Und schon wieder ein UL...

Forum - Unfallprävention

  • Die Musterbetreuer der VL3 hatten eine Demotour seit drei Tagen in Mühldorf. Das Ende des heutigen Tages ist sehr traurig.

    Posting war bei Facebook auf der frei zugänglichen Seite:  https://www.facebook.com/VL3.Deutschland/

  • Oh man, ich hatte mich schon so darüber gefreut, dass es verhältnismäßig ruhig um Meldungen dieser Art war. Aber die letzte Woche hatte es mal wieder in sich. Erst Wiener Neustadt und jetzt die beiden Fliegerkameraden. Beide Piloten waren im letzten Jahr noch bei unserem Treffen zu Gast. Von einem weiß ich, dass es ihm gut geht. Mit dem anderen habe ich einen Probeflug gemacht. Und von ihm hört man bislang leider nichts :(

    Erschütternd. RIP. Mein Beileid gilt Verwandten, Freunden und Bekannten. Passt auf euch auf!

  • Dieses Wochenende war wirklich wieder schlimm.

    In Bad Gandersheim eine Renegade nach dem Start runtergefallen und ausgebrannt, in Oerlinghausen ist eine C42 gestrandet und in Bayern ist ein Segelflugzeug nach Seilriss in einen Baum geflogen. 

    Schlimm mit der VL3. 

    Bleibt wachsam und vorsichtig. 

  • sukram schrieb:
    Oh man, ich hatte mich schon so darüber gefreut, dass es verhältnismäßig ruhig um Meldungen dieser Art war. Aber die letzte Woche hatte es mal wieder in sich.

    Kaum wird das Wetter wieder richtig gut, geht es weiter mit derlei Ereignissen... :(

    Ueber eines muss man sich im klaren sein: Es kann jeden von uns treffen. Es muss nur alles zusammenkommen. Ich bin mir vollkommen bewusst, dass jeder Flug mein letzter sein kann. Aber aufhoeren mag ich nicht...


    Chris

  • Bin am  Donnerstag erst noch mit der VL3 und dem Musterbetreuer geflogen.

    So schnell kann es gehen. Meine herzliche Anteilnahme an die Hinterbliebenen.

    bb

    hei

  • War war denn in Oerlinghausen? :-o

  • fl95 schrieb:

    Moin,

    hier der Bericht der BFU zu dem Absturz der FK14 aus Hildesheim. :-(

    Achim

    Hatte ich um ein Haar überlesen. Der BFU-Bericht ist ja mal wieder ein wenig nichtssagend. Leider ist das ja bei mittlerweile allen Berichten dieser Institution so. Prinzipiell gibt es eigentlich nur zwei Dinge, die auffällig sind und vermutlich auch zum Unglück beigetragen haben. Was letztendlich tatsächlich dazu geführt hat, weiß ich nicht. Ich kenne lediglich die Fakten aus dem BFU-Bericht.

    Fliegerische Laufbahn:
    Der verantwortliche Luftfahrzeugführer schien noch ein blutigen Anfänger zu sein. Die Lizenz wurde laut Bericht vor nicht einmal einem Jahr erworben. In seiner Karriere hatte er erst knapp 20 Stunden nach Lizenzerhalt erflogen und war bereits in einen Unfall verwickelt. Wie dieser genau aussah, weiß ich nicht. Was ich weiß und gut nachvollziehen kann, ist, dass so etwas ein sehr einschneidendes Erlebnis sein muss, an dem man psychisch länger zu knabbern hat, als man denkt. Ich persönlich habe z.B. den Unfall beim Treffen Ende August 2015 immer noch Tag für Tag vor Augen. Und das, obwohl ich so gesehen nicht einmal beteiligt, sondern lediglich Augenzeuge war. Daher wüsste ich nicht, was ein Unfall mit eigener Beteiligung aus mir bzw. einem Piloten machen könnte. Vor allem unterbewusst.
    Der Passagier - immerhin FI mit mehreren Lizenzen - hatte mit knapp 600 Stunden eine wesentlich größere Erfahrung. Trotzdem hat er, genau wie der o.g. Pilot, die ersten Flugerfahrungen auf der FK14 B mit eben dieser Maschine gesammelt. Man muss demnach leider also davon ausgehen, dass keiner der beiden Insassen in den Genuss einer Einweisung durch einen auf dem Muster (!) erfahrenen Piloten/Fluglehrer kommen durfte. Man wird sich mit dem Betriebshandbuch vertraut gemacht haben und die ersten vorsichtigen Flugversuche unternommen haben. Gesetzlich gesehen vollkommen ausreichend. Persönlich sehe ich das anders (ohne Wertung).

    Überladung:
    Die hier geflogene FK14 B hatte eine Leermasse von 316 kg. Die Zuladung betrug somit 156,5 kg. Pilot und Passagier wogen zusammen, laut Zeugenaussagen und Bericht, mindestens 162 kg. Über den Treibstoff und das Gepäck wurden keine (Gewichts-) Angaben gemacht. Da vor dem Unglück jedoch nur vier Touch and Go′s gemacht wurden, gehe ich von mindestens 20 kg restlichem Treibstoff in den Flächen aus (Benzingeruch wurde am Unfallort festgestellt). Die Vs liegt laut Betriebshandbuch bei 86 km/h. Allerdings nur innerhalb der Betriebsgrenzen, hier also bis max. 472,5 kg MTOW. Je höher das MTOW aber ist, desto höher wird auch die Vs. Daher müssen bei Überladung im Grunde auch höher Speeds angesetzt bzw. geflogen werden.
    Rechnet man nun eins und eins zusammen, könnte man davon ausgehen, dass sowohl die Unerfahrenheit auf dem Muster als auch die Überladung zu einem vermutlich überraschenden und früh eintretenden Strömungsabriss geführt haben könnte, der in der geflogenen, hier jedoch nicht angegebenen Höhe ggf. nicht mehr recovert werden konnte. Da sich der Absturz darüber hinaus unweit des Hauses des Piloten ereignete, gehe ich von der sogenannten Verwandtenkurve aus.

    Was meint ihr dazu?

    PS.: Alles ohne Wertung. Fehler passieren und ich mache mich selbst auch nicht davon frei. Mir tut es für die beiden Kameraden, sowie deren Verwandte, Freunde und Bekannte sehr leid. Trotzdem mag man natürlich gern wissen, woran ein solcher Unfall gelegen hat, um ggf. selbst dazulernen zu können und sich möglichst nachhaltig dafür zu sensibilisieren. Ich war weder Augenzeuge noch Beteiligt. Meine Quelle ist ausschließlich der Bericht der BFU. Demnach darf und sollte mein Beitrag dazu ausschließlich als Spekulation betrachtet werden.

  • "Trotzdem mag man natürlich gern wissen, woran ein solcher Unfall gelegen hat, um ggf. selbst dazulernen zu können"

    Es sind immer und immer wieder dieselben Ursachen...

    Chris

  • sukram schrieb:
    und war bereits in einem Unfall verwickelt. Wie dieser genau aussah weiß ich nicht.
    Meine ehemalige G3 :-( . Bei böigem Seitenwind beim Start etwas zu früh abgehoben. Vollgas voll gezogen seitlich in die Bäume gestallt. Maschine Totalschaden, Pilot unverletzt.

    Der erneute Unfall war wahrscheinlich eine "Fotokurve". Nach dem tiefen Vorbeiflug ohne Klappen plötzliche Steilkurve mit Srömumngsabriss. In der Höhe kann auch ein Fluglehrer (der NICHT sein ursprünlicher UL-Schul Lehrer war)  nicht mehr schnell genug die Situation retten.

    Die FK14 stallt ohne Klappen recht plötzlich und auf der ganzen Flügelbreite. (Youtube Video) Gerettet hätte evtl. eine Stall-Tröte (siehe Diskussion in diesem Forum) und erheblich mehr Respekt vor der Flugphysik.

    Achim

    BTW: Die BFU hat genau den Auftrag, der im ersten Satz des Berichts geschrieben steht.

    Der Untersuchungsbericht wurde gemäß § 18 FlUUG summarisch abgeschlossen,  d.h. ausschließlich mit Darstellung der Fakten.

  • fl95 schrieb:
    Gerettet hätte evtl. eine Stall-Tröte (siehe Diskussion in diesem Forum) und erheblich mehr Respekt vor der Flugphysik.
    Wohl eher letzteres. Denn wer das nicht hat, gewöhnt sich schnell an das Tröten.
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