Bin neu hier und schreibe heute mal meinen ersten Beitrag. Und habe auch gleich mal 2 Fragen an Euch!
Ich möchte gerne demnächst (möglichst noch dieses Jahr) mit der Ausbildung für den Trikeflugschein beginnen.
Da ich beabsichtige, mir dann auch ein eigenes Trike zuzulegen, würde ich gerne wissen, mit was für Unterhaltskosten man so in etwa rechnen muss, wenn man mal mit 80 - 100 Std. Flugdauer pro Jahr rechnet! Ich weiß, dass das sehr abhängig von der Region (Hangar) und vom Motor (Spritverbrauch) ist, aber würde trotzdem ganz gerne mal ein paar Infos haben!
Dann kommt für mich natürlich auch die Frage auf....welche Trikes sind besser und welche schlechter wenn man das so überhaupt sagen kann?!
Es gibt viele die meinen es gebe nichts besseres/bequemeres als ein Eagle V Trike. Andere meinen wieder etwas anderes...
Also interessant finde ich folgende Trikes: Diamant Twin von Solid Air, Eagle V Trike und Aeros von Air Trike aus Berlin sowie das Quick Trike vom PM Aviation.
So und nun seid Ihr dran mit schreiben....
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!
Hi!
Auch wenn es nicht das ist, was Du wissen willst - bist Du Dir sicher, dass Du den Trikeschein machen willst? Ich selbst besitze sogar ein eigenes Trike und kann es mir deshalb wohl erlauben, davon abzuraten. Aus wenn es mittlerweile wirklich schnelle Trikes wie die Quik Trikes gibt, ist man wetter-, gepäck- und geschwindikeitsmäßig stark eingeschränkt. So schön es ist, sich an einem ruhigen Sommerabend den Wind um die Nase wehen zu lassen, so ätzend ist es, wenn man mal eine längere Strecke fliegen will. Der Weg ist im Trike immer das Ziel. Mal schnell irgendwo hin zu fliegen, geht nicht. Im Winter friert man sich den A... ab und / oder gibt ein Schweinegeld für Moped-Winterklamotten aus.
Ich rate deshalb zum Dreichsschein - da gibt es auch ganz offene, langsame Flieger, man hat aber auch die Möglichkeit eine Rakete mit über 250 Km/h Reisegeschwindigkeit zu fliegen. Von den Kosten her schenken sich Trikes und einfache, offene Dreiachser auch kaum was. Sieht man die Kosten pro 100 Km und nicht nur pro Flugstunde, wird ein Trike sogar zu einem der teuersten ULs.
Deshalb mache ich gerade den PPL und dann die Umschulung zum Dreiachs-UL. Das Trike behalte ich trotzdem, habe dann aber auch die Möglichkeit, mit mal eine Echo-Maschine oder ein Dreiachs-UL zu charten.
So, genug geschlaumeiert - nun aber zu Deiner eigentlichen Frage - die Eagle Trikes haben in der Tat einen guten Ruf und sind sehr bequem, allerdings völlig unverkleidet und ohne Möglichkeit, Gepäck unterzubringen. Die Verbrauchsangaben, die mit dem BMW-Motor so kursieren, würde ich mit allergrößter Vorsicht genießen - 9 - 10 Liter pro Stunde erscheinen mir persönlich realistisch, was aber immer noch 2 - 3 Liter weniger wie bei einem Rotax 912 ist. Der Vorteil der 912 ist dagegen, dass er tausendfach weltweit im Einsatz und bewährt ist. Wie viele BMWs laufen dagegen in Fliegern? 50? 100? Mir selbst sind 2 Notlandung wegen Motorausfall mit BMW-motorisierten ULs bekannt, die beide mit Totalschäden endeten. Die Belastungen und Vibrationen in einem Flieger sind wohl andere, wie in einem Motorrad. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ich persönlich lege aber auch bei einem UL Wert auf größtmögliche Ausfallsicherheit.
Die Aeros Trikes sollen auch gut sein und wären schon eher meine Wahl. Dort sitzt man aber hinten ziemlich beengt und stößt auch mit den Unterschenkeln an der Verkleidung an. Wenn Du nur allein fliegen willst, wäre das aber sicherlich kein Gegenargument.
Die Quik Trikes sind unter den Trikes die ultimativen Reisemaschinen - Reisegeschwindigkeiten bis 160 Km/h ohne am Bügel zu ziehen und dabei auch noch gute Flugeigenschaften, gibt es meines Wissens sonst nirgendwo. Würde ich mir ein Trike kaufen wollen, wäre mein Favorit. Auch, weil es in England, den USA und Südafrika mittlerweile sehr viele Piloten gibt, die diese Trikes intensivst für lange Strecken nutzen. Es ist für mich schon ein Unterschied, ob ein Hersteller sagt, dass man mit seinen Trikes auch schnell fleigen kann oder ob ein Trike speziell dafür gemacht wurde.
Ansonsten wäre sicherlich noch Air Creation aus Frankreich einen Blick wert. Immerhin ist das der weltweit größte Trikehersteller.
Aber - es wäre vielleicht klüger, erst einmal zu chartern oder Dir einen Gebrauchtflieger zu kaufen, bis sich Deine Vorstellungen konkretisiert haben. Hätte ich mir gleich nach meiner Schulung das Trike gekauft, das ich damals super fand (das Schulungstrike natürlich), wäre ich heute über 30.000 € ärmer und todunglücklich.
Viele Grüße,
Oliver
Hallo Oliver!
Vielen Dank für Deine (bisher) einzige Antwort. Sie hat mich doch ganz ehrlich etwas nachdenklich gemacht.
Ich erkläre Dir nun mal kurz meine Beweggründe, weshalb ich (wohl evtl.) einen Trikeflugschein machen möchte.
Ich habe mich eigentlich ein wenig ins Fliegen mit dem Gyrocopter "verliebt", weil es gerade was Wind und Turbulenzen angeht, einen sehr ruhiges und angenehmes Fliegen ist. Hab es bei einem Mitflug bereits selbst erlebt.
Leider wird es mir wohl auch in 100 Jahren finanziell nicht möglich sein, mit einem Gyro in die Luft zu gehen, da es faktisch keine Vercharterung von Gyros gibt und die Anschaffungskosten (für mich) exorbitant zu hoch sind. Verstehe allerdings auch nicht, warum niemand eine Vercharterung dafür anbietet!?
Fliegerisch habe ich vor, zunächst aus "der Lust am Fliegen" in die Luft zu gehen und natürlich auch mal ab und an etwas weiter entfernte Ziele innerhalb Deutschlands anzufliegen. Aber hauptsächlich einfach nur zum "entspannen" und zum Erde von oben betrachten! ;o)
Hinzu kommt, dass ich seit meiner Geburt eine Behinderung habe. Mir fehlt seit meinem ersten Lebenstag der rechte Unterarm. (ca. 2/3 des Unterarms inkl. der Hand) Allerdings trage ich auch seit meinem 9. Lebensmonat Unterarmprothesen, die es mir ermöglichen eigentlich so zu leben, als hätte ich keine Behinderung.
Ich selbst habe nun aber die Befürchtung, dass ich um z.B. Dreiachser fliegen zu dürfen, vom Fliegerarzt die Auflage bekomme, etliche Umbauten im Flieger durchführen zu müssen. Und das will ich nicht, da dies wieder mit enormen Kosten verbunden ist und zum BEispiel in einer Chartermaschine nicht wirklich machbar wäre. Da hat das Trike entscheidende Vorteile, denn das Trapez kann ich mit beiden Händen fest umgreifen und könnte mit beiden Händen steuern. Beim Dreiachser muss ich immer eine Hand am Knüppel haben und eine muss das Gas bedienen. Oder auch Klappen, Trimmer, etc. Da weiß ich noch nicht so recht, ob ich das könnte....
Außerdem sind mir die Kosten (Charter) für ein Dreiachs UL auch noch etwas zu hoch. Obwohl ich natürlich grundsätzlich auch Lust auf ein Dreiachs UL hätte. (Wind und Wetterunabhängiger, schnelleres und bequemeres Reisen) Allerdings weiß ich außer dem Skywalker und der C22 keine anderen UL`s die günstig und offen sind?!
Einzige andere Alternative wäre für mich noch Motorschirmfliegen. Da ich aber evtl. auch mal jemanden mitnehmen möchte, kommt hier nur wieder der Xcitor in Frage, den ich im Vergleich zu einem gebrauchten Trike recht teuer im Preis finde.
TJa ja, es ist schon nicht leicht...... So richtig entschieden habe ich mich noch nicht. Das fällt mir echt schwer. Ich vermute, ich müsste mal auf allen Arten von UL`s Schnupperflüge machen, um mich besser entscheiden zu können.
Ich weiß, man sucht irgendwo immer die EierlegendeWollMilchSau ;o) aber die gibt es in der Fliegerei wohl nicht wirklich.
Ich hoffe, ich habe Dich nun nicht zu sehr verwirrt und bin mal auf Deine Antwort gespannt. =o)
Viele Grüße
Björn
P.S.: Auch die anderen hier im Forum dürfen sich gerne beteiligen! ;o)
Würde mich vor allem sehr über Antworten freuen, von evtl. noch anderen hier mit Behinderung!!
Hallo,
das klingt alles plausibel. Ich würde an Deiner stelle mal einen Fliegerarzt aufsuchen. Ich weiss nicht ob der wirklich unterscheidet zwischen Trike und 3 Achs. Danach würde ich weiter sehen. Beim Dreiachs gibt es mehr möglichkeiten in die Luft zu kommnen. Wie Du bemerkt hast sind hier überwiegend 3 Achspiloten im Forum. Zur Zeit bekommt man gute C22 für um die 7000 - 8000 Euro. Das musst Du für ein Trike wohl auch anlegen. Wenn Du dich damit anfreunden kannst, sind die Kosten nicht weit auseinander. Mit Tip wäre erst den Arzt aufsuchen und dann im Rahmen der Möglich keiten probeflüge machen. Am Ende setzt Du dich hin und schaust was dich das Hobby in Zukunft kosten darf, machst eine Pro- und Kontraliste und findest Deine Entscheidung. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei dem Vorhaben.
LG
Hi!
Ich kann mir nicht richtig vorstellen, wie Dich Deine Behinderung beeinträchtigt - in keinem Flieger brauchst Du aber so viel Kraft zum steuern wie im Trike. Das variiert zwar abhängig davon, welche Fläche montiert und wie schwer das Trike ist. Grundsätzlich wuchtet man aber immer das Trike herum. Deshalb heißt es ja auch schwerkraftgesteuertes UL. Gerade wenn es mal etwas thermisch ist, ist man doch ganz schön am ackern.
Skywalker, C22 und alle anderen Dreiachs-ULs, die ich so kenne, werden dagegen mit einem Knüppel gesteuert --> den packt man ohnehin nur mit einer Hand an und man braucht auch nur wenig Kraft. Mit der zweiten Hand bedient man dann das Gas. Du müsstest jetzt halt mal sehen, wie Du das mit einer Prothese hin bekommst. Wie dsommerfeld schon schrieb, wäre ein Fliegerarzt dafür sicherlich eine gute Anlaufstelle. Vielleicht hast Du ja auch eine Flugschule in Deiner Nähe, die Trike- und Dreiachsausbildung anbietet? Aus welcher Ecke der Republik kommst Du denn?
Von den Kosten her schenken sich Trike und Dreiachser kaum etwas. Ich teile auch hier die Einschätzung von dsommerfeld, dass ein gebrauchtes Trike preislich auf dem Niveau einer C22 o. Ä liegt. Lediglich der Hangarstellplatz ist meist für Trikes etwas günstiger. Die Charterkosten liegen ebenfalls auf ähnlichem Niveau - für ein Trike muss man so mit 70 - 85,- € / Stunde rechnen. Für 85,- € / h bekommt man auch schon eine C42, mit der man in der Stunde (bei Windstille) dann aber nicht 80 sondern 150 oder mehr Kilometer weit kommt. Für um die 100,- € / h bekommt man eine CT o. Ä.. Damit schafft man dann in der gleichen Stunde über 200 Km.
Einen Motorschirmschein habe ich auch - das ist eine nette Sache und relativ unkompliziert. Allerdings ist das dann richtig sportlich. Das ganze Gerödel wiegt über 30 Kg und man legt sich, gerade zu Anfang, durchaus auf die Nase. Auch da wäre die Frage, ob das ein Problem für Deine Prothese ist!? Ein Motorschirm ist auch eher dafür geeignet an einem schönen Sommerabend mal etwas in der Luft zu sein, als zu reisen. Der Xcitor ist etwas "speziell" - auf der einen Seite geil, weil Du ihn einfach an die Anhängerkupplung hängen kannst und dadurch enorm flexibel bist. Außerdem sitzt man auch zu zweit super drin. Auf der anderen Seite kostet er auch gebraucht richtig Kohle, säuft wie ein Loch und ist trotzdem nur ungefähr so schnell wie ein Trike. Chartern kannst Du auch vergessen --> Du müsstest ihn Dir sofort kaufen. Ein MR5Duo wäre eventuell noch ein schlanke Alternative dazu, darin könntest Du auch mal jemanden mitnehmen.
Du schreibst "80 - 100 Std." im Jahr. Dass ist sehr ordentlich. Der durchschnittliche UL-Pilot fliegt wohl nur 15 Stunden im Jahr. Das klingt sehr danach, als ob Du größere Strecken fliegen willst!? Das geht natürlich auch mit Motorschirm oder Trike - am besten ist dafür meiner Ansicht nach aber ein Dreiachser geeignet. Man muss nämlich auch bedenken, dass je langsamer das jeweilige Gerät ist, man um so abhängiger vom Wind wird. Bei 30 Km/h Gegenwind (was nicht wirklich viel ist), bleiben mit einem normalen Motorschirm vielleicht noch 10 - 15 Km/ über Grund als Geschwindigkeit übrig. Beim Trike noch 50 Km/h und bei der C42 immerhin noch 120 Km/h. Der prozentuale Geschwingikeitsverlust ist bei der C42 also am geringsten, man will ja auch irgendwann mal ankommen und der Motor zieht sich auch dann ungerührt weiter den Saft rein, wenn man kaum noch vorwärts kommt.