Hi,
ich finde die Frage spannend weil ich schon mal in eine ähnliche Richtung gedacht habe. Es kommt wahrscheinlich auch drauf an wie nah Du den 40 schon gekommen bist. Selbst wenn man es schafft eine Ausbildung bei einer Fluglinie gesponsert zu kriegen muß man man wohl noch 60 TEUR oben drauf legen plus 2-3 Jahre Lebensunterhalt. Da kommen auch noch mal leicht 40, 50 TEUR zusammen. Ich habe meinen Frieden damit gemacht vielleicht irgendwann noch nen PPL und ein IR zu machen (kostet zusammen auch noch etwa 25 TEUR) und dann hat man doch unterm Strich den gleichen Spaß am Knüppel, oder ? Warum müssen da 100 oder 200 Leute hinten drin sitzen :-)
Aber vielleicht kennt ja der eine oder andere doch noch nen Weg.
Grüße
Matthias
fliegermann schrieb:
... Gut wöllte jetzt nicht unbedingt ein teuerer Briefträger sein, aber halt so etwas in der Richtung würde mich reizen. Für sowas würd dann ja auch die CPL mit MCL völlig ausreichen, dazu noch eine schöne gebrauchte King Air 350 oder besser eine C123. Aber ich glaub in Europa ist sowas nicht möglich :-(
Bananenbieger schrieb:...ja,das ist wohl leider die Realität.
Oder auch einfach mal anders gesagt: Mit den Buschpiloten ist es wie mit Journalisten, Werbetextern, Designern, Schauspielern oder Archäologen. Auf dem Markt besteht nur geringer Nachfrage nach diesen Berufen, aber das Angebot an potentiellen Arbeitnehmern ist dagegen vergleichsweise riesig (mit etwas Pech verdienen dann selbst die Leute, die einen Job haben, extrem wenig).
Unterm Strich kann man glaube ich besser einen lukrativen Job nachgehen und sich nebenbei die Fliegerei als Hobby gönnen.
Bananenbieger hats relativ gut auf den Punkt gebracht. Die Piloten, die diese ′romatische Abenteuerfliegerei′ betreiben verdienen meist gerade so viel dass sie überleben können. Wenn man die Möglichkeit hat einen gut bezahlten Beruf auszuüben und sich nebenbei die Hobbyfliegerei leisten kann ist das definitiv der bessere Weg.
Job-technisch sieht es weltweit in der Luftfahrt im Cockpit ziemlich katastrophal aus. Es gibt zwar Jobs, aber der Verdienst ist meist unterirdisch und die Arbeitsbedingungen ebenfalls. Wenn man von der Fliegerei leben möchte (halbwegs gut) führt der Weg zwangsläufig über den ATPL in ein Airlinercockpit einer renommierten Airline. Alles andere ist meist schlecht. Wenn man allein in Deutschland den Markt vor c.a. 6Jahren betrachtet gab es damals Firmen wie DBA, LTU, Cirrus, Contact Air, Air Berlin, LH, Daimler Chrysler Airospace (DCA) etc. etc. wo man sich bewerben konnte. Heute gibt es zwei Adressen, wo man als frischgebackener ATPLer hingehen kann. Air Berlin und LH. Sollte man beide Chancen versieben sieht es schlecht aus. Dann muss man in die Executive Branche ausweichen oder andere Kleinjobs machen. Dienstpläne? Planbare Freizeit? Guter Verdienst? Hier meist fehl am Platz. Es mag sicherlich einige Wenige geben,die in der Branche noch verdienen aber die Realität sieht meist anders aus. Viele sind moderne Arbeitssklaven, die nach Akkord bezahlt werden und lange lange Zeit von Zu Hause weg sind. Berufsunfähigkeitsversicherungen für Piloten versichern übrigens nur Piloten,die für eine Airline arbeiten. Nur um mal die Sozialleistungen am Rande anzuschneiden. Außerdem kommt im Vorraus noch die teure ATPL Ausbildung hinzu, welche heute keine Airline mehr übernimmt. Selbst bei LH musst Du bezahlen. Leider ist der Job auch nicht mehr besonders krisensicher.
Wenn man 40 Jahre alt ist hat man ja sicherlich gewisse bodenständige Lebensvorstellungen mit Familie etc. Da wird es auf jeden Fall schwer (fast unmöglich?) als Quereinsteiger einen Job in der Luftfahrt zu finden, wo man ein planbares Leben führen kann. Fliegen ist sicherlich eine Leidenschaft, aber wenn man beruflich fliegt bedeutet das auch, dass man nicht nur zum Flugplatz fährt wenn man Lust hat und das Wetter schön ist. Es artet schon in harte Arbeit aus und man ist oft nicht zu Hause und Wochenenden gibt es in dem Sinne auch nicht mehr. Ich will Dir das nicht ausreden oder madig machen, da der Pilotenjob auch ne Menge schöne Seiten hat, aber es ist nicht alles so romantisch wie es scheint.