Start ohne Flugleiter auf kleinen UL Plätzen?

Forum - Plauderecke
  • Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

    Chris

  • Wir haben hier in Hessen entgegen den meisten anderen Ländern "richtiges" FoF. Also ohne sachkundige Person etc. vor Ort. 

    Du steigst in den Flieger, und fliegst. Ohne dass ein Mensch in der Nähe ist. 

    Wie aber auch hier schon zu lesen war: Das gilt nicht für externe.
    Also, nur weil ein Platz FoF ermöglicht, bedeutet dass nicht, dass man als Platzfremder davon einen Nutzen hätte. Ihr müsstet euren Flieger schon auf diesem Platz beheimatet haben, und ein paar weitere Vorgaben beachten. 

    Ebenso sind Schulflüge/Platzrunden nicht möglich. 

    Marvin

  • francop schrieb:
    Wie gesagt: Kiel und Sylt und dann noch ortsfremde Piloten wäre mir nicht in den Sinn gekommen
    Klar hatt ich vergessen die lange Liste der Notams durchzusehen und mich nur auf die allgemeinen veröffentlichten Öffnungszeiten verlassen, damit hast Du ja recht.

    Aber:

    es geht um den Unsinn der Flugplatzöffnungszeiten überhaupt und im Besonderen um die blödsinnigen Flugleiter-Regeln, die nur als dämliche, urdeutsche und penetrante Obrigkeitswillkür darstellen . Einen großen Platz  wie Sylt im Sommer zudem an einem Wochenende um 18:00 zu schließen ist doch wohl auch hanebüchen. Und Kiel hat so wenig Verkehr, da macht es ebensowenig Sinn. Und im Fall von Kiel an zwei (oder vielleicht noch mehr?) Stellen nachlesen zu müssen und sich die Situation zusammenreimen zu müssen ist doch einfach blödsiinig, denn keiner fliegt deshalb irgendwie sicherer.

    Was in den USA bei dem dichten Flugverkehr geht würde hier doch schon lange gehen, wären da nicht die "wichtigen Bedenken" der Amtsträger im Weg, die allein schon durchdie Wahl ihres Berufes zeigen, dass sie in betreutes Wohnen gehören.

    Davon abgesehen, machen die Flugleiter ihren Dienst sehr gut und sind sehr freundlich und immer auf eine Lösung bedacht. Also ich will das nicht als Schelte der Flugleiter verstanden wissen, sondern als sehr berechtigte Kritik an der Unfähigkeit der Behördenvertreter die diesen Unsinn verzapft haben und dran fest halten.

    Gerd

  • Moin,

    jede Menge Plätze in den USA sind ebenso geregelt und verordnet wie in D. Mitnichten ist da fliegen wann und wie man will. Ebenfalls sterben dort viele der kleinen Plätze, weil halt keiner den Platz offenhalten kann aufgrund lokaler Regeln  ( Lärm, Freiflächen, Umzäunung, Öffnungszeiten wegen Anwohner, Neubaugebiete etc. ). Die schiere Anzahl an Plätzen und die teilweise horizontgreifende Leere gibt schon auch tolle Möglichkeiten, aber im Mittel ist es auch nur die halbe Freiheit wie hier.

    Das z. B.  Sylt die Tagesrandzeiten begrenzt könnte an den Schutzgebieten für Tiere und Urlauber liegen. 

    Ich rufe immer spätestens am Tag vorher am Platz an und frage explizit nach. Meistens geht mehr und freundlicher als erwartet. 

    Gehört für mich zur Vorbereitung. Aber ich stehe auch normalerweise nicht vor Sonnenaufgang auf, um maximal spontan in den Flieger zu klettern und loszubrennen.

    Da bin ich auch eher behördenartig behäbig.

    Gruss Raller 

  • Moin Raller,

    das ist schlicht nicht wahr. Es gibt dort keine Position eines behördlich vorgeschriebenen Flugleiters. Es gibt unzählige unkontrollierte Plätze, ohne Tower und frei anfliegbar. Meistens Tag und Nacht. Der nachts anfliegende Pilot kann per Funktaste die Beleuchtung einschalten, Läuft.

    Dann gibt es dort wo viel Verkehr herrscht (viel mehr als hierzulande, VFR und IFR durcheinander, kleine Maschinen und große Jets), die kontrollierten Plätze mit Tower. Die nicht selten am Abend bei nachlassendem Flugverkehr geschlossen werden, der Platz aber offen bleibt und einen Kategorie tiefer rutscht, also frei anfliegbar ist und mitnichten geschlossen wird.

    Dann gibt es die wenigen großen Plätze z.B. der Kategorie B (wie Dallas, New York, Atlanta, SF etc. Dort gelten dann Regeln wie in schon in Paderborn (dh. kein Einflug ohne Genehmigung), nur dass Paderborn in den USA wahrscheinlich noch nicht einmal einen Tower bekommen hätte wegen zuwenig Flugbewegungen.

    Gerd

  • edhs schrieb:
    im Besonderen um die blödsinnigen Flugleiter-Regeln, die nur als dämliche, urdeutsche und penetrante Obrigkeitswillkür darstellen
    Ähm ich widerspreche ungerne, aber diese dämliche Regelung wird in erster Linie von den Piloten gewünscht. Weil es ohne FL deren Meinung nach nicht funktionieren kann. Erst recht nicht bei mehr als 2 Flugbewegungen am Tag.

    Chris

  • Moin, 

    es gibt viele Plätze in USA, bei denen es noch geht. Ein Teil der Plätze im Südwesten haben aber auch nur noch daylight VFR, strikte Mittagsruhe und ähnliches. Die Option, auf einem nicht offiziell mit Personal besetzten Platz IFR zu landen ist zumindest in Kalifornien und Florida wohl auch in Gefahr. Flugleiter wie in D gibt es nicht, aber die Zeiten, wo jeder kommen und gehen konnte, wann und wie stirbt langsam. Ich habe Freunde in Denver, Prescott, Daytona und Portland OR. Alle klagen seit Jahren über FBO-Besitzer mit rigorosen Regeln, massiven Kosten und zunehmend eingeschränkten Lufträumen zumindest in der Nähe von Städten. Es gibt ne Facebook-Gruppe von Taildragger-Piloten, in der ich bin. Dort wird regelmäßig Abschied von geschlossenen Flugplätzen genommen oder vor Schließungen gewarnt. Der Bauwahn in USA macht vor allem ortsnahen Plätzen zu schaffen. Nur weil es dort noch genug Platz und Plätze gibt, fällt es nicht so sehr auf.

    In USA beneidet man übrigens die Europäer, weil wir keine FAA haben und kein ADSB-Mandat. Das wäre die Analogie zu Flugleitern in D. Nicht, das hier alles toll ist. Aber es stimmt nicht, das bei uns alles von Bürokratietrotteln zugefüllt wird. 

    Und solange immer mehr Plätze bei uns FoF bekommen und die Unfallzahlen nicht dadurch steigen oder die Beschwerden wegen Lärm etc., haben wir zumindest in dem Bereich eine leicht positive Entwicklung...

    Und ich mache gerne für dich den Flugleiter, wenn du mal vorbeikommst. 

    In Nett, versprochen!

    Gruss Raller

  • Chris_EDNC schrieb:
    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
    Mag sein :-)
    edhs schrieb:
    die lange Liste der Notams durchzusehen
    Ist mitunter auch verwirrend....mittlerweile nutze ich DFS-AIS (für den Nachweis mit entsprechenden Filtern) und falls ich ma schnell eine Übersicht brauche via Android App VFRnotam...da finde ich ist es gut dargestellt
    Marvin_0 schrieb:
    Ohne dass ein Mensch in der Nähe ist. 
    Wow, das ist sehr frei :-) Kannte es bisher so, das zumindest wer da sein muss, der telefonieren kann
    edhs schrieb:
    Flugplatzöffnungszeiten überhaupt und im Besonderen um die blödsinnigen Flugleiter-Regeln
    Naja,...wenn die Zeiten der Kompromis sind um mit der Nachbarschaft klar zu kommen, dann...

    Aber hast natürlich Recht, für viele Plätze z.B. Vereine ist das oft nicht nötig.....nur eben nicht für alles

    raller schrieb:
    Das z. B.  Sylt die Tagesrandzeiten begrenzt könnte an den Schutzgebieten für Tiere und Urlauber liegen. 
    So denke ich auch wir sind ja nunmal nicht alleine auf der Welt
    Chris_EDNC schrieb:
    aber diese dämliche Regelung wird in erster Linie von den Piloten gewünscht
    What? Woher diese Erkenntnis?
  • Moin,

    bei uns ist FoF auch ohne weitere Person am Platz. Hinfahren, im Platzflugbuch eintragen, wer wann wohin, Unterschrift FoF und ab. Natürlich mit Blindmeldung bei Ab- und Anflug. Landen, Im Buch eintragen, das man wieder da ist und nach Hause.

    Im Moment führen wir noch zusätzlich eine Anwesenheitsliste wg Corona.

    Das Einzige, was noch fehlt, ist die Erlaubnis auch für Platzfremde FoF zu landen. Aber da bin ich mir ehrlicherweise noch nicht mal sicher, das ich das als Platzbetreiber wollte. Ist auch in USA bei vielen privaten Plätzen so, landen nur mit Erlaubnis des Besitzers...

    Gruß Raller

  • raller schrieb:
    Flugleiter wie in D gibt es nicht, aber die Zeiten, wo jeder kommen und gehen konnte, wann und wie stirbt langsam. Ich habe Freunde in Denver, Prescott, Daytona und Portland OR. Alle klagen seit Jahren über FBO-Besitzer mit rigorosen Regeln, massiven Kosten und zunehmend eingeschränkten Lufträumen zumindest in der Nähe von Städten.
    Ok Raller, da hast Du einen tieferen Einblick als ich. Ich hab vor drei Jahren meinen US-PPL gemacht und bin seitdem 5 mal in verschiedenen Staaten geflogen, meistens im Süden wenn hier in Europa das Wetter durch Kälte und Nässe abschreckte. Aus Deutschland kommend ist die fehlende Flugleiterpflicht das gravierendste was auffällt. Und die einfache, gemeinsame Nutzung der Flugplätze von großen und kleinen Maschinen sowie die einfache Möglichkeit eben auch Nachts zu fliegen oder erst nach Sonnenuntergang ohne Tower und ohne Flugleiter anzukommen. Da macht für mich das Fliegen Spaß.

    Dass diese Freiheiten in Gefahr sind, Du sprichst die FBO's an, ist traurig, mir aber noch nicht begegnet, aber ich will Deine Aussage nicht in Zweifel ziehen, denn Du bist offenbar besser vernetzt dort drüben.

    raller schrieb:
    In USA beneidet man übrigens die Europäer, weil wir keine FAA haben und kein ADSB-Mandat. Das wäre die Analogie zu Flugleitern in D. Nicht, das hier alles toll ist. Aber es stimmt nicht, das bei uns alles von Bürokratietrotteln zugefüllt wird.
    Jeder sieht es aus seiner Perspektive. Ich finde viele FAA-Vorschriften praktikabler und lebensnäher als die Vorschriften auf die wir hier in Deutschland treffen. Dass einem US-Amerikaner jede einschränkende Vorschrift zuwider ist auch klar, schon aus historischen Gründen. Aber ich bin sicher, dass sie ziemlich unglücklich sein würden wenn sie unser Regelwerk zu beachten hätten. Siehe den Ausgang unseres Threads.

    ADSB halte ich für eine gute Sache (ich hab das in meinem UL seit 2015 installiert). Nicht nur hier, weil die Traffic-Warner genauere Daten liefern können, sondern auch drüben in den USA, weil der Staat über dieses Medium kostenlos Wetter in die Kanzeln liefern wird. Hier ist noch nicht mal dran zu denken, auch nicht gegen Gebühr. Dabei wäre es technisch möglich und würde unsere Fliegerei deutlich sicherer machen. Auch ein Thema, wo ich die USA vorbildicher finde.

    Um noch einmal auf den Ursprung unserer Diskussion zurück zu kommen: mein Erlebnis letztes Wochenende stößt bei meinem Freiheitsanspruch auf zu enge Grenzen, die keinen Sinn haben außer eben da zu sein. Und sowas regt mich auf. Regeln gerne, wenn sie dem Verkehrsfluß und der Sicherheit dienen, sonst will ich Freiheit in der Luft. Das Fliegen ist zu schön, besonders am Abend, wenn das Licht weicher wird und die Luft ruhiger, ist das Gleiten über schöner Landschaft ein Hochgenuß für mich. Wie oft hab ich mir da schon gewünscht es gäbe keinen Flugleiter, keine Flugplatzschließung zu bester Flugzeit.

    ps. Den Flugleiter brauchst Du für mich nicht extra zu spielen .... dennoch wäre es sicher interessant sich mal zu treffen und die Erfahrngen auszutauschen.

    Gerd

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