie gelandet? wir schließen den Flugplan trotzdem mal.

    Da ich ohne Transponder unterwegs bin, kam von Schweden Control bei meinen Positionsmeldungen immer " no radar contakt"

    das Militär scheint bessere Gerätschaften zu haben, wenn ich einen der Flieger richtig verstanden habe, erkennt das Militär vorwiegend den Propeller??

    Gruß Peter

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