1. Česká Lípa (LKCE) am 03.10.
   
2. Jelenia Góra (EPJG) am 04.10.

Start am Freitag von Kamenz und natürlich Ankunft heute wieder in Kamenz... :)

Am 03.10. war leider das Wetter nicht so toll, so dass wir nicht, wie geplant, um 10 Uhr starten konnten. Ich musste deswegen mehrere SMS mit dem guten Mann in Tschechien tauschen, denn der Flugplatz ist nur am Wochenende besetzt und am Freitag war es nur PPR. Am Ende hat der Typ geschafft jemanden zu organisieren und wir sind 15:30 Uhr von Kamenz in Richtung Tschechien gestartet.

Als erste Fanglinie haben wir Bad Schandau gesehen, mit der schönen Elbe:

Kurz danach mussten wir die deutschen Frequenzen verlassen und uns bei dem FIS Praha melden.

Erstes Problem: ich habe mir die Frequenz falsch notiert und mich gewundert, dass keiner geantwortet hat... :(

Ein paar Minuten später habe ich aber erfolgreich Kontakt mit Praha Information aufgenommen. Der Unterschied zwischen der deutschen und der tschechischen FIS ist enorm! Es klang so, wie wenn die Tschechen keine Lust hatten zu sprechen, denn der Mann hat nur gesagt "D-MNKH, Kontakt, QNH XXX". Mehr nicht! Wörter sparen! :)

Gut, der Flug war angenehm, leider war die Sicht trotzdem nicht sooo gut, so dass ich auch kein weiteres Foto machen konnte.

Kurz vor Česká Lípa habe ich den Flugplatz angerufen. Nach dem vierten Versuch (inzwischen waren wir schon über dem Platz) musste ich feststellen, dass für die Tschechen "am Flugplatz sein und auf ein Flugzeug warten" nicht dasselbe ist wie "den Funk besetzen"...

Am Ende musste ich mich entscheiden ohne weiteres zu landen. Zum Glück gab es absolute Windstille und ich konnte die Piste wählen, die ich wollte. Ein paar Blindmeldungen und wir waren am Boden.

Ich habe dann den Mann gefragt (denn ich dachte fast, dass ich Probleme am Funk hatte!) und er hat einfach gesagt, dass am Freitag der Flugplatz unbesetzt sei... :(

Gut, man muss aber sagen, dass die Leute in Tschechien was echt Tolles am Flugplatz gemacht haben!

Das ist ein Bild der Halle, wo sie drei wunderschöne Zimmer für die Gäste eingerichtet haben:

Und das war unser Zimmer:

Kostenloses WLAN, sehr bequemes Bett, einfach toll! Ein Wasserkocher war auch dabei und das war gut, denn die Gaststätte am Flugplatz macht erst um 10 Uhr auf. Das wäre für uns etwas zu spät für das Frühstück. Das Ganze für nur 900 Kronen/Nacht. Dazu 100 Kronen für das Abstellen des Flugzeuges auf der Wiese.

Insgesamt 1000 Kronen (36,39€) für einen tollen Dienst! Ich kann es einfach empfehlen!

Die Stadt ist ~15 Minuten zu Fuß vom Platz zu erreichen (leider ist die Straße sehr verkehrsreich). Die Stadt ist schön, mit echt guten Gaststätten und Läden, wo wir auch Tee und Kekse für unser Frühstück kaufen konnten... :)

Ich hoffe, ich werde nichts Verbotenes machen, wenn ich den Namen des Restaurants nenne, wo wir Freitag Abend und Samstag Mittag gegessen haben. Es heißt Morawanka und ist auf dem zentralen Platz der Stadt. Für knapp 22€ für zwei Personen essen und trinken war toll! Ich wusste schon, dass ich als Vegetarier in Tschechien es etwas schwer haben würde und es war keine Überraschung für mich, dass es etwas wenig Fleischloses gab. Aber was es gab, war lecker! Meine Frau hat wie verrückt gegessen und das gute Bier genossen, so dass ich am Samstag Angst haben konnte, dass wir nicht abheben können... :D

Am Samstag war der Flugplatz doch belegt, aber die Frau am Funk hat gar kein Englisch gesprochen... Zum Glück konnte ich mich vorher mit einem Pilot (der sogar gutes Deutsch spricht) unterhalten und klären, wie hoch die Wolken waren.

Der Funkverkehr war lustig, denn sie hat nur was auf Tschechisch gesagt, was ich natürlich nicht verstehen konnte. Am Ende habe ich gefunkt "D-MNKH Drahý jeden tri, OK?" und es kam als Antwort "OK". Gut, dann kann ich abfliegen! :)

Das kleine Wörterbuch, das ich mir vorbereitet habe, hat sich gelohnt... :)

Erste Fanglinie am Samstag war die Stadt Liberec (wo ich schon vor einigen Jahren mit meiner Frau gewesen bin, allerdings damals mit dem Auto!):

Leider war der bekannte Ještěd wegen der schlechten Sicht schwer zu fotografieren...

~10 Minuten nach Liberec sind wir über der Stadt Kořenov geflogen, an der Grenze mit Polen:

Der FIS Poznan Information, den wir anrufen mussten, war sehr nett (und deutlich kommunikativer als Praha Information) und hat uns viele Informationen über den Luftverkehr bis zu Jelenia Góra gegeben.

Leider ist der Flugplatz Jelenia Góra etwas schwer zu finden, wenn man von Tschechien kommt, denn es ist nach einem Berg (Góra heißt auf Polnisch tatsächlich "Berg") und schon der Funkkontakt war sehr schwer. Am Ende haben wir den Flugplatz gefunden und sind gut gelandet.

Ich kann nochmal nur sagen, dass die Polen sehr gastfreundlich sind! Ein guter Mann vom Flugplatz hat uns sogar bis zum Camping (wo wir ein Zimmer reserviert hatten) gefahren!

Es war übrigens sehr lustig, als wir am Camping ankamen, und mit der Dame gesprochen haben. Geplant waren 125 Zloty (29,91€) pro Nacht und ich habe mich etwas gewundert, als sie 135 ZL verlangt hat. "Für das Auto" meinte sie. "Wir sind aber nicht mit dem Auto gekommen" habe ich geantwortet. "Wie denn?" fragte sie zurück. "Na, mit dem Flugzeug!" antwortete ich. "Aber nicht in Jelenia Góra, oder?" fragte sie wieder. "Na klar, wo sonst?". Also am Ende wusste die Dame gar nicht, dass es in Jelenia Góra einen Flugplatz gibt...

In Polen sind natürlich die Pierogi absolut zu empfehlen!! In der Stadt haben wir auch ein sehr schönes Restaurant gefunden, wo wir gestern auch Kaffee getrunken haben. Dort habe ich die beste heiße Schokolade (mit scharfem Paprika) getrunken seit ewig! Das Restaurant heißt übrigens "Metafora" und hat sehr gute Preise (56 ZL = 13,40€ für Pierogi für zwei Personen, Wasser, Bier, Kaffee, Schokolade und Apfelkuchen! Und alles echt lecker!). Das Restaurant bietet auch WLAN (wie fast überall in der Stadt) und befindet sich auf dem Rathausplatz.

Heute, nachdem wir wieder Pierogi gegessen haben, sind wir (mit dem Taxi, denn der Flugplatz ist ~4Km von der Stadt entfernt) zum Flugplatz gefahren um unseren Kurzurlaub zu beenden.

Heute war auch echt viel Betrieb am Platz, sogar mit Fallschirmsprüngen. Ich muss sagen, dass ich etwas Angst hatte, denn ich wollte natürlich keinen Springer mit dem Propeller vernichten...

Als ich vor der Piste war, habe ich gefragt, wann ich starten konnte. Die Antwort (sie sprechen übrigens gutes Englisch!) war "wenn Sie können, bitte sofort!". Dann Gas geben und schnell weg. Ich habe auch einen kleinen Umweg gemacht, damit ich sicher sein konnte, dass kein Fallschirmspringer im Weg war...

Der Flug war ruhig und angenehm, obwohl die Wolken wieder etwas tiefer als vorausgesagt waren.

Der erste Fangpunkt auf der Strecke war Lubomierz:

Kurz danach endete für mich die unbekannte Strecke, denn ab Luban kannte ich den Weg schon, weil ich vom Wrocław schon in Juli diesen Jahres über die Stadt geflogen war.

Hier ist Luban, etwas weit entfernt, denn ich habe früher gekurvt wegen schlechter Sicht über der Stadt:

10 Minuten später sind wir wieder in Deutschland angekommen, und zwar in Görlitz:

Nach Görlitz war der nächste Fangpunkt Bautzen. Zum ersten Mal konnte der Mann vom FIS mir eine Information nicht geben, und zwar ob der Luftraum F um Bautzen aktiv war oder nicht. Deswegen habe ich schnell Bautzen angerufen und gefragt.

Hier ist Bautzen:

Dann ist unser Flug fast am Ende, denn 15 Minuten später sind wir gut in Kamenz gelandet...

Fazit: die Strecken sind sehr schön und einfach auch für unerfahrene Piloten wie ich, man muss aber aufpassen, und die Gebirge so hoch wie möglich überfliegen. Dort ist leider die Sicht oft Mist...

Aber ich kann die Flugplätze Česká Lípa und Jelenia Góra vom Herzen empfehlen! Wer dorthin fliegen will, kann mir gern eine PN schicken, ich werde dann gern die Handynummer von dem Mann in Česká Lípa geben, der auch gut Deutsch kann.

Grüße

Luca