FlyingDentist schrieb:Hmmmm. Das glaubst du wirklich? Woran machst du das dem fest? Ich meine konkret in der Fliegerei?Wann wurde Piloten denn mal ein Stück fliegerische Freiheit zurückgegeben statt genommen? Und wenn du ein Beispiel weißt, würde mich die Begründung interessieren. Ich habe eben nicht den Eindruck, dass sich etwas in Punkto fliegerischer Freiheit ändert. Warum z.Bsp. gibt es Plätze mit FoF und Plätze, wo sich quer gestellt wird. Gibt es Plätze wo den Fliegern mehr zugetraut wird als woanders? Warum muss der Italiener sich verantworten, wenn er zu Hoch fliegt und der Deutsche, wenn er zu niedrig fliegt? Warum traut man französischen Selbstbauer zu, dass sie Flugzeuge bauen, den Deutschen aber nicht (Zulassung von z.B. einsitzigen UL′s). Irgendwas stimmt doch nicht. Warum löst mein Video eine solche Empörung aus? Ich kapier das einfach nicht. Ich bin mit bewusst darüber, dass ich ein Risiko eingehe. Ich bin mir auch bewusst darüber, dass ich niemanden störe oder sogar gefährde. Ich bin gern draußen, erlebe gerne Natur und den ganzen Kram den ihr auch so mögt. Warum ich also wegen eines solchen Videos auch noch Umweltverschmutzer und Autobahnrowdy sein soll erschließt sich mir nicht.Das heißt natürlich nicht, dass alles am Regelwerk gut ist und nicht verändert werden sollte oder müsste. Nur führt ein Ignorieren bestimmter Regularien niemals zu einem Mehr an Freiheit, das genaue Gegenteil ist leider der Fall!!
Man kann vielleicht verstehen, ich bin eher bei Thomas Borchert* und BlueSky9 ...
Michael
*) Ob man dann einen über die Stränge schlagenden Kameraden letztendlich sogar den Behörden ausliefert, muss natürlich immer die ultima ratio und das Ergebnis einer intensiven Güterabwägung sein!
d`accord !!
Und bitte, das mit dem Ausliefern des KAMERADEN an die Behörden... . Wenn er heimlich Nieren oder Drogen schmuggelt, - vielleicht. Aber weil er etwas tut, worüber nicht mal die Profi-Luftfahrtbehörden der EU einig sind? "Güterabwegung", was meinstn damit?
Mowa schrieb:Das musst Du das LBA fragen, wobei in dem Fall wohl weder Tiefflug (geschätzt 500′) noch Bewilligungspflicht (über der Piste) vorlag. Privater Flug war es sicher keiner, der erste private 380 ist noch nicht ausgeliefert.maxmobil schrieb:
Aus der Erkenntnis, dass die "Genehmigung zur Unterschreitung der Mindestflughöhe" ( so heißt sie in Österreich, in D vielleicht anders) nur erteilt wird wenn man eine gute Begründung dafür vorweisen kann wie ich aus eigener Erfahrung weiss.
"Zum Spass und für Youtube" fällt eher nicht darunter.
Warum ist Spaß denn keine gute Begründung? Und welche Begründung hatten die denn wohl außer Spaß? http://youtu.be/_JiPuDWh_oY (ich mag übrigens die O-Töne...)
Mowa schrieb:
Das glaubst du wirklich?
Das ist leider eine Tatsache. Wenn Regeln und Gesetze nach Auffassung des Gesetzgebers nicht in ausreichendem Maße estimiert werden, führt das eben nicht zu deren Abschaffung oder Erleichterung. Sie werden verschärft und die Überwachung intensiviert!
Mowa schrieb:
Wann wurde Piloten denn mal ein Stück fliegerische Freiheit zurückgegeben statt genommen?
Das ist hier nicht die Frage.
Mowa schrieb:
Ich habe eben nicht den Eindruck, dass sich etwas in Punkto fliegerischer Freiheit ändert. Warum z.Bsp. gibt es Plätze mit FoF und Plätze, wo sich quer gestellt wird. Gibt es Plätze wo den Fliegern mehr zugetraut wird als woanders? Warum muss der Italiener sich verantworten, wenn er zu Hoch fliegt und der Deutsche, wenn er zu niedrig fliegt? Warum traut man französischen Selbstbauer zu, dass sie Flugzeuge bauen, den Deutschen aber nicht (Zulassung von z.B. einsitzigen UL′s). Irgendwas stimmt doch nicht.
"Tiefflug ./. Regularien", sowie "Rauchen für den Frieden" oder "(Auto)Fahren für die Rente"? Bestimmt nicht Dein Ernst, oder?
Mowa schrieb:
Warum löst mein Video eine solche Empörung aus?
Bei mir löst das Video keine Empörung aus, eher ein gewisses Unverständnis. Andererseits wird ein "Streich" ja erst so richtig schön, wenn man auch darüber berichten kann, "schaut alle her, was ich für ein toller Kerl bin!" und die Gemeinde, wie hier, Ihre Anerkennung zollt.
Mowa schrieb:
Ich bin mit bewusst darüber, dass ich ein Risiko eingehe. Ich bin mir auch bewusst darüber, dass ich niemanden störe oder sogar gefährde.
Dass Du dabei niemanden störst oder gefährdest, ist zunächst nicht mehr als Deine Wunschvorstellung, ganz abgesehen von einer systemischen Wirkung auf das Verhalten der Exekutive und letztlich auch auf die Luftfahrtgesetzgebung.
Als 1989 die Grenze aufging, flogen unzählige Wessis im Tiefflug über die Wartburg. Das Ergebnis ist seit Jahren in der ICAO-Karte manifestiert.
Mowa schrieb:
"Güterabwegung"
... ist ein Begriff aus der Ethik. Ich will damit sagen, dass man ein Fehlverhalten eines Kameraden nur dann - wie von Th. Borchert als ultimative Maßnahme angeregt - zur Anzeige bringen sollte, wenn dadurch höhere Rechtsgüter und dazu gehört selbstverständlich auch die verbliebene fliegerische Freiheit der anderen Piloten nachhaltig gefährdet werden und alle Versuche, das "intern" zu regeln erfolglos waren.
Michael
Nun habe sich die Gruppen "gebildet", jene die "alles" tun können wollen und die eher "Vorsichtigen". FD hat selbstverständlich recht wenn er sagt, durch bekanntgewordene Übertretungen und offensichtlichen Gefährdungen Anderer, werden unsere Freiheiten durch Leute, deren Job es ist uns durch Gesetze vor uns selbst und Anderen zu schützen, immer weiter eingeschränkt. Das diese Debatte auslösende Video entstand ja wahrscheinlich irgendwo, wo es tatsächlich niemand gestört hat, niemand außer den Teilnehmern hat es gesehen (Annahme), ob es erlaubt war ist doch egal, nur die Piloten haben sich und durch ihr eingegangenes Risiko auch ihre Familien gefährdet. Erst durch das, unserer Zeit entsprechende veröffentlichen dieser "Heldentaten" wird es brenzlich - siehe oben. Was also tun: Wir haben schon die viel unserer UL-Freiheit dadurch aufs Spiel gesetzt, dass wir den UL-Gedanken "einfaches, leistbares Fliegen" durch immer schneller, airlinermäßig ausgestattete und dadurch schwerer (und teurer) werdende Flugzeuge, ausgehöhlt haben (WIR haben diese Flieger gekauft, bzw sind damit geflogen, sonst hätte sie kein Hersteller angeboten). Wenn wir jetzt die "Meute" auf uns hetzen mit veröffentlichten Heldentaten der ULer - Kunstflüge, Tiefflüge, Reiseflüge mit 2 "Hüftspeckigen" UND Gepäck usw., dürfen wir uns nicht wundern über die Reaktionen und den Ruf den wir uns damit schaffen. Es wäre so einfach wenn wieder mehr "Genießen und Schweigen" gelebt werden würde, aber der Drang der Menschen "Mehr, besser, höher, schneller" lässt auch uns ULer scheinbar nicht los.
NS: Ein Lob an das Forum hier, keiner hat das bisher über einen längeren Zeitraum geschafft, trotz natürlich immer wieder aufkommender "Grenzgänge" einiger Mitwirkender (die aber in der Regel fast immer wieder einlenken), ein wirklich gutes und informatives Forum zu schaffen - GRATULATION.
Gruß Flugherb
Mowa schrieb:Jetzt wird es zwar schon ziemlich abstrakt, aber..
@Max: Na was waren denn dann beim A380 Video die rechtlichen und internen Konsequenzen? Die längste Bahn in Tempelhof hatte knapp über 2100m. Der An- und Abglug fand über tausenden Köpfen statt. Es gab keinen Grund, diese "Gefahr" zu genehmigen oder einzugehen. Und trotzdem findet es die Mehrheit Atemberaubend, toll, faszinierend usw.
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