Helgoland überfliegen dann nach Wyk auf Föhr

Forum - Fliegen & Reisen
  • Hallo zusammen,


    leider hab ich die geforderten 100 std. noch nicht zusammen, um auf Helgoland landen zu können, aber ich wollte ein Überflug von Helgoland auf dem Flug nach Wyk auf Föhr durchführen. Es ist von der Zeit her kaum ein Umweg.


    Ist das ohne Flugplan möglich? Braucht man die 100 std. nur um da landen zu dürfen oder um den Wasserweg vom Festland bis nach Helgoland legal fliegen zu dürfen?


    Was muss ich beachten? Schwimmwesten haben wir da und die werden wir auch anziehen.


     


    Gruß Thomas

  • Moin, 

    das sind von Wangerooge gerechnet ca. 110 km, der längste Teil geht 68km über die Nordsee. 

    Hast Du Dir das gut überlegt? Bist Du schon mal eine solche Strecke über das Meer geflogen? Ich bin letzte Jahr nach Sylt geflogen und habe mich immer in Schlagdistanz zur Küste bewegt - war mir irgendwie sicherer. Helgoland fordert die 100 Stunden da die Bahn sehr kurz ist (für UL nicht so das Thema) und der Wind ganz schon heftig ist. Solltest Du also auf der Strecke ein Problem bekommen musst Du landen und das mit einer geringen Flugerfahrung. 

    Auf jeden Fall einen Flugplan! Und nochmal reinhorchen in sich selbst. Ich habe zweihundert Stunden und überlege es dieses Jahr zu machen, dann mit Landung - halbiert quasi das Risiko ;-)

    Gruss Markus
  • Wozu einen Flugplan für Wyk auf Föhr???

    Eine lange Strecke über Wasser zu fliegen, d.h. so, dass im Gleitflug kein Land erreichbar ist, ist immer ein gewisses Risiko. Dabei spielt es keine Rolle, ob du nun 100h oder 10000h im Flugbuch stehen hast. Wenn der Motor stehen bleibt wirst du so oder so mit dem Wasser Bekanntschaft machen, ob mit oder ohne Rettung.

    Ich würde mich bei FIS anmelden, und los geht′s! Vorsicht: Oft ist es über dem Meer so dunstig, dass fast keine Horizontlinie mehr erkennbar ist. Einfach rechtzeitig umdrehen, wenn's nicht geht. Sicherer (und meiners erachtens auch landschaftlich viel reizvoller) bist du natürlich an der Küste über dem Wattenmeer unterwegs, am besten bei Ebbe. Das ist ein sehr schöner Ausflug nach Wyk... :-)

    Gruß - Rüdiger

  • Der Flugplan dient der eigenen Sicherheit und halte ihn neben der angelegten Schwimmweste deswegen für obligatorisch. In den Informationen vom Flugplatz wird dieser auch ausdrücklich verlangt. http://www.flughafen-helgoland.de/edxh-flugplatzinformationen-allgemein.html.
    Persönlich reichte mir die einmalige Durchführung als Herausforderung, zumal bei technischen Problemen mindestens das Flugzeug unweigerlich verloren ist. Kürzeste Wasserstrecke über Wangerooge. Noch erwähnenswertes Risiko bei Start und Landung auf der Düne sind die zu bestimmten Jahreszeiten präsenten Meeresvögel, die dann auch teils erschlagen die Rollbahn säumen.
  • @RPILOT: Die Aufgabe des Flugplans ist aber nur für Flüge mit Landung "auf der Düne" verüpflichtend, nicht, wenn Helgoland überflogen wird.

    @Ziegenpeterle: Ich schließe mich den Vorrednern an, die bei dieser Strecke über Wasser auf jeden Fall einen FPL machen würden. Ein Pilot in unserem Verein mit 2 ULs (jeweils mit 912ULS ausgerüstet) hatte jetzt innerhalb von ca. 4 Wochen an beiden(!) Motoren quasi Totalschaden. Ein Motor < 3.000h, der andere deutlich < 2.000h. Das würde mir zu denken geben!

    @All: Wie sieht es denn mit dem (Wieder)Einflug in deutsches Zollhoheitsgebiet (oder wie auch immer das heißt) aus? Muss ich nach dem Start von Helgoland zunächst einen Flugplatz mit Zoll anfliegen? Darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Auf der Website von Helgoland A/D steht: "Für Flüge in das deutsche Inland gelten die Zollbestimmungen, mit Kontrollen muss nach der Landung gerechnet werden."

    Gruß

    Eric

  • Eric, bitte erklärs mir nochmal:

    Was hat der Flugplan (beim Flug nach Wyk, quer über die Nordsee) mit dem Risiko des Motorausfalls zu tun? Meinst du damit eingeleitete Rettungsmassnahmen? Aber die bekomme ich notfalls auch über die FIS, oder?

    Mir gibt dein Beispiel mit den Totalschäden eurer beiden Rotaxe übrigens wirklich zu denken. Ich dachte, mit dem Thema wär ich halbwegs durch. Und ich fühle mich auf jeden Fall wohler überm Wattenmeer. Aber wüsste der Motor, dass er über dem offenen Meer ist? ;-)

    Rüdiger

  • rlippok schrieb:

    Eric, bitte erklärs mir nochmal:

    Was hat der Flugplan (beim Flug nach Wyk, quer über die Nordsee) mit dem Risiko des Motorausfalls zu tun? Meinst du damit eingeleitete Rettungsmassnahmen? Aber die bekomme ich notfalls auch über die FIS, oder?

    Mir gibt dein Beispiel mit den Totalschäden eurer beiden Rotaxe übrigens wirklich zu denken. Ich dachte, mit dem Thema wär ich halbwegs durch. Und ich fühle mich auf jeden Fall wohler überm Wattenmeer. Aber wüsste der Motor, dass er über dem offenen Meer ist? ;-)

    Rüdiger

    Rüdiger,

    ich dachte an einen Notfall, der es mir weder erlaubt, ein "Mayday" noch einen Squawk 7700 abzusetzen. Ich weiß nicht, ob es FIS auffällt, wenn einer von uns plötzlich nicht mehr auf dem Schirm ist. Sollte der Aufschlag auf der Wasseroberfläche glimpflich vonstatten gehen und die Wassertemperatur ein längeres Überleben erlauben, weiß ich zumindest, dass nach ca. 1/2 h nach meiner ETA nach mir gesucht würde.

    Der Motor weiß natürlich nicht, dass er über offenem Meer ist. Schließlich ist doch keiner von uns so verrückt, es ihm zu sagen. ;-) Sollte es aber irgendwann aus heiterem Himmel nur noch abwärts gehen (so gestern bei uns geschehen), wäre mir wohler zumute, festen Grund unter mir zu haben.

    Gruß

    Eric
  • Wie immer bringt nur das Fliegen mit FIS und SQUAWK eine erhöhte Wahrscheinlichkeit schnell(er) gefunden zu werden, denn nur so sind Suchkoordinaten bekannt.
    Ein Flugplan allein, also ohne FIS-Kontakt, bringt da nicht wirklich was.


    Michael

  • Genau selbstverständlich ist sicher die Nutzung aller Ressourcen die zur Verfügung stehen - Flugplan ist sinnvoll auch beim blossen Überfiegen Helgolands, weil die Risiken insbesondere enroute bestehen und doch eigentlich weniger bei der Ladung.
    Erfahrungsgemäß ist auch gerade während der Hauptsaison im Bereich der Nordseeinseln die Kontaktaufnahme mit FIS wegen Überlastung teils unmöglich. Vorhandene Flugpläne geben somit Piloten die Chance, daß von der Flugaufsicht wenigstens Prioritäten berücksichtigt werden können.

    Gruß
  • Ich war letztes Jahr mehrfach an der Nordsee und wir sind auch nach Wyk geflogen. Wir sind dabei der Küstenlinie über das Wattenmeer gefolgt und dann irgendwann "links" abgebogen. Wenn wir nach Langeoog fliegen (von St. Michaelisdonn aus) nehmen gehen wir den direkten weg über Cuxhaven, "Alte Mellum" und dann an der Küste lang und irgendwann nach rechts abdriften. Wir fliegen lieber "vor" den Inseln als zwischen Festland und Inseln weil in dem Bereich ALLES einfliegt und es teilweise da sehr knubbelig ist.

    In Küstennähe zu bleiben ist bei den Temperaturen der Nordsee immer eine gute Idee! Bis auf Juli/August ist man ansonsten in 20 min. ohne Schwimmwesten tot da die Extremitäten den Dienst einstellen und man dann nicht mehr schwimmen kann!

    Bei Ebbe gibt es genügend Möglichkeiten zumindest auf halbwegs Land "aufzuschlagen"  ob man das unbeschadet überlebt wage ich zu bezweifeln da der Morast mit Sicherheit einen Überschlag fördert.
        
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