Chris_EDNC schrieb:guck dir mal das Höhenprofil
Bei so hohem Personenaufkommen nicht gut, imho.
gibt ach YT Vids zu Platzrunden:
https://www.youtube.com/watch?v=GlzRLBqm8Ak&ab_channel=Joeyfliegt
ab der 5 Minute wird es interessant.
Die Bahn überschießen ist da echt schon schwierig.
Da nun zu sagen jeder Platz müsse 200m "Auslauf" bieten würde wohl eher 30% der Fluglätze das Genick brechen.
Wichtiger ist doch zu schauen was war die Ursache und wie komme ich der bei
Bin kein Jurist, deshalb kann ich nicht beurteilen wie „gerecht“ dieser Urteil ist. War diese Tragödie vermeidbar? Auch diese Frage traue ich mir nicht zu beantworten. Das einzige was mich etwas verwunderte war die Tatsache, dass die Flugplatzbetreiber die meiner Ansicht nach auch verantwortlich sind für den sicheren Flugplatz Betrieb, nicht in dem Urteil berücksichtigt wurden. Dieser Gedanke stützt sich auf meine zwei Landungen auf der Wasserkuppe. Beide Landungen empfand ich als unproblematisch, Allerdings ausser etwas Seitenwind war das Wetter sehr gut. Etwas nervös machte mich nur die Menge an Fussgänger auch auf der Wiese keine 50 m nach Pistenende. Ich habe mich damals gefragt was wenn...
francop schrieb:Wir haben sowas auch am Platz, ein Weg, der unmittelbar am Bahnende die Pistenachse kreuzt. Nur laufen da am Tag vielleicht eine Handvoll Personen lang, da muss man also schon differenzieren, finde ich. Wenn das Ausmasse einer Völkerwanderung hätte, würden ziemlich sicher Massnahmen ergriffen werden, die dem Rechnung tragen und auch verhältnismässig sind.
Da nun zu sagen jeder Platz müsse 200m "Auslauf" bieten würde wohl eher 30% der Fluglätze das Genick brechen.
Chris
Ich kenne die Wasserkuppe sehr gut und bin auch dort öfters gelandet.
Der Anflug auf die 24 ist bei bei wenig Wind und keinen hohen Temeraturen sogar eher leicht. Das da an schönen Tagen viel Traffik ist haben wir an anderen Plätzen ( wie Koblenz) auch.
Selbst der Abflug in Gegenrichtung 06, was üblich ist, sogar mit Rückenwind ist nicht besonders schwierig weil es ja den Berg runter geht und man so flott auf Geschwindigkeit zum Abheben kommt. Die Bahn ist dafür ausreichend lang.
ABER, im Unfallbricht steht : "Nach Einschätzung der BFU stellt Wasserkuppe an die Piloten erhöhte Anforderungen" .
Das ist richtig, wenn es stärkeren Seitenwind hat oder mit Rückenwind auf die 24 ( wie üblich) gelandet werden muß. Auch hohe Temperatoren können problematisch werden (aufschweben, Dichte etc).
Bei schwierigen Bedingungen bekam man sowieso in den letzten Jahren dar kein PPR für Gäste.
Auch baulich ist da nichts zu ändern weil dort oben halt die Zufahrtsstraße für die Waaserkuppe lang geht.
Da braucht man überhaupt keinen Schuldigen sonstwo suchen oder baulich was zu fordern.
Das Wetter war am Unfalltag nicht kritisch und der Anflug für einen erfahrenen Piloten problemlos machbar.
Der Unglücks-Pilot hat einfach einen Fehler gemacht und er wurde dafür bestraft.
Was kann man für sich daraus vielleicht lernen ?
Sobald im Anflug etwas nicht passt möglichst früh den Go-Around einleiten.
( habe ich sogar vor ca 8 Jahren bei einer Rückenwindlandung auf EDER machen müssen)
Noch besser sich auf einen Zielplatz vorbereiten den man nicht oder schon lange nicht mehr angeflogen ist.
Ich nutze dafür sogar You Tube da hier verschieden Anflüge oft gefilmt wurden.
Sehr lehrreich in diesem Zusammenhang ist dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=z0eUnl9y_Pw
Einzig zu hoffen bleibt, dass man selbst immer die richtigen Entscheidungen trifft.
Peter
QuaxC42 schrieb:Sehr lehrreich. Alle die in den Alpen fliegen wollen, sollten sich dieses Video sehr genau ansehen. Herbert erklärt ausführlich wie es zum "shaping" seiner Maschine gekommen ist.
Sehr lehrreich in diesem Zusammenhang ist dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=z0eUnl9y_Pw
Zur Flugvorbereitung gehört auch sich die Landplätze vorab anzusehen und die lokalen Informationen zu kennen. Ich mache das oft nicht, entscheide auch gerne spontan wo ich mal lande. Kann man machen, ist nicht der Königsweg, aber in den Alpen wird solch Verhalten früher oder später bestraft.
Mein Erlebnis dazu: Anflug auf die 26 Michelstadt. Schon 2mal dort gelandet, also warum auf die Platzinformationen auf der Homepage schauen? Kräftiger Wind aus Süd und als Folge meiner Nachlässigkeit durfte ich 2 mal durchstarten weil es mich über der Schwelle kräftig durchschüttelte. Erst dann habe ich mir den Platz aus der Luft, den Wind und das Waldstück direkt an der Piste 26 angeschaut und bin höher und steiler angeflogen. Dann gings. Nach mir landete eine Freund, höher und steiler, ohne jedes Problem. Beim Kaffee habe ich ihn dann gelobt und von meinen Problemen erzählt: Sein Kommentar: hast Du Dir denn die Piloteninformation des Platzes nicht angeschaut? ....... Upps, erwischt.
Wie schrieb Raller so treffend?
Complacency.
Das Bild dazu:
Und der Text von der Homepage Michelstadt:
>> Besonderer Hinweis auf Turbulenzen bei Wind aus S-SW im Anflug auf Piste 26! Um dies soweit möglich zu vermeiden steiler Anflug und spätes Aufsetzen auf Höhe des Turms (restliche Pistenlänge 380 m).
Anflugwinkel Piste 08 ca. 5° oder 8,5% wegen Hindernissen <<
Gerd
Chris_EDNC schrieb:Aus dem Google Satellitenbild abgegriffen beträgt der Abstand zwischen versetzter Schwelle und Gehweg ca. 120m. Vom Ende des Asphalts der Piste bis zum Gehweg sind es ca. 80m.
Da stellt sich mir die Frage, in welchem Abstand zur Schwelle dieser Weg verläuft. Wenn das irgendwas weniger als 200 m sind, dann ist das ziemlicher Mist und sollte auf jeden Fall durch geeignete Massnahmen geändert werden.
sukram schrieb:Heldentaten?
Heldentaten
Quatsch! Ich versuche nur mein Fell im Fall der Fälle so teuer wie nur irgendwie möglich zu verkaufen. Wenn es am Ende heißt: "Er hat seinen Job gemacht", dann reicht das vollkommen aus.
Ich finde, die Diskussion geht teilweise am Thema vorbei. Ich hatte mich auch etwas mit dem Unfallbericht beschäftigt und sehe zwei grundsätzliche Lehren:
1) Runwayexcursiuons passieren, auch in der allgemeinen Luftfahrt. Daher sollte man darüber nachdenken, wie man Verkehrswege oder ähnliche Infrafruktur unmittelbar an der Piste schützen kann. Solche Lösungen müssen ja auch nicht exorbitant teuer sein. Vielleicht würden eine Bodengestaltung (Sandbett, pflügen) oder Fangzäune was bringen.
2) Die Flugvorbereitung ist wichtig. Die Überladung bei der höheren Dichtehöhe ist ein Thema der Flugvorbereitung. Ebenso ist es Teil der Flugvorbereitung, sich mit den besonderen gegebenheiten des Flugplatzes zu befassen. Hier war es insbesondere so, dass die Entscheidung zum Durchstarten aufgrund der Höhe und des ansteigenden Geländes bereits sehr früh getroffen werden muss. Das war dem Piloten offenbar nicht im Bewusstsein. Zudem kann es sein dass die ansteigende Bahn zu seinem missglückten Anflug beigetragen hatte. Auch das ist eine Frage der Vorbereitung.
MtCenis schrieb:Ich liebe Denglish und erst recht wenn man es nicht kann.
Runwayexcursiuons
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