Am Himmelfahrts- Wochende war die Deutsche Meisterschaft im UL Fliegen in Goch am Niederrhein. Eine tolle Veranstaltung auch diesmal wieder!
Ausgetragen wurde die Meisterschaft in drei Klassen: Aerodynamisch gesteuerte 2-sitzig und Gyros/Trikes 1- und 2-sitzig. Zwei Kameraden flogen AL2 einsitzig mit, weil für die aerodynamisch gesteuerten Einsitzer die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wurde.
Es ging um Präzissionsnavigation nach Karte/Landschaft/Kompass und Uhr. Die Flüge hatten um die 150-200 km Länge und je 6 bis 7 Streckenabschnitte. Dabei waren auch Kreisbögen ("Doppelkreisflug" und "Liegendes R") dabei. Es galt, in einem 400m Korridor um den Soll-Track zu bleiben - das sind 2mm in der verwendeten 1:200.000er Luftfahrtgeneralkarte- und dabei möglichst viele der 30 virtuellen Tore unbekannter Lage zu durchfliegen. Kontrolliert wird das über den mitgeführten Logger. Heidi und ich haben so 13 bis 15 je Flug geschafft (danke, Heidi!), die Besten um die 25.
Damit es nicht so einfach ist, können Zeitwertungen dazu kommen: vorher die beabsichtigte Groundspeed pro Streckenabschnitt angeben und auf 10% genau einhalten. Auch hier ist die Lage der Meßpunkte unbekannt. Auf unsere Zeitpunkte bin ich als Zahlenmensch auch recht stolz. Der Plan ist aufgegangen!
Ganz vorne hält nur mit, wer zusätzlich auf dem "Fotoflug" ein paar der ausgegebenen Bilder unterwegs erkennt und auf 500 m genau in der Karte einträgt. Die Windkrafträder im Bau, natürlich nicht in der Karte verzeichnet, waren der leichtere Teil der Übung. So etwas wie Feldwegekreuz mit Rapsfeld auf 180 km Strecke genau einzuordnen entzieht sich noch meinen Fähigkeiten.
Auch fliegerische Geschicklichkeit war gefragt: Wer für die Starts mehr als 100m brauchte, kassiert jedes Mal 10% Punktabzug. Mit meiner Pioneer jedesmal eine knappe Kiste!
Die Kurzstartübung über ein 1m hohes Flatterband mit vorher anzugebender Startstrecke zwischen 65 und 125 m war höchst spannend und lies Platz für Wettkampftaktik.
Ich persönlich liebe die Ziellandeübungen: Landen mit Motor an und aus in einem Feld von 25 m, unterteilt in punkterelevante 5m-Felder, und zum Stehen kommen im 100m-Feld. Das geht! Wenn auch nicht immer.
Es ist alles gut gegangen und hat einen Riesenspass gemacht. Das Team um Michael Kania hat perfekt organisiert und koordiniert. Der LSV Goch hat uns sehr gastfreundlich aufgenommen und versorgt. Und die Stimmung unter der Teilnehmern war wieder mal Klasse! Von Anfängern bis zu international erfahrenen Profis war alles vertreten und die Bereitschaft zum Austausch macht einfach nur Spaß!
Das liest sich wie ein Presseartikel? Glaubt mir, es kommt von Herzen!
Wer immer schon mal so etwas machen wollte, sich aber nie getraut hat: anmelden für Jena im nächsten Jahr zu Himmelfahrt Anfang Mai. Es lohnt sich.
Immer noch begeistert
Euer Techbär
"Freue" mich schon auf den nächsten BfU-Bericht: "Tötlicher Unfall durch Stall in Bodennähe bei Kurzstartübungen"
Ein Grund an dieser Veranstaltung nicht teilzunehmen.
bb
hei
Ein korrekt durchgefuehrter Kurzstart ist in keinerlei Hinsicht irgendwie gefaehrlich, sondern manchmal sehr sinnvoll bzw. die einzige Moeglichkeit, ueberhaupt sicher mit Reserven zu starten... Das ist fliegerisches Grundhandwerk.
Chris
Ein Kurzstart enthält Risiken - zugegeben. Deswegen mache ich das auch nicht immer und nicht bei jedem Wetter.
Gleichzeitig ist es auch meiner Meinung nach fliegerisches Grundhandwerk. Wer das nicht kann und nie geübt hat, ist m.E. nicht prüfungsreif. Und unsere Vögel verzeihen manche Schludrigkeit und bringen uns nicht so schnell um.
Außerdem ist es auch noch praxisrelevant. Was ist auf kurzen Plätzen oder nach einer Sicherheitsaußenlandung? Andere ranlassen oder selber machen?
Niemand muss Risiken eingehen, auch bei der UL DM nicht. Jede Entscheidung für Sicherheit, immer relativ zu eigenen Können, bekommt Respekt.
Aber steht nicht Neugier, Erweiterung der eigenen Fähigkeiten und Spaß dicht bei Sicherheit? Warum fliegen wir denn sonst?
Ich werde jedenfalls wieder mitmachen und wünsche mir weitere, neue, begeisterte Teinehmer.
Und noch was: Standard war bei der DM, sofort nach der Kurzstartübung über das Flatterband wieder geradeaus zu landen.
Das ist anspruchsvoll! Nicht jeder hat sich das getraut und das war in Ordnung.
Aber mal im Ernst: gehören Startabbruchübungen etwa nicht zur Standardausbildung? ich denke schon!
Wer mag, kann das mit mir üben.
Klasse Bericht-ich kann mich dem nur anschliessen. Es ist eine tolle Truppe und alle sind mit viel Spaß und sehr gesundem Ehrgeiz
dabei. Fliegerisch bekommt man sehr viel Routine und lernt unheimlich viel.
Aber wenn ich so blöde Kommentare wie von Triple Delta höre, verstehe ich die Welt nicht mehr. Mach doch einfach mal mit bevor du dumme Kommentare schreibst, von denen du anscheinend nichts verstehst.
Techbär- schöner Artikel und ich freu mich auf Jena. Wir sehen uns.
VG Bernd
minimaxi schrieb:Nun lasse ich jedem gerne seinen Spaß. Aber es kann wohl kaum die Auffassung vertreten werden, dass eine Teilnahme an einem solchen Wettbewerb völlig risikofrei sei. Die Tatsachen, nämlich spezifisch durch die Wettbewerbssituation mitverursachte Unfälle, belegen das Gegenteil. Das lässt sich nicht wegdiskutieren.
Aber wenn ich so blöde Kommentare wie von Triple Delta höre, verstehe ich die Welt nicht mehr. Mach doch einfach mal mit bevor du dumme Kommentare schreibst, von denen du anscheinend nichts verstehst.
Wahrscheinlich liegt es in der Natur des Menschen sich im Wettbewerb zu messen.
Brauchen wir wirklich einen Deutschen Meister im UL Fliegen ? Bei einem Hobby ?
Kategorie "Old- Style"? Mit Koppelnavigation und Punktlandung ?
Gibt es auch eine Kategorie "Modern-Art"
Geprüft wird: Wer auf dem IPad die schnellste Flugplanung hat. Alle Funktionen des EFIS bedienen kann ? Fehlerfrei durch die Lufträume von Frankreich und Italien fliegt? Seine Anmeldung bei FIS fehlerfrei aufsagen kann ? Den Squawk und das QNH sofort zurücklesen kann.
OK,, ich finde es ja gut wenn sich Gleichgesinnte treffen, da braucht es schon mal einen Vorwand. :)
Ich denke den Titel "Meister" haben aber alle Flieger verdient die sicher und rücksichtsvoll das schöne Hobby betreiben.
Hallo,
>
> Es galt, in einem 400m Korridor um den Soll-Track zu bleiben - das sind 2mm in
> der verwendeten 1:200.000er Luftfahrtgeneralkarte-
>
Respekt!
Das ist mir immer wieder ein Rätsel, wie man das schafft - ich würde das
wohl nichtmal mit einem GPS-Gerät hinbekommen!! ;-))
BlueSky9
P.S.:
>
> ...dass eine Teilnahme an einem solchen Wettbewerb völlig risikofrei sei.
>
Was auf dieser Welt ist denn schon "völlig risikofrei"?
Schon ein stink "normaler" UL-Rundflug birgt mehr Risiken als die allermeisten
andern Freizeitbeschäftigungen...
Und es scheint ja nun auch nicht so zu sein, dass alle UL-DM Teilnehmer ständig
mit einem Anhänger voll Schrott nach Hause fahren, weil sie eine Ziellandung
"vergeigt" haben, oder!? ;-))
P.P.S.:
>
> Brauchen wir wirklich einen Deutschen Meister im UL Fliegen ? Bei einem Hobby ?
>
Warum nicht?
Zum Einen sind es schliesslich LuftSPORTgeräte und zum Anderen gibt es doch
"Vergleichswettkämpfe" bei so ziemlich jedem "Hobby", das man sich vorstellen kann...
...Es gibt "Meister" im Bodybuilding, im schnell Schwimmen oder im Kirschkernweitspucken - ist das
wirklich sinnvoller?? Ich denke nicht :-)))
Das habe ich doch glatt übersehen: Luftsport ! Das ist das natürlich was anderes. Es lebe der Sport. Am Liebsten sind mir Fußball -FAN -Sportler. Gibt es ein bedeutendes Endspiel habe ich den Deutschen Luftraum für mich alleine :)
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