Reise: Überlandflug nach Österreich (ELT)

Forum - Fliegen & Reisen
  • Hallo,

    möchte im Sommer mal nach Zell am See, habe in meinem Flieger allerdings aktuell kein ELT und beabsichtige auch nicht, eines einzubauen. In Deuschland, Frankreich benötigen wir UL′er ja auch keines, in AT kann das nun wieder sinnvoll sein. Wie auch immer, will mich über die österreichische Getzeslage nun nicht komplett ;-) hinwegsetzen und kann mir daher vorstellen, folgendes zu beschaffen:

    http://www.siebert.aero/products/Katalog/Flugzeugbau-ausrstung/Sicherheitsausrstung/Notsender/PLB-Kannad-XS-4.html

    Ist kein luftfahrtzugelassenes ELT, ist aber in der Lage sowohl auf 406 Mhz als auch auf 121,5 Mhz zu senden. Sicherheitstechnisch gesehen m. E. völlig ausreichend und preislich mehr oder weniger ok.

    Fragen:
    - gehe ich recht in der Annahme, dass AT keine PLBs akzeptiert?
    - Transponderflicht?
    - wie sind die Österreicher so drauf: kontrollieren die UL auf korrekte Ausstattung (insbesondere in Bezug auf unkontrollierte Plätze, z. B. Zell)?
    - mal vom speziellen Gebirgsfliegen abgsehen: sonst noch etwas, was in AT zu berücksichtigen ist?
    - Pflichtmeldepunkte: auf meiner Jeppesenkarte gibt es interessante Pflichtmeldepunkte, z.B. ELLMAU (westlich von St. Johann); was hat es denn mit denen auf sich? Kenne Pflichtmeldepunkte beim Einflug in Kontrollzonen..., hier scheint es aber einen anderen Hintergrund zu haben, kann jemand erläutern?- 
    - Kontrollierte Plätze nur mit Flugplan!

    Schöne Grüße
  • Hallo Andi,


    vielleicht helfen Dir die aktuellen Dokumente der Austro Control zum Thema ELT für Ultraleichtflugzeuge.

    Ein ELT ist laut Anhang E zur LTH 17b "Mindestausrüstung für Ultraleichtflugzeuge" für Überlandflüge vorgeschrieben. Das bedeutet für Dich, dass Du für den Einflug nach Österreich auf jeden Fall ein ELT dabei haben musst.

    Welche Kriterien dieses ELT erfüllen muss, ist dem Kapitel Kapitel 4.820 "Automatischer Notsender" der LTH 44a "Mindestausrüstung für Motorflugzeuge" festgeschrieben. Ich fürchte daher, mit einem PLB wirst Du weder den deutschen noch den österreichischen Vorschriften hinreichend genügen können.

    Ich für meinen Teil bin seit 2007 in Österreich noch nie auf mein ELT kontrolliert worden. Aber verlassen sollte man sich darauf nicht.
    Für die Entscheidungsfindung ist vielleicht noch dieses Dokument hilfreich.


    Michael


    PS: ... und wenn ein ELT eingebaut ist, nicht vergessen, es in die Urkunde der Luftfunkstelle eintragen zu lassen!

  • wie jetzt, aus diesem Forum ist bislang nur ein einziger in Österreich gewesen? :-)

    Dank dir Michael.
  • Hi


    Von Mühldorf aus ist Zell ein sehr beliebter Sonntagnachmittagausflug.


    Das wichtigste erfährst du auf: http://flugplatz-zellamsee.at/de/


    Zum ELT: es ist pflicht in Österrreich, aber ein 121.5MHz genügt. Mein Tip: besorg dir ein gebrauchtes 121.5-Gerät, es gibt genug davon, weil ja die Motorflieger auf 406MHz aufrüsten mussten und froh sind wenn sie die alten Dinger los sind. Ich habe meins beim LTB-Mühldorf für 50,-€ gekauft und nehme es bei Flügen nach Österreich mit.


    Flugplan nach Österreich brauchst du keinen, BZFI/II zu unkontrollierten Plätzen auch nicht.


    Nach Zell gibt es "Pflichtmeldepunkte". Wenn Du z.B. von Norden (also über den Zeller See) hereinkommst (November 1 u. 2), ist der Platz durch einen Berg verdeckt. Der Platz ist unkontrolliert, Du brauchst deswegen natürlich keine Freigabe, aber es dient der Sicherheit, wenn jeder weis, dass jeden Moment einer hinter dem Hügel auftaucht.


    Und nicht vergessen, es heist: "Zell am See Flugplatz" und nicht "Zell Info", aber sie wissen trotzdem wer gemeint ist. Der Zeller Türmer möchte vor anlassen des Motors informiert werden. Der Grund sind die Springer, die dort oft auf den Platz plumpsen.


    Gruß,


    Rüdiger 

  • rlippok schrieb:

    Hi


    Zum ELT: es ist pflicht in Österrreich, aber ein 121.5MHz genügt. Mein Tip: besorg dir ein gebrauchtes 121.5-Gerät, es gibt genug davon, weil ja die Motorflieger auf 406MHz aufrüsten mussten und froh sind wenn sie die alten Dinger los sind. Ich habe meins beim LTB-Mühldorf für 50,-€ gekauft und nehme es bei Flügen nach Österreich mit.


    Nach Zell gibt es "Pflichtmeldepunkte". Wenn Du z.B. von Norden (also über den Zeller See) hereinkommst (November 1 u. 2), ist der Platz durch einen Berg verdeckt. Der Platz ist unkontrolliert, Du brauchst deswegen natürlich keine Freigabe, aber es dient der Sicherheit, wenn jeder weis, dass jeden Moment einer hinter dem Hügel auftaucht.


    Und nicht vergessen, es heist: "Zell am See Flugplatz" und nicht "Zell Info", aber sie wissen trotzdem wer gemeint ist. Der Zeller Türmer möchte vor anlassen des Motors informiert werden. Der Grund sind die Springer, die dort oft auf den Platz plumpsen.


    Gruß,


    Rüdiger 


    Hallo Rüdiger,


    danke für deinen Beitrag.


    Bezüglich ELT: so wie ich das verstehe, genügt ein reines 121,5er ELT nicht aus (s. den 2. Link von Michael):


     


    4.820 Automatischer Notsender (Automatic Emergency Locator Transmitter/ELT)


    (a) Ein Flugzeug darf nur betrieben werden, wenn dieses mit einem automatischen


    Notsender ausgestattet ist.


    (b) Ein Flugzeug mit einem Lufttüchtigkeitszeugnis, das nach dem 01.07.2008 erstmalig


    ausgestellt wird, muss zumindest mit einem automatischen ELT ausgestattet sein, der


    auf einer Frequenz von 121,5MHz und 406MHz sendet.


    (c) ELT, die nicht nach den Mindestleistungserfordernissen der ETSO-2C91a (oder


    gleichwertig) oder ETSO-2C126 (oder gleichwertig) gebaut sind, dürfen nach dem


    01.07.2008 nicht mehr verwendet werden.


    (d) Nach dem 01.07.2008 dürfen bei Um- und Neueinbauten in Flugzeugen nur noch ELT


    eingebaut werden, die auf den Frequenzen 121,5MHz und 406MHz aussenden.


    Die Pflichtmeldepunkte die du ansprichst sind jene, die beim Anflug auf Zell am See zu beachten sind; diese hatte ich beim Studieren der Anflugcharts schon im Hinterkopf.


    Der Pflichtmeldepunkt ELLMAU (westlich von St.Johann) gehört m. E. jedoch nicht zu einem Flugplatz, sondern?? Ja, keine Ahnung, kann damit nichts anfangen.


    Guter Hinweis bezüglich des korrekten Rufzeichens der Bodenfunkstelle! Danke.

  • Andi_Air schrieb:

    (a) Ein Flugzeug darf nur betrieben werden, wenn ...


     


    Der Pflichtmeldepunkt ELLMAU (westlich von St.Johann) gehört m. E. jedoch nicht zu einem Flugplatz, sondern?? Ja, keine Ahnung, kann damit nichts anfangen.


     


    Ein Luftsportgerät ist aber kein Flugzeug!


    Mei Andi, schau halt, steht doch alles im Anflugblatt: http://www.loij.at/2009/wp-content/uploads/anflug1gr.jpg


    ;-) Rüdiger


     



     

  • ach so, wo kann ich denn nachlesen, dass UL davon ausgenommen sind?
  • Andi_Air schrieb:
    ach so, wo kann ich denn nachlesen, dass UL davon ausgenommen sind?

    Ich würde mal so sagen: Solange ausdrücklich von Motorflugzeugen und/oder Segelflugzeugen oder überhaupt nur von "Flugzeugen" die Rede ist, lehne ich mich immer ganz gelassen zurück. Denn: ein UL ist nunmal kein "Flugzeug".
  • rlippok schrieb:

    Andi_Air schrieb:
    ach so, wo kann ich denn nachlesen, dass UL davon ausgenommen sind?

    Ich würde mal so sagen: Solange ausdrücklich von Motorflugzeugen und/oder Segelflugzeugen oder überhaupt nur von "Flugzeugen" die Rede ist, lehne ich mich immer ganz gelassen zurück. Denn: ein UL ist nunmal kein "Flugzeug".

    auch nicht schlecht ;-)


    aber dann bräuchtest du ja konsequenterweise gar kein ELT mitnehmen! ;-)


    Aber ist es nicht so (ich gebe zu: Hörensagen), dass dreiachsige UL in Österreich wie Flugzeuge behandelt werden?  


  • aber dann bräuchtest du ja konsequenterweise gar kein ELT mitnehmen! ;-)


    Aber ist es nicht so (ich gebe zu: Hörensagen), dass dreiachsige UL in Österreich wie Flugzeuge behandelt werden?  



    Andi, liest du die Texte auch?


    Mindestausrüstung für Ultraleichtflugzeuge Anhang E zu LTH 17b


    Revision 0 Seite 1/2


    Anhang E: Mindestausrüstung für Ultraleichtflugzeuge


    ...


    ein Notsender (ELT) bei Überlandflügen,


    ...


    Bist du schon mal im Gebirge geflogen? Falls nein, würde ich mir DARÜBER mehr Gedanken machen: Flugplanung = Strich in der Karte funktioniert da nämlich nicht. Es ist vielmehr so, dass du oft (und meistens auch ziemlich schnell) entscheiden musst, ob du nun links oder recht an einem Berggipfel vorbeifliegen sollst. Die Sichtflugkarte ist dann zwar (meistens) hilfreich, aber du hast wesentlich weniger Stress, wenn beim ersten mal ein ortskundiger mitfliegt. Auch über so sachen wie luv- oder lee-seitiges Hangfliegen solltest du bisl bescheid wissen. Frag doch einfach mal in Mühldorf nach, oder z.B. bei Uli Hahn (http://www.cavok.de/), bestimmt findet sich jemand der dich beim ersten mal gerne "ins Schlepptau" nimmt. War nur so ein Tip von mir ;-)


    Ansonsten: Nach Zell fliegen ist immer wieder traumhaft!!!


    Gruß,


    Rüdiger


     

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